Assassin’s Creed

Assassin’s Creed“ verwebt technologische Zukunftsvisionen mit Elementen der Inquisitionsepoche und orientiert sich an der Ästhetik moderner Computerspiele. Der Film bringt virtuelle Erinnerung, genetische Identität und historische Gewalt in eine filmische Form, die zwischen Actionkino und Gesellschaftsallegorie pendelt. Gleichzeitig spiegelt sich darin ein kultureller Umgang mit Macht und Geschichtsschreibung.

Assassin's Creed
Dauer: 115 Min.
FSK: ab 16 Jahren
Jahr:
Regie: Justin Kurzel
Produzenten: Jean-Julien Baronnet, Frank Marshall, Patrick Crowley
Hauptdarsteller: Michael Fassbender, Marion Cotillard, Jeremy Irons
Nebendarsteller: Brendan Gleeson, Charlotte Rampling, Arnon Milchan
Studio: 20th Century Fox
Sprachen: Deutsch, English

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Callum Lynch, in der Gegenwart zum Tode verurteilt, wird Teil eines geheimen Forschungsprojekts. Über eine Maschine namens Animus erlebt er das Leben seines Vorfahren Aguilar im Jahr 1492. Die Suche nach einem sagenumwobenen Artefakt führt ihn inmitten politischer Intrigen, persönlicher Opfer und ideologischer Brüche. Welche Rolle spielt der freie Wille, wenn Erinnerung zum Instrument wird?

Besetzung, Drehorte & Infos

Der Science-Fiction-Actionfilm „Assassin’s Creed“ erschien 2016 unter der Regie von Justin Kurzel. Das Drehbuch verfassten Bill Collage, Adam Cooper und Michael Lesslie. In der Hauptrolle spielt Michael Fassbender Callum Lynch und dessen Vorfahren Aguilar de Nerha. Marion Cotillard verkörpert Dr. Sofia Rikkin, Jeremy Irons ihren Vater Dr. Alan Rikkin. Brendan Gleeson spielt Joseph Lynch, Essie Davis dessen Frau Mary. Charlotte Rampling ist als Ellen Kaye zu sehen, Michael K. Williams als Moussa.

Die Dreharbeiten starteten am 31. August 2015 und endeten am 15. Januar 2016. Gedreht wurde in Malta, London, den Pinewood Studios sowie in Granada. Regisseur Kurzel legte großen Wert auf reale Stunts statt CGI. Besonders spektakulär war ein 38-Meter-Sprung des Stuntman Damien Walters. Der Kinostart erfolgte in Frankreich und den USA am 21. Dezember 2016, in Deutschland lief der Film ab dem 27. Dezember 2016. Die Laufzeit beträgt 116 Minuten, die Altersfreigabe liegt bei FSK 16.

Michael Fassbender, Frank Marshall und andere produzierten den Film gemeinsam. Die Musik stammt von Jed Kurzel, dem Bruder des Regisseurs. Weltweit spielte „Assassin’s Creed“ rund 240,9 Millionen US-Dollar ein, blieb aber kommerziell hinter den Erwartungen zurück.

Inhalt & Handlung vom Film „Assassin’s Creed“

Im Spanien des Jahres 1492 wird Aguilar de Nerha in die Bruderschaft der Assassinen aufgenommen. Er soll Prinz Ahmed vor den Templern schützen, die den Jungen entführen, um Druck auf dessen Vater auszuüben. In der Gegenwart erlebt der junge Callum Lynch, wie sein Vater seine Mutter tötet, kurz bevor dieser selbst von der Organisation Abstergo gefasst wird. Jahre später landet Callum im Todestrakt. Doch Abstergo täuscht seine Hinrichtung vor und bringt ihn heimlich in ein Forschungslabor nach Madrid.

