Hangover 3
„Hangover 3“ markiert das Ende einer Trilogie, die das Komödienkino der 2010er prägte. Der dritte Teil löst sich vom reinen Partyrausch und spielt mit Elementen des Actionfilms. Die vertrauten Gesichter wirken ernster, die Szenerien größer, die Konflikte roher. Humor und Abgrund liegen nah beieinander, wenn Todd Phillips sein chaotisches Männerquartett durch Schuld, Wahnsinn und unerwartete Nähe führt. Hier endet kein Spaß, sondern ein Kreislauf aus Übermut und Konsequenz.
| Dauer: | 100 Min. |
|---|---|
| FSK: | ab 12 Jahren |
| Jahr: | 2013 |
| Regie: | Todd Phillips |
| Produzenten: | Todd Phillips, Daniel Goldberg |
| Hauptdarsteller: | Bradley Cooper, Jamie Chung, Zach Galifianakis |
| Nebendarsteller: | Heather Graham, John Goodman, Justin Bartha |
| Studio: | Warner Bros. |
| Sprachen: | Deutsch, English |
Von Thailand über die amerikanische Wüste bis nach Las Vegas zieht sich eine Spur aus Flucht, Verrat und absurden Zufällen. Alan verliert die Kontrolle über sein Leben, Chow über seine Beute, und beide über sich selbst. Zwischen Explosionen und Beerdigungen kämpft das „Wolfsrudel“ um Zusammenhalt und einen Rest von Würde. Was bleibt, wenn der letzte Kater verklungen ist und die Nacht wirklich zu Ende geht?
Besetzung, Drehorte & Infos
„Hangover 3“ erschien 2013 als Abschluss der erfolgreichen Trilogie von Regisseur Todd Phillips. Das Drehbuch entstand in Zusammenarbeit mit Craig Mazin, während Daniel Goldberg an der Produktion beteiligt war. Christophe Beck komponierte die Musik, Lawrence Sher übernahm die Kamera, und der Schnitt stammt von Debra Neil-Fisher sowie Jeff Groth. Der Film dauert 100 Minuten und erhielt eine FSK-12-Freigabe. In den Hauptrollen sind Bradley Cooper, Ed Helms, Zach Galifianakis, Justin Bartha und Ken Jeong zu sehen. Heather Graham und Jeffrey Tambor ergänzen das Ensemble.
Die Dreharbeiten begannen im September 2012 in Los Angeles und führten weiter nach Nogales, Arizona, das im Film Tijuana darstellt. Anschließend drehte das Team auf der California State Route 73 sowie in Las Vegas, wo auch die letzten Szenen entstanden. Diese Mischung aus urbaner Kulisse und Wüstenatmosphäre verleiht dem Film ein dynamisches Setting. Gregory Alpert erhielt für seine Arbeit als Location Manager den Preis „Location Professional of the Year – Features“ bei den California On Location Awards 2013.
Bei einem Budget von rund 103 Millionen US-Dollar spielte „Hangover 3“ weltweit etwa 362 Millionen US-Dollar ein. In Deutschland erreichte der Film 3,1 Millionen Kinobesucher und sicherte sich Platz sieben der erfolgreichsten Filme 2013. Zudem erhielt er Nominierungen bei den People’s Choice Awards und den Golden Trailer Awards.
Inhalt & Handlung vom Film „Hangover 3“
Leslie Chow sitzt zu Beginn in einem Gefängnis in Thailand. Chaos bricht aus, als Insassen und Wärter aufeinander losgehen. In der entstehenden Unruhe entdeckt der Direktor, dass Chow durch ein Loch in der Wand verschwunden ist. Er nutzt die Dunkelheit, um durch die Kanalisation zu fliehen. Die Verfolger rücken näher, Hunde wittern seine Spur. Eine Explosion einer Wasserleitung spült ihn ins offene Meer. Niemand weiß, wohin er entkommen ist. Die Nachricht von seiner Flucht verbreitet sich schnell und sorgt für neue Unruhe unter jenen, die ihn noch kennen.
Zwei Jahre später kämpft Alan mit seinem Alltag. Er hat seine Medikamente abgesetzt und verliert zunehmend die Kontrolle. Mit einer Giraffe im Anhänger fährt er über den Highway und löst durch eine tragische Unachtsamkeit ein Chaos aus. Der Unfall kostet vielen den Nerv, seinem Vater das Leben. Auf der Beerdigung verdrängt Alan die Schuldgefühle und redet sich die Welt schön. Seine Freunde Phil, Stu und Doug erkennen, dass er Hilfe braucht. Nach langem Zureden willigt Alan widerwillig ein, sich in einer Klinik behandeln zu lassen. Gemeinsam machen sie sich auf den Weg nach Arizona. Die Reise endet abrupt, als ein Truck sie plötzlich von der Straße drängt.
