Das Kanu des Manitu
Mit „Das Kanu des Manitu“ kehrt eine vertraute Komödienwelt auf die Leinwand zurück. Der Film bewegt sich im Spannungsfeld aus Westernmotiven und parodistischer Brechung. Bekannte Figuren treffen erneut aufeinander, doch ihre Konstellationen erzeugen neue Dynamiken. Dabei verknüpft die Handlung mythologische Legenden mit überzeichneten Schauplätzen, die zwischen Komik und Abenteuer wechseln.
Dauer: | 88 Min. |
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FSK: | ab 6 Jahren |
Jahr: | 2025 |
Regie: | Michael Bully Herbig |
Produzenten: | Michael Herbig |
Hauptdarsteller: | Christian Tramitz, Michael Bully Herbig, Rick Kavanian |
Nebendarsteller: | Jasmin Schwiers, Jessica Schwarz, Friedrich Mücke |
Studio: | Constantin Film |
Sprachen: | Deutsch, English |
Im Mittelpunkt stehen Abahachi und Ranger, die fälschlich für Überfälle verantwortlich gemacht werden. Sheriff Kane und sein Deputy nehmen sie fest, doch Rettung naht. Dimitri und Mary schließen sich an, während eine Bande das sagenumwobene Kanu sucht. Prüfungen in einer Höhle bringen Geheimnisse ans Licht, bevor Santa Maria zurückkehrt. Kann die Gruppe trotz Intrigen und Fallen ihre Unschuld beweisen und zugleich das Kanu schützen?
Besetzung, Drehorte & Infos
„Das Kanu des Manitu“ ist eine deutsche Komödie aus dem Jahr 2025. Regie führte Michael „Bully“ Herbig, der gemeinsam mit Christian Tramitz und Rick Kavanian auch das Drehbuch schrieb. Ralf Wengenmayr komponierte die Musik, während Armin Golisano die Kameraarbeit übernahm und Alexander Dittner für den Schnitt verantwortlich war. Neben den drei Hauptdarstellern wirkten Jasmin Schwiers als Mary, Jessica Schwarz als Der Boss, Friedrich Mücke als Sheriff Kane und Sky du Mont als Santa Maria mit. Weitere Rollen spielten Daniel Zillmann, Tutty Tran, Tobias van Dieken, Pit Bukowski, Akeem van Flodrop und Merlin Sandmeyer.
Gedreht wurde zwischen dem 26. August und dem 2. November 2024 an 44 Drehtagen. Als Drehorte dienten München, Almería, Valencia und Santa Fe in New Mexico. In der Bavaria Filmstadt entstand für die Produktion eine eigens konstruierte Höhle aus 800 Kubikmetern Styropor, die eine seit 1999 bestehende Arena ersetzte. Produziert wurde der Film von herbX film unter Herbig, den Vertrieb übernahm Constantin Film. Unterstützung kam von der Filmförderungsanstalt, dem Deutschen Filmförderfonds sowie dem FilmFernsehFonds Bayern.
Die Premiere fand am 12. August 2025 im Mathäser-Filmpalast in München statt, bevor der Kinostart am 14. August erfolgte. Am Starttag zog der Film rund 160.000 Besucher an, am ersten Wochenende folgten etwa 770.000. Damit erreichte die Komödie den zweitbesten Kinostart des Jahres hinter „Ein Minecraft Film„. Eine Woche nach dem Start verzeichnete die Produktion eine Million Zuschauer und erhielt den Bogey Award. Mit 88 Minuten Laufzeit, einer Altersfreigabe ab 6 Jahren und dem IMAX-Format festigte „Das Kanu des Manitu“ seine Position als erfolgreicher deutscher Kinobeitrag.
Inhalt & Handlung vom Film „Das Kanu des Manitu“
Ein Zugüberfall löst zu Beginn eine fatale Verwechslung aus. Die Täter tragen Masken und geben sich als Abahachi und Ranger aus. Sheriff Kane und sein Deputy Ratford lassen die beiden Blutsbrüder sofort festnehmen. Ihnen werden weitere Verbrechen zugeschrieben, sodass am nächsten Tag eine Hinrichtung droht. Hinter den Überfällen steckt jedoch eine siebenköpfige Bande unter Leitung einer Frau namens „der Boss“. Diese arbeitet im Auftrag eines Ölbarons, der es auf das geheimnisvolle Kanu des Manitu abgesehen hat. Für seinen Plan benötigt er einen echten Apachen.