Dort nutzt das Unternehmen die sogenannte Animus-Technologie, um genetische Erinnerungen seiner Vorfahren abzurufen. Da Callum von Aguilar abstammt, hoffen die Templer, so die Spur zum Apfel von Eden zu finden. Dieses uralte Artefakt soll den freien Willen der Menschheit unterdrücken können. Wissenschaftlerin Sofia Rikkin überwacht die Sitzungen und versucht, Callums Vertrauen zu gewinnen. Sie sieht im Apfel eine Chance auf Frieden. Im 15. Jahrhundert geraten Aguilar und seine Kampfgefährtin María bei einem Befreiungsversuch in Gefangenschaft. Der Großinquisitor Torquemada lässt sie öffentlich zum Tod verurteilen.

Ein Vermächtnis wird angenommen

Durch einen gewagten Sprung gelingt Aguilar und María die Flucht. In der Gegenwart kämpft Callum mit Halluzinationen und Erinnerungen seines Vaters, der ebenfalls in der Einrichtung gefangen ist. Joseph erklärt, dass Callums Mutter bewusst starb, um nicht dem Animus ausgeliefert zu werden. Callum glaubt ihm zunächst nicht und will nun die Bruderschaft vernichten. Gleichzeitig erkennt Sofia, dass die Ziele der Templer vielleicht nicht so edel sind, wie ihr Vater behauptet. Ihre Zweifel an Abstergo wachsen.

In einer entscheidenden Sitzung gelingt Aguilar und María ein Angriff auf die Übergabe des Apfels. María opfert sich, um den Apfel zu retten. Aguilar kann entkommen und übergibt das Artefakt später Christoph Kolumbus. Diese Szene sorgt im Labor für einen Systemfehler, der das Animus-Gerät überlastet. Während im Gebäude ein Aufstand ausbricht, stirbt Joseph durch die Sicherheitskräfte. Callum nimmt nun bewusst seine Rolle als Assassine an und flieht mit Hilfe seiner Verbündeten Lin und Moussa aus der Einrichtung.

Die Templer veranstalten eine Feier in London, nachdem sie den Apfel aus Kolumbus‘ Grab geborgen haben. Cal trifft dort erneut auf Sofia, die seine Entschlossenheit erkennt, aber nichts unternimmt, um ihn zu stoppen. Er tötet Alan Rikkin und stiehlt den Apfel. Sofia bleibt zurück, voller Wut über seinen Verrat. Die Assassinen verschwinden im Schatten, entschlossen, den Apfel weiterhin vor den Templern zu schützen und die Freiheit der Menschheit zu bewahren.

Filmkritik und Fazit zum Film „Assassin’s Creed“

Assassin’s Creed“ setzt auf eine visuell dichte Umsetzung mit historischen Schauplätzen und präzise choreografierten Actionszenen. Der Film nutzt aufwendige Kulissen, um das spätmittelalterliche Spanien glaubwürdig darzustellen, während die Gegenwart in kühlen, technischen Bildern kontrastiert wird. Die Verbindung zwischen Vergangenheit und Gegenwart steht im Zentrum, wobei die Animus-Sitzungen die Handlung strukturieren und visuelle Highlights liefern. Michael Fassbender zeigt in der Doppelrolle starke Präsenz, auch wenn die emotionale Tiefe der Figuren oft unausgereift bleibt.

Die Handlung bewegt sich zwischen persönlichen Konflikten und globalen Machtfragen. Themen wie freier Wille, Kontrolle und Loyalität bilden das narrative Rückgrat. Dabei geraten Nebenfiguren und ihre Motive schnell in den Hintergrund. Marion Cotillard verleiht ihrer Rolle zwar Glaubwürdigkeit, bleibt aber dramaturgisch unterfordert. Die Animus-Technologie bringt visuelle Dynamik, doch das ständige Hin- und Herwechseln zwischen Zeiten unterbricht mehrfach den Erzählfluss. Das Drehbuch setzt auf Tempo, vernachlässigt jedoch stellenweise den inneren Zusammenhang der Ereignisse.

Trotz hochwertiger Produktion und prominenter Besetzung fällt der emotionale Zugang schwer. Viele Szenen wirken technisch durchdacht, aber emotional distanziert. Die historische Komponente bleibt hinter den Möglichkeiten zurück. Am Ende bleibt ein Film, der optisch überzeugt, aber inhaltlich hinter seinen Ansprüchen bleibt.

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