One Battle After Another

Politisch geprägte Thriller knüpfen oft an historische Konflikte und aktuelle Spannungen an. „One Battle After Another“ verbindet das Motiv des Widerstands mit Fragen nach Macht und Identität. Figuren geraten in Situationen, in denen Entscheidungen unmittelbare Folgen haben und Loyalität zerbricht. Der Film setzt so auf Strukturen, die gesellschaftliche Konflikte und familiäre Bindungen verknüpfen.

One Battle After Another
Dauer: 162 Min.
FSK: ab 16 Jahren
Jahr:
Regie: Paul Thomas Anderson
Produzenten: Will Weiske, Adam Somner, Sara Murphy
Hauptdarsteller: Leonardo DiCaprio, Sean Penn, Benicio del Toro
Nebendarsteller: Regina Hall, Teyana Taylor, Chase Infiniti
Studio: Warner Bros.
Sprachen: Deutsch, English

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Die Handlung führt von einer spektakulären Befreiungsaktion in Kalifornien bis zu einer Jagd in Baktan Cross. Perfidia Beverly Hills trifft Entscheidungen, die sie und andere dauerhaft prägen. Jahre später lebt Bob Ferguson im Verborgenen, während Tochter Willa in den Konflikt hineingezogen wird. Colonel Lockjaw kehrt zurück und bringt alte Verbindungen ans Licht. Wie lange kann ein Netz aus Geheimnissen bestehen, bevor es endgültig zerreißt?

Besetzung, Drehorte & Infos

One Battle After Another“ ist ein US-amerikanischer Action-Thriller von Paul Thomas Anderson, der 2025 veröffentlicht wurde. Das Drehbuch verfasste ebenfalls Anderson, während er die Produktion gemeinsam mit Sara Murphy, JoAnne Sellar und Adam Somner verantwortete. Die Filmmusik komponierte Jonny Greenwood, die Kamera führte Michael Bauman, den Schnitt übernahm Andy Jurgensen. Der Film hat eine Laufzeit von 162 Minuten, erhielt eine FSK-16-Freigabe und basiert lose auf dem Roman „Vineland“ von Thomas Pynchon.

Die Hauptrolle übernahm Leonardo DiCaprio als Pat „Ghetto Pat“ Calhoun und Bob Ferguson. Neben ihm spielen Sean Penn als Col. Steven J. Lockjaw, Chase Infiniti als Willa Ferguson-Beverly Hills, Regina Hall als Deandra, Benicio del Toro als Sensei Sergio, Teyana Taylor als Perfidia Beverly Hills und Wood Harris als Laredo. Gedreht wurde ab Januar 2024 in Cutten, anschließend im Humboldt County sowie in Sacramento. Im September 2024 endeten die Dreharbeiten, die vollständig auf 35-mm-Film in VistaVision realisiert wurden.

Während der Produktion verstarb Mitproduzent Adam Somner, dem das Werk gewidmet ist. „One Battle After Another“ wurde von der Ghoulardi Film Company zusammen mit Warner Bros. produziert und zählt mit bis zu 170 Millionen US-Dollar Budget zu Andersons teuersten Filmen. Im Januar 2025 fanden erste Testvorführungen statt, die zu Kürzungen führten. Die Premiere erfolgte im September 2025 in Los Angeles. Ausgezeichnet wurde der Film bei den Golden Trailer Awards mit dem Preis für die beste Musik.

Inhalt & Handlung vom Film „One Battle After Another“

Die Handlung von „One Battle After Another“ beginnt mit einem Angriff der Widerstandsgruppe „French 75“ auf das Otay Mesa Detention Center nahe der mexikanischen Grenze. Innerhalb kurzer Zeit gelingt es den Aktivisten, mehr als zweihundert Gefangene zu befreien. Angeführt wird die Verteidigung des Lagers von Colonel Steven J. Lockjaw, der bei dem Überfall die kämpferische Perfidia Beverly Hills kennenlernt. Ihre Entschlossenheit beeindruckt ihn so stark, dass er sie und ihre Mitstreiter fortan genauer beobachtet. Die Gruppe setzt ihre Aktionen mit Anschlägen und Überfällen im ganzen Land fort, während Lockjaw zunehmend persönliches Interesse entwickelt.

