Marley & Ich

Mit „Marley & Ich“ erschien ein Werk, das zwischen Komödie und Drama balanciert. Die Inszenierung setzt auf Alltagsszenen, die vertraut wirken und dennoch überraschend bleiben. Der Hund steht dabei weniger als tierischer Begleiter, sondern als Spiegel menschlicher Beziehungen. Auf diese Weise entstehen Momente, die zugleich leicht und schwer erscheinen.

Marley & Me [OV]
Dauer: 115 Min.
Jahr:
Regie: David Frankel
Produzenten: Gil Netter, Kevin Halloran, Karen Rosenfelt
Hauptdarsteller: Owen Wilson, Jennifer Aniston, Eric Dane
Nebendarsteller: Alan Arkin, Kathleen, Ann Dowd
Studio: 20th Century Fox
Sprachen: Deutsch, English

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Die Handlung setzt ein, als John und Jenny Grogan ihr neues Leben in Florida beginnen. Marley begleitet sie von Anfang an, und seine Eskapaden werden zum festen Bestandteil ihres Alltags. Während Kinder geboren werden, Umzüge anstehen und Zweifel wachsen, bleibt der Hund ein steter Bezugspunkt. Worin liegt die Kraft dieser Verbindung zwischen Mensch und Tier?

Besetzung, Drehorte & Infos

Marley & Ich“ erschien 2008 und basiert auf dem autobiographischen Buch von John Grogan. Die Regie übernahm David Frankel, während Scott Frank und Don Roos das Drehbuch verfassten. Produziert wurde der Film von Gil Netter und Karen Rosenfelt, die Kamera führte Florian Ballhaus, den Schnitt verantwortete Mark Livolsi und Theodore Shapiro komponierte die Musik. In den Hauptrollen spielen Owen Wilson als John Grogan und Jennifer Aniston als Jenny Grogan, dazu treten Alan Arkin als Arnie Klein sowie Eric Dane als Sebastian Tunney auf. Kathleen Turner übernahm die Rolle von Ms. Kornblut, Haley Hudson spielte Debbie, Haley Bennett Lisa und Nathan Gamble den Sohn Patrick.

Fox 2000 Pictures produzierte den Film und 20th Century Fox übernahm den Verleih. „Marley & Ich“ kam am 25. Dezember 2008 in den USA und Kanada auf 3.480 Leinwänden in die Kinos und stellte am Starttag einen Rekord für den erfolgreichsten Weihnachtsstart mit 14,75 Millionen US-Dollar auf. Über das erste Wochenende spielte er 51,7 Millionen Dollar ein und erreichte zwei Wochen lang Platz eins der Kinocharts. Insgesamt erzielte der Film weltweit 247,8 Millionen Dollar. Die Laufzeit beträgt 108 Minuten, die FSK liegt bei 0 Jahren.

Bei den BMI Film & TV Awards gewann Theodore Shapiro 2009 für die Filmmusik. Bei den Teen Choice Awards erhielt der Film die Auszeichnung als Choice Movie: Bromantic Comedy. Jennifer Aniston wurde zudem als beste Schauspielerin für den Kids‘ Choice Award sowie für zwei Teen Choice Awards nominiert. 2011 folgte das Prequel „Marley & Ich 2 – Der frechste Welpe der Welt“ unter der Regie von Michael Damian.

Inhalt & Handlung vom Film „Marley & Ich“

John und Jenny Grogan ziehen nach ihrer Hochzeit von Michigan nach Florida, um der Kälte zu entkommen. Beide beginnen ihre Arbeit als Reporter, jedoch an unterschiedlichen Zeitungen. Jenny erhält sofort große Aufträge und ihre Artikel erscheinen auf den Titelseiten. John hingegen schreibt kleine Berichte und Nachrufe, die ihm wenig Befriedigung geben. Als John bemerkt, dass Jenny über Kinder nachdenkt, schlägt sein Kollege Sebastian vor, zunächst einen Hund aufzunehmen. Sie entscheiden sich für einen Labradorwelpen, den John nach Bob Marley benennt. Marley entwickelt sich rasch zu einem energiegeladenen, aber ungezogenen Hund.

Marley bleibt unberechenbar und stellt das Leben des Paares auf die Probe. Ein Hundetraining bei Ms. Kornblut endet im Chaos, weil Marley sich weigert zu gehorchen. Seine Eskapaden führen ihn schließlich fast vor ein Auto, doch er überlebt. John findet Inspiration und beginnt eine Kolumne über Marleys Missgeschicke. Leser nehmen die Texte begeistert auf, und die Zeitung verzeichnet steigende Auflagen. Doch während Johns Karriere an Fahrt gewinnt, erleiden Jenny und er eine Fehlgeburt. Der Schock ist groß, dennoch reisen beide nach Irland, um ihre verspäteten Flitterwochen zu genießen. Marley bleibt zurück, verursacht jedoch erhebliche Schäden im Haus.

