Vape Fiction – E-Zigaretten auf der Leinwand
In der Filmgeschichte war Rauchen lange Zeit ein Symbol für Coolness, Rebellion oder Stil. Ikonische Szenen aus Filmen wie Casablanca, Pulp Fiction oder James Bond zeigen rauchende Protagonisten, die mit dem Rauch einer Zigarette zugleich eine Aura der Lässigkeit oder Laszivität umgibt. Aber mit zunehmendem Gesundheitsbewusstsein und strikteren Anti-Tabak-Gesetzen hat sich dieses Bild gewandelt.
Der Glimmstängel verschwand nach und nach aus modernen Filmen und Serien. Er machte Platz für eine modernere Variante des Rauchens: das Vapen. Immer häufiger sieht man Figuren mit E-Zigaretten in der Hand, die statt blauem Dunst weiße Dampfwolken ausstoßen. Doch wie wird das Dampfen in der Filmwelt eingesetzt und kann es eine ähnliche stilistische Funktion erfüllen wie das traditionelle Rauchen?
Von der Zigarette zum Vape
Wer erinnert sich noch an die ikonische Szene in Pulp Fiction, in der Uma Thurman und John Travolta sich in einem Diner einen Milchshake teilen, genussvoll eine Zigarette rauchen und über peinliche Stille philosophieren? Oder an Humphrey Bogart, wie er in Casablanca mit Zigarette in der Hand „Schau mir in die Augen, Kleines“ sagt? Berühmte Rauchszenen gibt es viele. Jahrzehntelang war das Rauchen in Filmen und Serien Markenzeichen verschiedener Charaktere und schaffte eine besondere Atmosphäre.
Mit steigendem Gesundheitsbewusstsein änderte sich das Bild. Anti-Tabak-Kampagnen schufen ein größeres öffentliches Bewusstsein für die Risiken des Rauchens und auch für deren Darstellung auf der Leinwand. Denn natürlich beeinflussen die Handlungen geliebter Charaktere das Handeln gerade von Kindern und Jugendlichen. Während also in historischen Serien wie Mad Men die Protagonisten noch ungeniert eine Zigarette nach der anderen anzünden, sieht man in Produktionen, die in der heutigen Zeit spielen, immer seltener rauchende Darsteller.
Dafür machen sich die Filmstudios mittlerweile mehr und mehr eine neue Form des Rauchens zu Nutze: das Dampfen. Die E-Zigarette hält Einzug in die Popkultur und findet – passend zum Zeitgeist – ihren Platz auf der großen Leinwand und im Fernsehen. Vor allem E-Zigaretten mit einer besonderen und modernen Optik wie bei der Caliburn g3 unterstreichen dabei meist Modernität oder eine futuristische Atmosphäre.
Der künstlerische Ausdruck hinter dem Dampf
Kann eine E-Zigarette den gleichen künstlerischen Ausdruck vermitteln? Tatsächlich entwickelt sich auch das Vapen zunehmend zum stilistischen Mittel. Anders als der klassische Glimmstängel, der gerne mit einer düsteren und rauen Ästhetik in Verbindung gebracht wird, können Vapes eine gewisse High Tech Optik unterstreichen. So passen sie hervorragend in Produktionen wie „Mr Robot„. Hier wird die Figur Angela Moss in einigen Episoden beim Dampfen gezeigt. Auch in der Science-Fiction-Serie Star Trek. Picard wird die E-Zigarette zu einem modern bis futuristisch wirkenden Accessoire.
Einer der ersten Vaper in einem Film war übrigens kein geringerer als Johnny Depp. In „The Tourist“ dampft er auf einer Zugfahrt vor der Begegnung mit Elise alias Angelina Jolie.
Vapen ist in Filmen nicht nur positiv besetzt. Wenn in der 16. Staffel der Arztserie „Grey‘s Anatomy“ ein dampfender Sportstudent dargestellt wird, können sich eingefleischte Fans denken, dass für diesen wohl nichts Gutes dabei herauskommt. Dies entbehrt nicht einer gewissen Ironie. Dampfte doch der ehemalige Grey’s Anatomy Star Katherine Heigl schon live mit David Letterman in dessen Late Night Show.
Auch in beliebten Cartoons spielt das Vapen eine Rolle. Bei den Simpsons zog Bart bereits an der E-Zigarette.
Vapen ist in Film und Fernsehen noch längst kein Massenphänomen. Allerdings scheint Vaping im Leben und auf der Leinwand mehr als ein kurzlebiger Trend zu sein.
Die E-Zigarette in Dokumentationen
Natürlich wurde das Thema E-Zigarette nicht nur in der Fiktion aufgegriffen. Auch im Genre Dokumentation hielt das Vapen Einzug. Die Doku „Ich mach mir nen Kopf an“ setzt sich mit dem Trend zu E-Zigarette und Shisha auseinander. Big Vape zeichnet den schnellen Aufstieg und den tiefen Fall eines E-Zigaretten-Start-ups nach. Eine Werbekampagne, die sich vorwiegend an Jugendliche richtete, brach dem Unternehmen das Genick.
Die E-Zigarette als Spiegel des Zeitgeists
Filme und Serien sind immer auch ein Abbild ihrer Zeit. Wurde die Zigarette mit zunehmendem Bewusstsein für eine gesunde Lebensführung von der Leinwand verbannt, ergibt sich mit der E-Zigarette eine neue Dynamik. Sie wird nicht mehr primär als Symbol des Verbotenen, Verruchten oder Coolen eingesetzt, sondern häufig als Ausdruck einer bewussteren Einstellung und eines technisierten Lebens. Auch die Ästhetik ist entscheidend. Während Zigaretten mittlerweile oft mit Nostalgie und Vergänglichkeit in Zusammenhang gebracht werden, haben E-Zigaretten ein eher futuristisches Image.
Es darf dabei jedoch nicht übersehen werden, dass auch das Vapen ein kontroverses Thema ist. Während einige das Dampfen als risikoärmere Alternative zur Zigarette betrachten, fürchten andere, dass es als Trend verharmlost wird. Regisseure und Drehbuchautoren stehen damit vor der Herausforderung, E-Zigaretten als Teil eines modernen Realismus einzusetzen und gleichzeitig einen verantwortungsvollen Umgang mit ihrer Darstellung zu finden.