Der Graf von Monte Christo
„Der Graf von Monte Christo“ zeigt das Leben von Edmond Dantès, einem ehrlichen Seemann, der durch eine Intrige alles verliert. Sein Aufstieg zum Offizier, seine Liebe zu Mercédès und seine Zukunftspläne zerbrechen, als er fälschlicherweise des Verrats beschuldigt wird. In den Mauern des Château d’If verbringt er Jahre in Isolation, bis ein überraschendes Ereignis ihm eine neue Möglichkeit eröffnet. Mit Wissen und einem verborgenen Schatz kehrt er in eine Welt zurück, die ihn längst vergessen hat. Niemand erkennt ihn wieder, doch er verfolgt ein klares Ziel.
Dauer: | 178 Min. |
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FSK: | ab 12 Jahren |
Jahr: | 2024 |
Regie: | Alexandre de La Patellière, Matthieu Delaporte |
Produzenten: | Nora Chabert, Pierre Ellul, Cédric Iland |
Hauptdarsteller: | Pierre Niney, Bastien Bouillon, Anaïs Demoustier |
Nebendarsteller: | Anamaria Vartolomei, Laurent Lafitte, Pierfrancesco Favino |
Studio: | Chapter 2, Pathé, M6 Films |
Sprachen: | Deutsch, English |
Der Mann, der einst unschuldig verurteilt wurde, schmiedet einen ausgeklügelten Plan. Er baut sich eine neue Identität auf und nähert sich seinen einstigen Feinden mit Bedacht. Während er ihre Schwächen ausnutzt, geraten sie zunehmend in Schwierigkeiten. Doch nicht nur sein Verstand entscheidet über den Ausgang, sondern auch seine Vergangenheit holt ihn ein. Was geschieht, wenn Gefühle alte Wunden aufreißen und Rache nicht mehr das Einzige ist, das ihn antreibt?
Besetzung, Drehorte & Infos
Der Film „Der Graf von Monte Christo“ (2024) ist eine französische Literaturverfilmung des gleichnamigen Romans von Alexandre Dumas. Unter der Regie von Matthieu Delaporte und Alexandre de La Patellière spielt Pierre Niney die Hauptrolle des Edmond Dantès. Weitere Darsteller sind Bastien Bouillon als Fernand de Morcerf, Anaïs Demoustier als Mercédès Herrera und Pierfrancesco Favino als Abbé Faria. Der Film feierte seine Premiere bei den Filmfestspielen von Cannes und kam am 28. Juni 2024 in Frankreich in die Kinos. In Deutschland startete er am 23. Januar 2025.
Mit einer Länge von 178 Minuten und einer FSK-12-Freigabe zählt er zum Genre Action-Drama. Die Dreharbeiten fanden von Juli bis November 2023 in Paris, Marseille, Zypern, Malta und Belgien statt. Das Budget betrug 42,9 Millionen Euro, und die weltweiten Einnahmen beliefen sich auf 75,7 Millionen US-Dollar. Kameramann Nicolas Bolduc, bekannt für „Die drei Musketiere – D’Artagnan“ und „Die drei Musketiere – Milady“, verantwortete die visuelle Gestaltung. Der Film wurde mehrfach ausgezeichnet, darunter mit dem Cheval Noir und dem Publikumspreis in Silber beim Fantasia International Film Festival 2024. Zudem erhielt er Nominierungen für den Europäischen Filmpreis, die Goya Awards 2025 und die Prix Lumières 2025.
„Der Graf von Monte Christo“ war einer von vier Filmen auf der französischen Oscar-Shortlist 2024 für die Kategorie Bester internationaler Film. Bis September 2024 verkaufte der Film neun Millionen Tickets in Frankreich und spielte weltweit über 100 Millionen Euro ein. Damit wurde er zum zweiterfolgreichsten Film des Jahres in französischen Kinos.
Inhalt & Handlung vom Film „Der Graf von Monte Christo“
Der Film beginnt im Jahr 1815, als der Seemann Edmond Dantès gegen den Befehl seines Kapitäns verstößt, weil er eine schiffbrüchige Frau namens Angèle aus dem Mittelmeer retten will. Angèle trägt einen Brief des exilierten Napoleon bei sich, den Kapitän Danglars daraufhin an sich nimmt. Als sie in Marseille ankommen, denunziert Danglars Edmond beim Schiffseigner Morrel, doch dieser entlässt Danglars wegen Pflichtverletzung und befördert stattdessen Edmond. Währenddessen freut sich Edmond auf seine Hochzeit mit seiner Verlobten Mercédès, doch ihr Cousin Fernand, der heimlich in sie verliebt ist, wird darüber eifersüchtig. Am Tag der Hochzeit jedoch wird Edmond verhaftet und als Bonapartist beschuldigt. Vor dem stellvertretenden Staatsanwalt Gérard de Villefort beteuert er zwar seine Unschuld, doch als Edmond schließlich Angèles Identität preisgibt, lässt Villefort ihn festnehmen. Um Edmonds Gefangenschaft zu sichern, verbündet sich Villefort daraufhin mit Danglars und Fernand.
