Jupiter Ascending
Das Science-Fiction-Epos „Jupiter Ascending“ bewegt sich zwischen futuristischer Fantasie und mythologischer Erzählstruktur. Die Wachowski-Geschwister erschaffen darin eine Welt, in der Macht, Herkunft und Identität zu zentralen Themen werden. Ihr Film greift klassische Motive von Herrschaft und Wiedergeburt auf und verbindet sie mit einer visuellen Sprache, die kosmische Dimensionen erreicht. Dabei stehen nicht nur technische Welten, sondern auch familiäre Machtgefüge im Mittelpunkt, die über Leben und Tod ganzer Planeten entscheiden.
| Dauer: | 127 Min. |
|---|---|
| FSK: | ab 12 Jahren |
| Jahr: | 2015 |
| Regie: | Lilly Wachowski, Lana Wachowski |
| Produzenten: | Grant Hill, Lilly Wachowski, Lana Wachowski |
| Hauptdarsteller: | Channing Tatum, Mila Kunis, Sean Bean |
| Nebendarsteller: | Eddie Redmayne, Douglas Booth, Tuppence Middleton |
| Studio: | Warner Bros. |
| Sprachen: | Deutsch, English |
In dieser gewaltigen Ordnung wächst Jupiter Jones als scheinbar gewöhnliche Frau auf, deren Leben durch eine Begegnung aus der Bahn gerät. Sie wird in ein Geflecht aus galaktischen Intrigen hineingezogen, das ihre Herkunft in ein neues Licht rückt. Während Konflikte zwischen Herrschern eskalieren, wird ihr Einfluss auf das Schicksal der Erde immer klarer. Wie verändert sich ein Mensch, wenn plötzlich ganze Welten von seiner Entscheidung abhängen?
Besetzung, Drehorte & Infos
Der Science-Fiction-Film „Jupiter Ascending“ erschien 2015 und entstand unter der Regie von Lana und Lilly Wachowski, die auch das Drehbuch verfassten. Für die Produktion zeichneten Grant Hill und die Wachowskis verantwortlich. Die Musik komponierte Michael Giacchino, während John Toll die Kameraarbeit übernahm und Alexander Berner den Schnitt leitete. Der Film feierte seine Premiere am 27. Januar 2015 beim Sundance Film Festival und lief kurz darauf weltweit in den Kinos.
In den Hauptrollen sind Mila Kunis als Jupiter Jones, Channing Tatum als Caine Wise und Sean Bean als Stinger Apini zu sehen. Eddie Redmayne verkörperte Balem Abrasax, Douglas Booth spielte Titus Abrasax, Edward Hogg trat als Chicanery Night auf, und Maria Doyle Kennedy übernahm die Rolle der Aleksa. Die Dreharbeiten fanden in Spanien, den Vereinigten Staaten und im Vereinigten Königreich statt. Eine spezielle „Panocam“-Konstruktion ermöglichte dabei außergewöhnliche Kamerafahrten mit nahezu 180°-Abdeckung.
Der Film hat eine Laufzeit von 127 Minuten und erhielt eine Altersfreigabe ab 12 Jahren. Er gilt als aufwendig produzierter, jedoch kommerziell erfolgloser Beitrag des Genres. Bei der Verleihung der Goldenen Himbeere 2016 wurde „Jupiter Ascending“ mehrfach nominiert. Eddie Redmayne erhielt die Auszeichnung als schlechtester Nebendarsteller. Weltweit erzielte die Produktion Einnahmen von rund 184 Millionen US-Dollar bei einem Budget von bis zu 210 Millionen.
Inhalt & Handlung vom Film „Jupiter Ascending“
Nach dem Tod der mächtigen Herrscherin des Hauses Abrasax bricht ein Streit zwischen ihren Kindern Balem, Kalique und Titus aus. Alle drei beanspruchen die Kontrolle über verschiedene Teile des intergalaktischen Imperiums, das zahllose Planeten zur Herstellung eines lebensverlängernden Serums ausbeutet. Keiner der Nachkommen wird jedoch zum neuen Souverän ernannt, was Misstrauen und Rivalität schürt. Während Balem die industrielle Macht übernimmt, lebt Titus im Luxus, und Kalique zieht sich auf ihren eigenen Planeten zurück. Hinter den Machtkämpfen verbirgt sich ein System, das ganze Welten der Gier seiner Herrscher unterwirft.