Währenddessen erfährt Dimitri, dass seine Freunde bald sterben sollen. Obwohl er mitten in den Vorbereitungen für sein griechisches Restaurant steckt, zögert er nicht. Er reitet los, um Abahachi und Ranger zu retten. Heimlich schließt sich ihm seine neue Angestellte Mary an, die ihn unterwegs sogar vor einem Überfall bewahrt. Zwischen beiden entwickeln sich Gefühle, die ihre Reise prägen. Als die Hinrichtung beginnt, gelingt es der Bande, Abahachi freizuschießen. Dimitri befreit schließlich auch Ranger. Danach treffen sich alle an einem geheimen Ort wieder.
Die Prüfungen in der Höhle
Bei diesem Treffen wird eine entscheidende Wahrheit offenbar. Mary entpuppt sich als Rangers Tochter. Schon am nächsten Morgen spürt die Bande die Gruppe auf und nimmt sie gefangen. Gemeinsam reiten sie zu einer Höhle, in der Abahachis Vater einst das Kanu versteckt hatte. Dem Mythos nach verleiht es ewiges Leben, wenn man damit über den See fährt. Abahachi, Ranger und Mary müssen sich in der Höhle Prüfungen stellen, während Dimitri als Geisel bleibt. Die Gefahren bringen die Freunde mehrfach an ihre Grenzen, doch sie geben nicht auf.
Parallel stößt Sheriff Kane auf Abahachis Zwillingsbruder Winnetouch, der inzwischen eine Tanzschule betreibt. Rauchzeichen, die Dimitri in seiner Gefangenschaft aussendet, machen Winnetouch klar, dass Hilfe gebraucht wird. Er zieht gemeinsam mit Kane los, um seinen Bruder zu unterstützen. In der Höhle zeigt sich schließlich Abahachis Geheimnis: Er ist nicht indianischer Herkunft, sondern bayrisch-asiatischer Abstammung. Mary erkennt den Unterschied zwischen wahrer und echter Apache und rettet so die Situation. Die Freunde schaffen es, mit dem Kanu aus der Höhle in den See zu gelangen.
Am Ufer wartet der Ölbaron, der sich als der totgeglaubte Santa Maria entpuppt. Winnetouch und Kane treffen ebenfalls ein, besiegen die Bande und sprechen Abahachi sowie Ranger von allen Vorwürfen frei. Doch Santa Maria entkommt mit dem Kanu. Es kommt zu einer Verfolgung, die in einem Zugkampf endet. Das Kanu geht dabei zugrunde, Santa Maria stürzt ab, doch Abahachi überlebt. Später heiraten Dimitri und Mary, und Abahachi gesteht den Apachen seine Herkunft. Sie bestätigen, ihn immer akzeptiert zu haben. Eine letzte Szene zeigt Santa Maria, der auch dieses Mal überlebt.
Filmkritik und Fazit zum Film „Das Kanu des Manitu“
„Das Kanu des Manitu“ knüpft spürbar an den Humor und die Figuren des Vorgängers an. Michael Herbig setzt erneut auf bekannte Rollenbilder, die in neuer Konstellation frische Dynamik entwickeln. Viele Szenen leben von dem schnellen Zusammenspiel zwischen Abahachi, Ranger und Dimitri, das durch Marys Einführung eine weitere Ebene erhält. Dabei gelingt es dem Film, den Slapstick vergangener Jahre mit aktuellen Anspielungen zu verbinden, ohne den Kern des Witzes zu verlieren. Die Mischung aus Wortspiel und körperlicher Komik sorgt für ein hohes Tempo.
Die Handlung führt die Figuren durch vertraute Westernmotive, die bewusst überzeichnet werden. Gerade die Prüfungen in der Höhle bringen spannende Kontraste zwischen Ernsthaftigkeit und parodistischem Spiel. Der Auftritt von Santa Maria verleiht der Geschichte einen nostalgischen Rückbezug, der zugleich neue Konflikte erzeugt. Handwerklich überzeugt die Inszenierung durch eine klare Bildsprache, unterstützt von detailreichen Kulissen und aufwendigen Sets. Besonders die nachgebaute Höhle verleiht dem Geschehen eine imposante visuelle Präsenz. So entsteht eine Atmosphäre, die zwischen Abenteuer und Komödie schwankt, ohne den roten Faden zu verlieren.
Während die Witze zuverlässig funktionieren, spürt man auch einen Hang zur Wiederholung altbekannter Muster. Dennoch trägt die Spielfreude der Darsteller den Film bis zum Ende. Jasmin Schwiers und Jessica Schwarz setzen dabei gelungene Akzente, die für Abwechslung sorgen. Der Film erreicht eine Balance zwischen altbewährten Gags und neuen Elementen, die das Publikum bei Laune halten. Auch wenn nicht jede Pointe punktet, bleibt der Unterhaltungswert konstant hoch. Damit bestätigt Herbig seine Fähigkeit, große Publikumsfilme mit klarer Handschrift umzusetzen.