Angèle, Villeforts Schwester, fordert Edmonds Freilassung und droht, Villeforts Affäre mit Danglars’ Frau aufzudecken. Um sie zum Schweigen zu bringen, beauftragt Villefort Danglars, Angèle zu beseitigen. Edmond wird im Château d’If eingesperrt, wo er Abbé Faria trifft, der ihn acht Jahre lang unterrichtet und ihm vom Schatz auf Monte Cristo erzählt. Nach Farias Tod gelingt Edmond die Flucht aus dem Gefängnis. Er kehrt nach Marseille zurück, wo er erfährt, dass sein Vater gestorben und Mercédès Fernand geheiratet hat. Edmond findet den Schatz auf Monte Cristo und kehrt ein Jahr später als Graf von Monte Cristo zurück, um Rache zu üben.
Ein neuer Anfang für Edmond
Er findet Angèle, die von Danglars in die Prostitution verkauft wurde und nun im Sterben liegt. Sie enthüllt, dass sie Villeforts Verbrechen aufdecken wollte, darunter den Versuch, seinen unehelichen Sohn André lebendig zu begraben. Edmond nimmt André unter seine Fittiche und macht ihn zu einem Werkzeug seiner Rachepläne. Der Graf spinnt ein komplexes Netz der Vergeltung. Er rettet Fernands Sohn Albert und gewinnt so dessen Vertrauen. Durch Albert lernt er Danglars und Villefort kennen. Mercédès erkennt Edmond trotz seiner Verwandlung.
Edmond nutzt André, um Danglars’ Tochter Eugénie zu verführen, und präsentiert Haydée, eine Frau unter seinem Schutz, um Albert zu bezirzen. Seine Rache entfaltet sich, als Danglars’ Flotte verschwindet und seine Aktien abstürzen. Fernand, der Zugang zu militärischen Geheimnissen hat, informiert Danglars, dass die Berichte falsch sind. Danglars leiht sich Geld von Monte Cristo und setzt sein Vermögen als Sicherheit ein. Bei einem Gerichtsverfahren enthüllt André seine wahre Identität als Villeforts unehelicher Sohn und deckt dessen Verbrechen auf. Villefort verlässt beschämt den Gerichtssaal.
André tötet seinen Vater, wird aber selbst auf der Flucht erschossen. Haydée, zutiefst getroffen von Andrés Tod, wendet sich gegen den Grafen. Als sie und Albert abreisen wollen, konfrontiert sie der Graf und zwingt Haydée, Albert die Wahrheit über dessen Vater zu offenbaren. Albert fordert den Grafen zum Duell, doch Mercédès interveniert und rettet ihren Sohn. Edmond verschont Albert und ermutigt ihn und Haydée, gemeinsam glücklich zu werden. Mercédès verlässt Fernand, der Edmond verzweifelt herausfordert. Edmond besiegt ihn, lässt ihn aber am Leben, um mit seiner Schande zu leben. Der Graf verlässt sein Anwesen und beginnt ein neues Leben, während er Mercédès einen Brief hinterlässt, in dem er schreibt: „Alles menschliche Wissen liegt in diesen zwei Worten: ‚Warten und Hoffen‘.“
Filmkritik und Fazit zum Film „Der Graf von Monte Christo“
„Der Graf von Monte Christo“ (2024) überzeugt durch seine visuell beeindruckende Gestaltung und die intensive Darstellung der Hauptfigur durch Pierre Niney. Die Regie von Matthieu Delaporte und Alexandre de La Patellière gelingt es, die zeitlose Geschichte von Rache und Gerechtigkeit in ein modernes Kinoerlebnis zu übersetzen. Die Handlung bleibt trotz ihrer Vielschichtigkeit stets nachvollziehbar, wobei die emotionalen Konflikte der Charaktere im Mittelpunkt stehen. Besonders die Beziehung zwischen Edmond und Mercédès, gespielt von Anaïs Demoustier, wird einfühlsam und glaubwürdig inszeniert. Die düstere Atmosphäre des 19. Jahrhunderts wird durch die herausragende Kameraarbeit von Nicolas Bolduc eindrucksvoll eingefangen.
Die filmische Umsetzung überzeugt durch ihre detailreiche Ausstattung und die präzise choreografierten Szenen. Laurent Lafitte als Villefort und Pierfrancesco Favino als Abbé Faria liefern ebenfalls starke Leistungen, die die Handlung vorantreiben. Die musikalische Untermalung von Jérôme Rebotier unterstreicht die dramatischen Höhepunkte effektiv, ohne dabei aufdringlich zu wirken. Allerdings wirken einige Nebenhandlungen etwas überstürzt, was den sonst flüssigen Erzählfluss leicht stört. Dennoch bleibt die Spannung bis zum Schluss erhalten, und die Balance zwischen Action und emotionalen Momenten gelingt nahezu perfekt.
Trotz einer Laufzeit von fast drei Stunden fesselt der Film durch seinen rhythmischen Schnitt und die dynamische Erzählweise. Die Rachegeschichte entfaltet sich mit großer Präzision, auch wenn einige Wendungen vorhersehbar sind. Der Graf von Monte Christo ist ein gelungenes Remake, das sowohl Fans des Romans als auch neue Zuschauer begeistern wird. Kritisch bleibt lediglich, dass einige Charaktere mehr Tiefe verdient hätten. Dennoch ist der Film ein sehenswertes Werk, das die zeitlose Thematik von Verrat und Vergeltung eindrucksvoll neu interpretiert.