Seelenvögel

Thomas Riedelsheimers Film „Seelenvögel“ begleitet drei Kinder und ihre Angehörigen in einer Zeit voller Herausforderungen. Pauline, Richard und Lenni entwickeln individuelle Strategien, um mit Leukämie umzugehen. Ihre Geschichten zeigen nicht nur Stärke, sondern auch Kreativität und Lebensmut. Der Film eröffnet eine Perspektive, die Hoffnung und Reflexion gleichermaßen zulässt.

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Seelenvögel
Dauer: 90 Min.
FSK: ab 6 Jahren
Jahr:
Regie: Thomas Riedelsheimer
Produzenten: Stefan Tolz, Thomas Riedelsheimer
Hauptdarsteller: Pauline Schupp, Leonhard Grabe, Richard Swiderski
Nebendarsteller: Flora Schupp, Joseph Schupp, Isabel Schupp
Studio: Filmpunkt, WDR
Sprachen: Deutsch, English

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Durch behutsame Kameraführung und sensible Gespräche entstehen authentische Einblicke. Momente der Freude und Hoffnung wechseln sich mit schwierigen Phasen ab. Dabei vermeidet der Film jegliche Überinszenierung und bleibt nah an den echten Gefühlen. „Seelenvögel“ stellt wichtige Fragen über den Umgang mit schwierigen Lebenssituationen. Wie gelingt es den Familien, trotz aller Herausforderungen Zuversicht und Mut zu bewahren?

Besetzung, Drehorte & Infos

Der Dokumentarfilm „Seelenvögel“ von Thomas Riedelsheimer feierte seine Premiere am 28. Juni 2009 beim Filmfest München und kam am 5. November 2009 in die deutschen Kinos. Der 90-minütige Film mit einer Altersfreigabe ab sechs Jahren zeigt die persönlichen Geschichten von Pauline Schupp, Leonhard Grabe und Richard Swiderski, die alle sich selbst darstellen. Auch Angehörige wie Flora, Joseph und Isabel Schupp sowie Anna Grabe und Eckhard Wolf treten im Film auf. Der Titel „Seelenvögel“ verweist auf die Vorstellung eines Seelenvogels, der Trauer und Erinnerung symbolisiert. Regie, Drehbuch, Kamera und Schnitt übernahm Riedelsheimer, während Marina Schlagintweit, André Buttler und Elischa Kaminer die Musik beisteuerten.

Der Film wurde mit bedeutenden Preisen geehrt: 2009 erhielt er den „Dokubiber“ bei den Biberacher Filmfestspielen und 2010 den Gilde-Filmpreis für den besten Dokumentarfilm. 2013 wurde er mit dem renommierten Grimme-Preis in der Kategorie „Information und Kultur“ ausgezeichnet. Gedreht wurde der Film von den Produktionsfirmen Filmpunkt und dem Westdeutschen Rundfunk (WDR). Unter dem internationalen Titel „Soul Birds“ wurde der Film auch über Deutschland hinaus bekannt.

Inhalt & Handlung vom Film „Seelenvögel“

Der Dokumentarfilm „Seelenvögel“ erzählt die bewegenden Geschichten von drei Kindern, die an Leukämie erkrankt sind, und begleitet sie über fast drei Jahre. Pauline, 15 Jahre alt, schreibt Gedichte, um ihre Gedanken zu verarbeiten. Der 10-jährige Richard beeindruckt mit einem tiefen Verständnis für seine Krankheit und findet darin einen Weg, darüber zu sprechen. Der 6-jährige Lenni, der zudem mit dem Down-Syndrom lebt, bezaubert durch seine unbeschwerte und herzliche Art, die ihn zu einer Quelle der Freude für seine Umgebung macht.

Die Familien der Kinder stehen im Fokus, wie sie mit den Herausforderungen des Alltags und der Krankheit umgehen. Der Film zeigt ihre Bemühungen, Normalität aufrechtzuerhalten, während sie zwischen Hoffnung und Angst pendeln. Die Beziehungen untereinander, ihre Gespräche und ihr Umgang mit den Kindern offenbaren eine beeindruckende Resilienz. Dabei kommen sowohl ihre Kraftquellen als auch ihre verletzlichsten Momente zum Vorschein.

Ein zentraler Aspekt ist die Auseinandersetzung mit der ständigen Präsenz des Todes. Die Kinder entwickeln einzigartige Wege, mit ihrer Diagnose zu leben, und bewahren sich trotz allem Momente des Glücks. Pauline schreibt weiterhin Poesie, Richard stellt tiefgehende Fragen, und Lenni bringt mit seiner Lebensfreude Licht in die dunkelsten Stunden. Diese Perspektiven geben der Krankheit ein menschliches Gesicht.

Filmkritik und Fazit zum Film „Seelenvögel“

Seelenvögel“ von Thomas Riedelsheimer ist ein einfühlsamer Dokumentarfilm, der drei an Leukämie erkrankte Kinder und ihre Familien begleitet. Pauline, Richard und Lenni zeigen beeindruckende Stärke und Lebensfreude trotz ihrer schweren Diagnosen. Riedelsheimer verzichtet auf dramatische Effekte und lässt die Protagonisten authentisch zu Wort kommen. Die Kombination aus persönlichen Einblicken und poetischen Naturaufnahmen schafft eine bewegende Atmosphäre. Allerdings wirken einige symbolische Bilder, wie die von Seerosen, etwas aufdringlich. Dennoch gelingt es dem Film, die Zuschauer tief zu berühren und zum Nachdenken über Leben und Tod anzuregen.

Die musikalische Untermalung, komponiert von Marina Schlagintweit, André Buttler, Max Hundelshausen und Elischa Kaminer, unterstützt die emotionale Tiefe des Film. Die behutsame Kameraführung fängt die intimen Momente der Familien ein, ohne voyeuristisch zu wirken. Dieser Film ist eine Hommage an die Lebensfreude und den Mut junger Menschen im Angesicht des Todes.

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