Guardians of the Galaxy

Im Kosmos des Marvel-Franchise nimmt „Guardians of the Galaxy“ eine Sonderstellung ein. Hier wird das Superheldenprinzip nicht durch Glanz, sondern durch Brüche definiert. Die Handlung lässt sich kaum auf eine Figur reduzieren, da Gruppendynamik den Takt vorgibt. Der Film mischt Genres, Tonlagen und Stile und verweigert dabei ein klares Ordnungssystem. Gerade daraus zieht er seine Erzählbewegung – fragmentarisch, aber nicht beliebig.

Guardians of the Galaxy [dt./OV]
Dauer: 122 Min.
FSK: ab 12 Jahren
Jahr:
Regie: James Gunn
Produzenten: Kevin Feige
Hauptdarsteller: Chris Pratt, Zoe Saldana, Dave Bautista
Nebendarsteller: Vin Diesel, Bradley Cooper, Lee Pace
Studio: Walt Disney Pictures
Sprachen: Deutsch, English

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Die Handlung beginnt mit einem Verlust, zieht dann Kreise um Schuld, Macht und Zufall. Peter Quill stößt als Einzelgänger auf eine Gruppe, die erst unter Druck zusammenwächst. Ihr Weg führt sie von einer Gefängniszelle über eine zerfallene Raumkolonie bis ins Zentrum eines drohenden Angriffs. Dabei wird nicht nur der Orb zum Zündstoff. Persönliche Geschichten prallen aufeinander, alte Loyalitäten zerbrechen. Was hält eine Gruppe zusammen, die sich nie gesucht hat?

Besetzung, Drehorte & Infos

Der Science-Fiction-Film „Guardians of the Galaxy“ erschien 2014 und gehört zum Marvel Cinematic Universe. Regie führte James Gunn, der gemeinsam mit Nicole Perlman auch das Drehbuch verfasste. Die Produktion übernahm Kevin Feige. Die Musik stammt von Tyler Bates, während Ben Davis die Kameraarbeit verantwortete. Für den Schnitt zeichneten Fred Raskin, Hughes Winborne und Craig Wood verantwortlich. Mit einer Laufzeit von 122 Minuten erhielt der Film eine Altersfreigabe ab 12 Jahren. In Deutschland startete er am 28. August 2014.

In den Hauptrollen spielen Chris Pratt als Peter Quill alias Star-Lord, Zoe Saldana als Gamora und Dave Bautista als Drax. Die Stimme von Groot spricht Vin Diesel, während Bradley Cooper Rocket vertont. Weitere Rollen übernehmen Lee Pace als Ronan, Michael Rooker als Yondu und Karen Gillan als Nebula. Glenn Close ist als Nova Prime zu sehen, John C. Reilly spielt Rhomann Dey. Benicio del Toro verkörpert den Collector, Djimon Hounsou tritt als Korath auf. Die Besetzung verbindet klassische Action mit humorvollen Figurenkontrasten.

„Guardians of the Galaxy“ feierte in Los Angeles Premiere und spielte weltweit 773 Millionen US-Dollar ein. In den USA belegte er mehrfach Platz 1 der Kinocharts und wurde dort zum dritterfolgreichsten Film des Jahres. Fortsetzungen erschienen 2017 und 2023, ergänzt durch ein Holiday Special und weitere Auftritte im Avengers-Universum.

Inhalt & Handlung vom Film „Guardians of the Galaxy“

Peter Quill verliert als Kind seine Mutter an einen Hirntumor. Kurz nach ihrem Tod wird er von einem Raumschiff entführt. Die Jahre vergehen, und aus dem einstigen Jungen wird ein Weltraumplünderer, der sich selbst „Star-Lord“ nennt. Eines Tages gelangt er in den Besitz eines geheimnisvollen Orbs. Dieses Artefakt ruft verschiedene Interessenten auf den Plan, darunter Gamora, Rocket, Groot und der Kree-Krieger Ronan. Als Peter versucht, den Orb auf eigene Faust zu verkaufen, gerät er zwischen die Fronten und wird bald zum Ziel mehrerer Parteien, die ganz eigene Pläne mit der Kugel verfolgen.

Während Peter noch nicht weiß, was genau der Orb verbirgt, versuchen Ronans Verbündete, darunter auch die Cyborg-Killerin Gamora, ihn zu erreichen. Rocket, ein genmanipulierter Waschbär, und sein wortkarger Baumgefährte Groot wittern unterdessen das Kopfgeld, das auf Peter ausgesetzt wurde. Nach einer Auseinandersetzung auf Xandar werden alle Beteiligten verhaftet. In der Haft trifft Peter auf Drax, der seine Familie durch Ronan verloren hat. Trotz anfänglicher Spannungen entsteht zwischen den fünf eine fragile Allianz, die bald durch ein gemeinsames Ziel gestärkt wird: der Orb darf nicht in Ronans Hände fallen.