Ein Abschied mit Chaos und Neuanfang
Bewaffnete Männer zerren sie hinaus und verschleppen sie schließlich in die Wüste. Angeführt werden sie von Marshall, einem Verbrecher mit kaltem Blick, der sofort die Kontrolle übernimmt. Er erklärt ihnen, dass Chow Gold im Wert von Millionen gestohlen hat und noch immer flüchtig ist. Doug bleibt daher als Geisel zurück, während die anderen Chow finden und übergeben sollen. Alan gesteht widerwillig, dass er noch Kontakt zu ihm hat. Das Trio folgt daraufhin seiner Spur nach Tijuana, wo sie Chow an einer Bushaltestelle aufspüren und schließlich nach anfänglichem Misstrauen gemeinsam in einer Karaoke-Bar feiern.
Der Plan, Chow zu betäuben und anschließend auszuliefern, misslingt jedoch gründlich. Er erkennt den Verrat, bedroht Stu mit einem Messer und entkommt nur scheinbar. Daraufhin brechen sie gemeinsam in seine alte Villa ein, um das Gold zu holen. Doch Chow hintergeht sie erneut, sperrt die Männer ein und verschwindet mit der gesamten Beute. Nach ihrer Verhaftung befreit Marshall sie schließlich wieder, nur um ihnen mitzuteilen, dass sie versehentlich sein eigenes Gold gestohlen haben. In blinder Wut erschießt er daraufhin den „schwarzen Doug“. Nun müssen sie verzweifelt Chow erneut finden, um ihr eigenes Leben zu retten, und die Spur führt sie zurück nach Las Vegas, wo alles begann.
In der Spielerstadt treffen sie auf Cassie, die Alans Herz gewinnt. Mit ihrer Hilfe orten sie Chow im Caesars Palace. Über Dächer und Balkone gelingt ihnen die Festnahme. In der Wüste wollen sie den Deal abschließen, doch Chow entkommt abermals und tötet Marshall. Alan beendet die toxische Freundschaft, findet Frieden und neue Liebe. Monate später heiratet er Cassie und verabschiedet sich vom „Wolfsrudel“. Doch die Post-Credit-Szene beweist, dass Ruhe nie lange anhält: Nach der Hochzeitsnacht wachen alle verwirrt auf, Chow taucht wieder auf – und das Chaos beginnt von vorn.
Filmkritik und Fazit zum Film „Hangover 3“
Der Film „Hangover 3“ nimmt mit außergewöhnlicher Inszenierung eine Wendung in Richtung Action-Thriller statt reine Komödie. Regisseur Todd Phillips reduziert gezielt das Slapstick-Element zugunsten düsterer Stimmung, und das führt durchaus zu eigenem Stil. In einer Schlüsselszene rast die Gruppe durch eine Wüstenlandschaft, gefesselt und entführt – der Bildaufbau wirkt wie ein Verbrechenfilm, und das externe Höllentempo findet kaum bei den Pointen statt. Die Kameraarbeit von Lawrence Sher zeigt weitläufige Einstellungen, entzieht sich jedoch dem komödiantischen Rhythmus der Vorgänger. Schauspielerisch brilliert vor allem Zach Galifianakis als Alan, dessen Nervenzustand und impulsive Dynamik die unglaublichsten Situationen trägt.
Die Darstellung nutzt überraschend viel Spannung und wenig Leichtigkeit. Zwar kehren Bradley Cooper und Ed Helms überzeugend zurück, doch ihre Figuren wirken flankierend gegenüber Alan und dem chaotischen Ken Jeong als Chow. In einer zweiten Schlüsselsequenz – der Showdown in der Wüste mit dem Mafioso Marshall – mischt sich Comedy mit Bedrohung, die Spannungsgebung wirkt bemüht und gelegentlich konstruiert. Der Ton schwankt zwischen Humor und Krimi, und der Rhythmus wirkt nicht so federnd wie in den früheren Teilen der Filmreihe. Meine Bewertung: solide Handwerksarbeit mit mutiger Tonlage, aber in der Wirkung limitiert.
Wer die ersten Teile von Hangover als hemmungslose Komödien mochte, wird hier überrascht sein. „Hangover 3“ schlägt einen ernsteren Ton an und verzichtet weitgehend auf den rauschhaften Witz der Vorgänger. Statt Dauerlachen gibt es Chaos mit Schattenseiten, gebremst durch Thriller-Elemente und einen Hauch Melancholie. Gerade darin liegt sein Reiz: Der Film will erwachsener wirken, riskiert dafür aber den Verlust seiner alten Unbeschwertheit. Er bleibt ein Abschluss mit Haltung, doch kein ausgelassener Katertrip mehr.