Zur gleichen Zeit lebt Jupiter Jones in Chicago. Nach dem frühen Tod ihres Vaters wächst sie bei ihrer Mutter Aleksa auf und führt ein bescheidenes Leben als Reinigungskraft. Ihr Alltag ist eintönig, bis sie Geld für ein Teleskop braucht und sich entschließt, Eizellen zu verkaufen. Während des Eingriffs wird sie jedoch von außerirdischen Kreaturen angegriffen, die versuchen, sie zu töten. In letzter Sekunde wird sie von Caine Wise, einem genetisch veränderten Soldaten, gerettet. Er wurde von Titus geschickt, um sie zu ihm zu bringen, doch bald wird klar, dass Jupiter weit bedeutender ist, als sie ahnt.
Die Enthüllung der wahren Erbin
Caine bringt Jupiter zu Stinger Apini, einem ehemaligen Kameraden, der im Exil auf der Erde lebt. Dort zeigt sich, dass Jupiter eine besondere Verbindung zu den Bienen hat, die sie instinktiv kontrollieren kann. Diese Reaktion enthüllt, dass sie genetisch mit der verstorbenen Abrasax-Matriarchin identisch ist. Kalique erkennt in ihr die rechtmäßige Erbin der Erde und lockt sie auf ihren Planeten Cerise. Doch hinter der Offenbarung steht auch Kalkül, denn jede Entscheidung Jupiters könnte das fragile Gleichgewicht zwischen den Erben der Abrasax-Familie verändern. Stinger hilft Caine, sie aus Kalique’s Einflussbereich zu befreien.
Mit Hilfe der intergalaktischen Offizierin Diomika Tsing reist Jupiter nach Orous, um ihr Erbe offiziell anzutreten. Dort erfährt sie, dass Balem und Titus unterschiedliche Pläne verfolgen, um ihre Macht über die Erde zu sichern. Während Caine von Titus verraten und ins All gestoßen wird, versucht dieser, Jupiter durch eine arrangierte Heirat zu manipulieren. Caine überlebt und kehrt mit Stinger zurück, um die Zeremonie zu verhindern. Gleichzeitig nimmt Balem Jupiters Familie als Geiseln, um sie zum Verzicht auf ihren Anspruch zu zwingen. Die Konflikte eskalieren, als alle Parteien ihre Interessen mit Gewalt durchsetzen wollen.
Schließlich kommt es in Balems Raffinerie über dem Großen Roten Fleck zum letzten Aufeinandertreffen. Jupiter weigert sich, die Erde zu übergeben, und stellt sich ihrem Gegner direkt. Während Caine in die Anlage eindringt, zerstört der Zusammenbruch der Raffinerie das Imperium des Hauses Abrasax. Balem stürzt in den Tod, Jupiter entkommt mit Caines Hilfe. Zurück auf der Erde lebt ihre Familie weiter, ohne sich an die Ereignisse zu erinnern. Jupiter jedoch kennt die Wahrheit und behält die Kontrolle über die Erde, während Caine seinen Rang zurückerhält und an ihrer Seite bleibt.
Filmkritik und Fazit zum Film „Jupiter Ascending“
„Jupiter Ascending“ zeigt eine ambitionierte Inszenierung von Lana Wachowski und Lilly Wachowski, die mit opulenten Bildern aufwarten und zugleich narrativ ins Straucheln geraten. Visuell setzt der Film Maßstäbe: Großformatige Raumstationen, überbordende Kostüme und glanzvolle Set-Pieces fesseln das Auge. Die Kameraarbeit von John Toll nutzt imposante Perspektiven, doch das Tempo gerät durch häufig wechselnde Schauplätze und abrupt eingestreute Logikbrüche aus dem Gleichgewicht. Insbesondere eine Verfolgungssequenz in Chicago wirkt zwar spektakulär, leidet aber unter Kollagenartigkeit und überfülltem Schnitt. Die Tonmischung lässt Raum für Klanggewalt, aber Dialoge verlieren dabei oft an Klarheit und Wirkung.
Die Darstellenden liefern gemischte Eindrücke: Mila Kunis wirkt in der Hauptrolle zwar charmant, doch ihre Figurenentwicklung bleibt bruchstückhaft. Channing Tatum zeigt physische Präsenz, erreicht aber nicht die emotionale Tiefe, die das ambitionierte Szenario verlangt. Besonders auffällig ist die Performance von Eddie Redmayne, die oftmals camp-haft wirkt und den Ernst der Handlung untergräbt. Ein Schlüssel-Moment entsteht in der Szene, in der Kunis’ Figur erstmals die Schwerkraft-Stiefel nutzt: Hier verschmelzen Bild- und Bewegungsästhetik eindrucksvoll, während zugleich dramaturgisch einiges offen bleibt.
Für Zuschauer, die opulente Sci-Fi-Welten mit visuellem Überfluss schätzen, funktioniert dieser Film durchaus. Wer hingegen stringente Handlung und tief ausgearbeitete Charaktere erwartet, wird enttäuscht. „Jupiter Ascending“ verspricht Großes, liefert aber nur Teilbereiche davon verlässlich.

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