Zwischen dem Colonel und Perfidia entsteht eine zwiespältige Beziehung. Während er Gefallen an ihr findet, nutzt er seine Machtstellung, um ihr Spielraum für weitere Angriffe zu lassen. Perfidia wird schwanger und beteiligt sich an einem weiteren Überfall, bei dem ein Wachmann ums Leben kommt. Ihre Flucht misslingt, und sie landet in der Gefangenschaft. Dort trifft sie erneut auf Lockjaw, der ihr einen Deal anbietet: Sie kann im Austausch gegen die Namen ihrer Mitstreiter Freiheit erlangen. Für Lockjaw bedeutet dieses Abkommen Anerkennung, für Perfidia jedoch einen inneren Konflikt.

Willas Kampf um Wahrheit und Identität

Schließlich wählt die junge Frau ein neues Leben außerhalb des Gefängnisses, doch sie verlässt diesen Weg bald wieder und flieht nach Mexiko. Jahre später lebt Bob Ferguson, einst Aktivist von „French 75“ und heute als „Ghetto Pat“ bekannt, zurückgezogen in Baktan Cross. Dort zieht er seine Tochter Willa allein auf, nachdem Perfidia verschwunden ist. Misstrauen prägt ihr Verhältnis, dennoch schützt Bob sie aktiv vor den Folgen seiner Vergangenheit. Beide meiden moderne Technik und nutzen ein spezielles Gerät, das Vertrauen signalisiert.

Colonel Lockjaw verfolgt unterdessen klare Ziele. Er will dem „Christian Adventurer Club“ beitreten und braucht dafür Gewissheit über seine Vergangenheit mit Perfidia. Um mögliche Zweifel auszuschließen, sucht er Hinweise darauf, ob er Vater eines Kindes gemischter Herkunft wurde. Deshalb reist er nach Baktan Cross und stößt auf Willa. Das Mädchen versteckt man währenddessen in einem Kloster, wo sie den Umgang mit Waffen lernt. Zugleich erfährt sie, dass ihre Mutter Verrat beging. Bob ringt mit seiner Schwäche und bittet frühere Weggefährten um Hilfe, die ihm jedoch kaum noch vertrauen.

Schließlich nimmt die Geschichte eine dramatische Wendung. Lockjaw unterzieht Willa einem Gentest, der bestätigt, dass sie seine Tochter ist. Er setzt den Kopfgeldjäger Avanti auf sie an, doch dieser lässt sie am Ende fliehen und verliert dabei sein Leben. Willa muss sich selbst verteidigen und besiegt einen Verfolger des Clubs auf offener Straße. Ihr Vater erreicht sie kurz darauf, während Lockjaw verwundet überlebt und trotz aller Verwicklungen in die elitäre Organisation aufgenommen wird. Doch kaum genießt er diesen Erfolg, wird er in seinem Büro durch Gas ermordet. Willa findet schließlich einen Brief ihrer Mutter und knüpft an deren Erbe an.

Filmkritik und Fazit zum Film „One Battle After Another“

One Battle After Another“ zeigt Paul Thomas Andersons Versuch, politische Spannung mit Charakterdrama zu verbinden. Die Inszenierung setzt auf dynamische Szenen, die Härte und Kontrolle vereinen. Leonardo DiCaprio verleiht seiner Doppelrolle eine körperliche Präsenz, die die innere Zerrissenheit stützt. Sean Penn gestaltet seinen Colonel mit kalkulierter Kälte, während Teyana Taylor eine ambivalente Perfidia verkörpert. Der Film hält über die Laufzeit von 162 Minuten einen konsequenten Rhythmus.

Die Kameraarbeit von Michael Bauman nutzt das 35-mm-Format, um Intensität und Raumtiefe zu schaffen. Nahaufnahmen wechseln mit weiten Panoramen, wodurch Handlung und Figuren gleichermaßen fokussiert bleiben. Jonny Greenwood liefert eine musikalische Begleitung, die Spannungen unterstreicht, ohne sich aufzudrängen. Schnitt und Struktur halten die Episoden straff, auch wenn Nebenfiguren manchmal verkürzt wirken. Besonders die Figur von Willa sorgt für erzählerische Weiterentwicklung, da sie Generationenkonflikte mit politischer Gewalt verbindet.

Die Inszenierung arbeitet mit klaren Kontrasten zwischen persönlicher Nähe und systemischer Brutalität. Handlung und Figuren entfalten sich dabei konsequent, auch wenn manche Szenen zu abrupt enden. Andersons Werk überzeugt visuell und thematisch, erreicht aber nicht immer Balance zwischen Drama und Thriller. Die schauspielerischen Leistungen tragen jedoch viele Schwächen. Der Film richtet sich vor allem an Zuschauer, die komplexe Figurenkonstellationen und politisch aufgeladene Actionfilme schätzen könnten.

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