Die Schlümpfe: Der große Kinofilm

Die Schlümpfe: Der große Kinofilm“ reiht sich in die Tradition digital animierter Reboots ein, die bekannte Stoffe neu justieren. Die Figuren stammen aus einem ikonischen Comic-Universum, das längst Teil kollektiver Erinnerung ist. Doch mit jeder neuen Generation stellt sich die Herausforderung, diese Vergangenheit neu zu kontextualisieren.

Die Schlümpfe: Der große Kinofilm
Dauer: 92 Min.
Jahr:
Regie: Chris Miller
Produzenten: Jay Brown, Ty Ty Smith, Robyn Rihanna Fenty
Hauptdarsteller: Rihanna, James Corden, Nick Offerman
Nebendarsteller: JP Karliak, Daniel Levy, Amy Sedaris
Studio: Paramount Pictures
Sprachen: Deutsch, English

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Der Film beginnt im Wald, führt durch Paris und endet im interdimensionalen Raum. Der Konflikt entfaltet sich zwischen familiären Bindungen, magischen Kräften und kosmischen Bedrohungen. Eine Figur ringt mit ihrer Herkunft, während andere zwischen Loyalität und Verantwortung schwanken. Welcher Weg führt aus dem Schatten der Altbekannten in ein neues filmisches Selbstverständnis?

Besetzung, Drehorte & Infos

Die Schlümpfe: Der große Kinofilm“ ist ein US-amerikanischer Animationsfilm aus dem Jahr 2025 mit einer Laufzeit von 81 Minuten. Chris Miller übernahm die Regie, das Drehbuch stammt von Pam Brady. Produziert wurde der Film von Jay Brown, Tyran Smith, Ryan Harris und Robyn Rihanna Fenty. Paramount Animation und Nickelodeon Movies arbeiteten mit der Peyo Company zusammen, während der Vertrieb über Paramount Pictures lief. Die musikalische Gestaltung übernahmen Henry Jackman und Rihanna, der Filmschnitt lag in den Händen von Matt Landon.

Die Weltpremiere fand am 28. Juni 2025 in Brüssel statt. Die deutsche Kinopremiere folgte am 17. Juli, einen Tag vor dem US-Start. Der Film entstand unabhängig von den früheren Sony-Adaptionen und ist der erste Schlümpfe-Film ohne Beteiligung von Sony Pictures Animation. Die Altersfreigabe liegt bei null Jahren. Geplant war ursprünglich ein Kinostart im Dezember 2024, jedoch verschob Paramount Pictures mehrfach den Veröffentlichungstermin.

In der englischen Originalfassung spricht Rihanna die Figur Schlumpfine, in der deutschen Fassung übernimmt Patricia Meeden diese Rolle. John Goodman leiht Papa Schlumpf seine Stimme, Uwe Ochsenknecht spricht ihn auf Deutsch. Nick Offerman spricht Ken, James Corden übernimmt No Name, synchronisiert von Álvaro Soler. Gargamel wird im Original von J. P. Karliak gesprochen, in der deutschen Fassung von Rick Kavanian. Der Film startete mit weltweit 36 Millionen US-Dollar.

Inhalt & Handlung vom Film „Die Schlümpfe: Der große Kinofilm“

Ein namenloser Schlumpf betritt das Dorf zum ersten Mal. Während eines Spaziergangs durch den Wald stößt er auf ein magisches Buch mit dem Namen Jaunty. Die Kräfte des Buchs verleihen ihm Fähigkeiten, die er sofort ausprobiert. Als er Papa Schlumpf seine Magie zeigt, öffnet sich plötzlich ein Portal. Razamel, Gargamels Bruder, nutzt die Gelegenheit und verschleppt Papa Schlumpf. Der neue Schlumpf fühlt sich schuldig. Gemeinsam mit Smurfette, Hefty, Brainy, Vanity, Worry, Grouchy und einer Schildkröte bricht er auf, um Hilfe zu holen. Ihr Ziel ist Paris, wo sich Kens Versteck befinden soll.

In Paris begegnet die Gruppe einer Organisation namens International Neighborhood Watch Smurfs, die aus erfahrenen Helfern besteht. Angeführt wird sie von Moxie, der Tochter von Ken. Die Schlümpfe folgen ihr zu einem geheimen Stützpunkt, der tief im Inneren einer riesigen Discokugel verborgen liegt. Dort treffen sie schließlich auf Ken, Papa Schlumpfs Bruder, der sich ohne Zögern bereit erklärt zu helfen. Mit tatkräftiger Unterstützung von Jaunty öffnet No Name daraufhin ein neues Portal. Die Gruppe betritt es gemeinsam, doch ein magisches Schutzfeld schleudert sie unvermittelt mitten ins australische Outback. Dort angekommen, treffen sie orientierungslos auf pelzige Wesen, die sich selbst Snooterpoots nennen und besonders gerne Tascheninhalte sammeln.