Ein neues Kapitel für die Guardians

Die neue Gruppe entkommt dem Hochsicherheitsgefängnis durch einen raffinierten Plan von Rocket, und gemeinsam reisen sie nach Knowhere, wo sie dem Collector den Orb zeigen. Dabei stellt sich heraus, dass sich darin ein Infinity-Stein befindet, also eine uralte, gewaltige Energiequelle. Als eine Explosion Tivans Sammlung zerstört, beschließt Gamora daraufhin, den Stein den Behörden zu übergeben. Gleichzeitig provoziert Drax, in einem Anfall von Schmerz, Ronan, und der Feind erscheint unmittelbar, woraufhin er brutal zurückschlägt. Inmitten des Chaos rettet Peter schließlich Gamora aus dem Vakuum des Alls, wodurch sich die Beziehung der beiden merklich vertieft.

Ronan stiehlt daraufhin den Orb und löst sich von seinem Bündnis mit Thanos, denn er will Xandar im Alleingang vernichten. Peter gelingt es jedoch, die Behörden rechtzeitig zu warnen, und mit Hilfe von Yondu sowie dem Nova Corps organisiert er einen gezielten Gegenschlag. Die Gruppe dringt daraufhin in Ronans Schiff ein, das infolge des Kampfes schließlich abstürzt. Groot opfert sich in diesem Moment, um seine Freunde zu schützen. Im finalen Moment entreißt die Gruppe Ronan den Stein. Nur gemeinsam können sie dessen Macht kontrollieren und Ronan besiegen, denn die Einheit der Gruppe wird dabei zum entscheidenden Faktor, nicht ihre individuelle Stärke.

Nach dem Kampf übergibt Peter den Infinity-Stein an Nova Prime. Die Gruppe wird begnadigt und erhält ein neues Schiff. Rocket zieht ein neues Pflänzchen Groot groß. Peter öffnet schließlich das letzte Geschenk seiner Mutter: eine weitere Musikkassette. Yondu behält für sich, dass Peters Vater ein Außerirdischer ist, den er nie erreichen ließ. Aus den fünf Einzelgängern ist eine eingeschworene Gemeinschaft geworden. Sie ziehen als „Guardians of the Galaxy“ los – nicht als Helden, sondern als Team mit Vergangenheit, Fehlern und einem neuen Ziel.

Filmkritik und Fazit zum Film „Guardians of the Galaxy“

Mit „Guardians of the Galaxy“ liefert James Gunn eine temporeiche Inszenierung, die Genregrenzen bewusst verschiebt. Der Film mischt klassische Science-Fiction mit satirischen Untertönen, ohne sich dabei in Selbstironie zu verlieren. Chris Pratt überzeugt als Peter Quill mit einer Mischung aus Leichtsinn und verletzbarer Coolness. Die Kameraarbeit nutzt Kontraste und Farben gezielt, um die skurrilen Schauplätze plastisch wirken zu lassen. Parallel dazu verankert die Musik die Szenen im Popgedächtnis und verleiht ihnen rhythmische Eigenständigkeit.

Besonders auffällig ist die Balance zwischen Komik und Ernst. Der Film verzichtet auf melodramatische Zuspitzungen, zeigt aber immer wieder Abgründe seiner Figuren. Zoe Saldana, Dave Bautista sowie die Stimmen von Bradley Cooper und Vin Diesel ergänzen sich zu einem ungewöhnlich homogenen Ensemble. Dabei gelingt es Gunn, Nebenschauplätze nicht nur als Füllmaterial einzusetzen, sondern sie dramaturgisch sinnvoll zu verknüpfen. Auch der Schnitt wirkt präzise abgestimmt und hält das Tempo auf hohem Niveau, ohne dabei orientierungslos zu wirken.

Inhaltlich schöpft der Film aus klassischen Motiven, nutzt sie aber für eigenständige Wendungen. Ronan als Gegenspieler funktioniert vor allem durch seine Kompromisslosigkeit. Die Gruppendynamik der Hauptfiguren bildet das eigentliche Zentrum des Film. Sie verleiht ihm Gewicht, auch wenn nicht jede Figur gleich tief gezeichnet ist.

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