7 Dinge, die Hacker-Filme gerne falsch machen
Hacker-Filme aus Hollywood faszinieren viele Zuschauer mit ihrer Darstellung von moderner Technik und Cyberkriminalität. Sie tauchen in die vermeintliche Welt der Hacker ein, wo ein System in Sekundenschnelle infiltriert werden kann, um Informationen zu erhalten oder Geräte fernzusteuern. Doch wie realistisch sind diese Darstellungen wirklich? Ist es überhaupt möglich, ohne Vorbereitung oder fremde Hilfe ein gut geschütztes System zu manipulieren oder gleich komplett lahmzulegen?
In diesem Artikel werfen wir einen Blick auf die 7 häufigsten Mythen, die in Hacker-Filmen verbreitet werden, und klären auf, was in der Realität hinter den Kulissen passiert.
1. Hacken dauert nur wenige Sekunden oder Minuten
Hollywood-Filme leben vom schnellen Spektakel und die Handlung muss innerhalb kurzer Zeit vorangetrieben werden. Deswegen gelingt es Hackern, praktisch immer nach einigen Sekunden oder Minuten ein System zu knacken. In der Realität handelt es sich jedoch um einen langwierigen Prozess, der oftmals Tage, Wochen oder sogar Monate dauern kann.
Allein das Herausfinden einer Schwachstelle kann sehr viel Zeit in Anspruch nehmen, anschließend kommt das eigentliche Hacken noch hinzu. Einer der Rekordhalter ist hier Ivan Vanko (Mickey Rourke) aus Iron Man 2, der sich Zugang über ein abgesichertes Terminal eines Rüstungskonzerns selbst verschafft hat – innerhalb weniger Sekunden.
2. Alle Hacker sind introvertierte Nerds
Das typische Bild eines Hackers wurde von der Filmbranche lange geprägt und basiert überwiegend auf einseitigen Vorurteilen. Hacker sind dabei meistens introvertierte und zurückgezogen lebende Außenseiter oder Nerds. Sie verbringen ihre Zeit lieber vor dem Computer, als mit anderen Menschen zu interagieren.
Glücklicherweise gab es aber zumindest bei der optischen Darstellung einige bekannte Ausnahmen wie Neo (Keanu Reeves) in Matrix oder Stanley Jobson (Hugh Jackman) in Passwort: Swordfish. White-Hat-Hacker sind heute viel eher erfolgreiche IT-Experten, die über eine hervorragende Ausbildung und einen guten Job verfügen.
3. Jedes Gerät eignet sich zum Hacken
In Wahrheit ist ein Hacker nur so gut wie seine Ausrüstung, doch selbst das ist manchmal nicht ausreichend. Für bestimmte Aufgaben sind Computer mit entsprechenden Spezifikationen erforderlich, so zum Beispiel ein offener USB-Anschluss, um Software aufspielen zu können. In manchen Filmen müssen Hacker dafür richtigerweise in einen Serverraum einbrechen.
4. Passwörter lassen sich einfach erraten
Wie oft hat man diese Szene in einem Film bereits gesehen? Ein Hacker (oder Einbrecher) steht vor einem versperrten Bildschirm und kennt das Passwort nicht. Anhand ein paar persönlicher Gegenstände errät er anschließend im dritten Versuch das Passwort und verschafft sich somit Zugang zum System.
Was richtig ist: Viele Menschen nutzen schwache Passwörter. Aber die Chancen auf ein fast schon zufälliges Erraten stehen trotzdem unglaublich niedrig. Zudem gibt es mittlerweile moderne Tools wie den NordPass Passwort-Manager. Dieser kann komplexe Passwörter generieren und sicher verwahren. Das sollte Hollywood zumindest in Zukunft berücksichtigen.
5. Schreiben von kompliziertem Code
Ein weiterer Aspekt des Hackens im Film ist der hohe Anteil an Programmierung und Computersprache. Ein Hacker sitzt vor seinem Computer und tippt lange Codezeilen und Befehle ein, auf die der Computer mit ebenso langen Codeskripten antwortet. Die Wahrheit ist, dass das meiste Hacking über Programme mit gewöhnlichem User Interface stattfindet.
Es gibt nämlich bereits viele Programme, die bestehende Hacking-Methoden verwenden und permanent weiterentwickelt werden. In den meisten Fällen ist es also gar nicht mal notwendig, einen neuen Code oder ein neues Programm zu schreiben. Programmieren ist nicht mehr so wichtig, wie es die Filme in Hollywood einem glauben machen wollen.
6. Hacker arbeiten immer allein
Dieser Punkt spielt ein wenig in den vermeintlich introvertierten Charakter vieler Film-Hacker, aber er basiert ebenfalls auf ein altes Vorurteil. Hacker verlassen sich auf ihre eigene Intelligenz und ihr Fachwissen, um jedes Problem zu knacken und zu lösen. Fremde Hilfe ist ein Fremdwort und wird oft sogar als unerwünscht angesehen.
Die Realität sieht hingegen wieder anders aus. Hacker schließen sich heute gerne zusammen, um Probleme gemeinsam anzugehen und sich untereinander zu helfen. Sie tauschen sich dazu in Foren aus oder besprechen mögliche Lösungen in der Gruppe. Oft geschieht das mit gutem Vorsatz – manchmal stehen aber leider auch weniger positive Absichten im Fokus.
7. Ein Countdown auf dem Bildschirm
Denn die meisten Systeme setzen Sicherheitsmaßnahmen sofort um und sperren Angreifer ohne Verzögerung aus. Was richtig ist: Hacker haben oft nur eine limitierte Anzahl an Versuchen, aber es gibt schlichtweg keinen Grund dafür, dass das System einen Countdown auf einem Bildschirm anzeigt. Das ist allein der Unterhaltung geschuldet.