Ein neuer Lebensabschnitt

Zurück in Florida erwartet Jenny ihr erstes Kind. Sie bringt Patrick zur Welt und einige Jahre später folgt ein zweiter Sohn, Conor. Die Familie zieht nach Boca Raton, weil sie mehr Platz benötigt und Sicherheit sucht. Marley liebt das neue Heim und schwimmt begeistert im Pool. Jenny fühlt sich durch die Belastungen des Alltags zunehmend überfordert. Nach der Geburt des zweiten Kindes wird sie reizbarer und verliert oft die Geduld. Marley gerät ins Zentrum ihres Unmuts, weshalb John über eine Abgabe nachdenkt. Sebastian nimmt ihn vorübergehend auf, doch Jenny erkennt schnell, dass Marley unverzichtbar ist.

Einige Jahre später bekommt die Familie eine Tochter namens Colleen. Inzwischen ist John über vierzig Jahre alt und fragt sich, ob er seine beruflichen Ziele erreicht hat. Als Sebastian beim renommierten New York Times angestellt wird, spürt John wachsenden Neid. Er nimmt schließlich eine Stelle beim Philadelphia Inquirer an und zieht mit der Familie nach Pennsylvania. Dort leben sie auf einem Hof und genießen zunächst die Ruhe. John merkt bald, dass seine Stärke nicht im klassischen Journalismus, sondern in der Kolumne liegt. So schlägt er seinem neuen Arbeitgeber eine regelmäßige Kolumne vor.

Das Familienleben scheint stabil, doch Marleys Alter macht sich bemerkbar. Zunächst übersteht er eine schwere Darmkrankheit, die ihn beinahe das Leben kostet. Wenig später erleidet er einen weiteren Anfall. Eine Operation kommt nicht mehr infrage, weil Marley zu schwach ist. John begleitet ihn bis zum letzten Moment und lässt ihn einschläfern. Die Familie nimmt Abschied und beerdigt Marley im eigenen Garten unter einem Baum. Damit endet die gemeinsame Zeit, doch der Hund bleibt in den Erinnerungen fest verankert.

Filmkritik und Fazit zum Film „Marley & Ich“

Marley & Ich“ legt den Schwerpunkt auf den Alltag einer Familie, die durch einen Hund geprägt wird. Auffällig ist, wie konsequent der Film alltägliche Situationen nutzt, um Spannungen zwischen Verantwortung, Beruf und Privatleben sichtbar zu machen. Gerade Szenen wie Jennys Zusammenbruch nach der Geburt ihres zweiten Kindes wirken unmittelbar, weil sie ohne Pathos die Überforderung einer jungen Mutter ins Zentrum rücken. Gleichzeitig setzen die turbulenten Momente mit Marley Kontraste, die für Leichtigkeit sorgen, aber auch bewusst chaotisch wirken.

Doch nicht jede dieser Szenen erreicht dieselbe Wirkung. Wenn Marley etwa beim Hundetraining die Kontrolle verliert, bleibt die Abfolge vorhersehbar und verlässt sich stark auf Slapstick. Hier verschenkt der Film Möglichkeiten, die Beziehung zwischen Hund und Haltern differenzierter zu gestalten. Dagegen gelingt es den stilleren Momenten, wie Johns Gespräch mit Marley in einer ruhigen Nacht, deutlich mehr Gewicht zu tragen. In solchen Augenblicken wirkt das Zusammenspiel zwischen Humor und Ernsthaftigkeit überzeugender, weil es weniger konstruiert erscheint.

Trotz dieser Unterschiede bleibt das Drama um Verantwortung und Verlust klar erkennbar. Besonders der letzte Abschnitt, in dem John Marleys Ende begleitet, entwickelt Kraft durch seine Schlichtheit. Ohne sentimentale Überhöhung zeigt die Szene, wie stark Bindung in alltäglichen Strukturen verankert ist. Der Film hinterlässt damit kein harmonisches Gesamtbild, sondern eine Folge von Beobachtungen, die zwischen Banalität und Ehrlichkeit schwanken. Gerade dieser Wechsel macht ihn trotz Schwächen zu einem Werk, das sich in Erinnerung hält.

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