Der Triumph von Magic Smurf

Die Anführerin der Snooterpoots, Mama Poot, warnt eindringlich vor Razamels Plan, alle guten Kräfte im Universum zu vernichten. Währenddessen macht sich No Name schwere Vorwürfe und zieht sich zurück. Doch Smurfette findet ihn, spricht ihm Mut zu, während Razamel in ihrer Abwesenheit alle Schlümpfe und die Snooterpoots gefangen nimmt. Dennoch lässt sich Mama Poot davon nicht aufhalten. Gemeinsam mit Smurfette und No Name reist sie entschlossen nach München. Denn dort plant Razamel bereits den nächsten Schritt seiner dunklen Mission. Der Wille, ihre Freunde zu retten, gibt den dreien neue Kraft für einen weiteren Versuch.

Im Schloss steht Razamel kurz davor, Papa Schlumpf endgültig zu vernichten. Doch in letzter Sekunde betreten Smurfette, No Name und Mama Poot gemeinsam den Raum. Dabei wird überraschend enthüllt, dass Jaunty selbst die Zauber ausgeführt hat. Joel, ein weiterer Helfer Razamels, nimmt das Trio daraufhin gefangen. Währenddessen korrumpiert Razamel das Buch und flieht. Aus Zorn über den Verrat greift Gargamel ein und rettet die verbliebenen Schlümpfe. Schließlich erzählt Papa Schlumpf die Geschichte seines Bruders Ron, der sich einst für Jaunty opferte. Diese Erinnerung schweißt die Gruppe enger zusammen und weckt neuen Mut.

Razamel tritt vor den Intergalaktischen Zaubererbund, prahlt mit seinen Taten und kassiert Spott. Als Reaktion sperrt er die Versammlung in einen Wasserspender und nutzt vier dunkle Bücher, um Macht zu gewinnen. Die Schlümpfe stürzen sich in einem fliegenden Auto mitten in die Szene. Smurfette bringt Jaunty zurück auf die gute Seite, während viele ihrer Freunde fallen. Im finalen Kampf erkennt No Name seinen Wert, besiegt Razamel und wandelt die Bücher ins Gute. Er nennt sich nun Magic Smurf. Ron kehrt aus der Zwischenwelt zurück, und das Schlumpfdorf feiert die Heimkehr aller Überlebenden.

Filmkritik und Fazit zum Film „Die Schlümpfe: Der große Kinofilm“

Die Schlümpfe: Der große Kinofilm“ wagt einen Neuanfang abseits des bisherigen Franchises, verpasst dabei jedoch eine klare erzählerische Linie. Die Handlung springt durch verschiedene Welten und Dimensionen, ohne dass ein konsistenter Spannungsbogen entsteht. Figuren erscheinen, verschwinden, tauchen wieder auf, doch kaum ein Moment bleibt haften. Die Dialoge wirken oft zweckmäßig, selten pointiert. Vor allem die Hauptfigur No Name bleibt als Figur unklar, obwohl sie dramaturgisch im Zentrum steht. Viele Szenen folgen einem bekannten Schema und verhindern emotionale Nähe zu den Figuren.

Die visuelle Umsetzung erreicht technisch ein gutes Niveau, doch stilistische Uneinheitlichkeit schwächt die Wirkung. Einige Sequenzen setzen auf skurrile Gestaltungsideen, wechseln aber zu abrupt zwischen Animationsarten. Das sorgt für Unruhe im Bildrhythmus. Die Sprecherinnen und Sprecher agieren solide, doch ihnen fehlt spürbare Charaktertiefe. Rihanna als Stimme von Schlumpfine fügt sich ins Ensemble ein, ohne Akzente zu setzen. Auch James Corden bleibt stimmlich unauffällig. Der Soundtrack begleitet die Szenen funktional, trägt aber wenig zur Atmosphäre bei. Selbst humorvolle Elemente verpuffen oft ohne Wirkung.

Im letzten Drittel versucht der Film, dramatische Wendungen zu erzeugen. Doch durch die vorherige Hektik fehlt die emotionale Fallhöhe. Konflikte lösen sich zu schnell auf, Entscheidungen bleiben folgenlos. Einzelne Ideen wie der Auftritt der Zaubererrunde oder die Rückkehr verschollener Figuren könnten tragen, wirken aber unfertig. Am Ende entsteht der Eindruck einer Franchise-Verlängerung ohne erzählerischen Antrieb. Für ein junges Publikum bietet der Film bunte Schauwerte, doch Anspruch, Tiefe oder Überraschung bleiben aus. Wer mehr erwartet als routinierte Markenerhaltung, wird hier kaum fündig.

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