The Amateur
Der Action-Thriller „The Amateur“ greift ein Motiv auf, das im Spionagekino selten so konzentriert erscheint: den Übergang eines Analytikers zum Akteur. Statt Superagenten oder erfahrene Kämpfer in den Mittelpunkt zu rücken, stellt der Film einen Mann ins Zentrum, der Zahlen, Codes und verschlüsselte Botschaften liest – und plötzlich in der physischen Welt der Gewalt bestehen muss. Gerade diese Verschiebung erzeugt eine Spannung, die zwischen Rationalität und Instinkt oszilliert.
Dauer: | 123 Min. |
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FSK: | ab 12 Jahren |
Jahr: | 2025 |
Regie: | James Hawes |
Produzenten: | Joel B. Michaels, Hutch Parker, Dan Wilson |
Hauptdarsteller: | Rami Malek, Rachel Brosnahan, Caitríona Balfe |
Nebendarsteller: | Michael Stuhlbarg, Holt McCallany, Julianne Nicholson |
Studio: | Hutch Parker Entertainment, Joel B. Michaels |
Sprachen: | Deutsch, English |
Als CIA-Kryptologe Charlie Heller verliert durch ein Attentat seine Frau und stößt auf eine interne Verschwörung. Er verlässt den Schreibtisch, fordert Ausbildung und Mittel, um die Verantwortlichen aufzuspüren. Seine Suche führt über mehrere Länder, durch Verrat, Täuschung und die Konfrontation mit seinem moralischen Limit. Am Ende steht ein Mann, der Grenzen neu definiert. Was bleibt, wenn Pflichtgefühl in persönliche Vergeltung umschlägt?
Besetzung, Drehorte & Infos
„The Amateur“ ist ein US-amerikanischer Action-Thriller aus dem Jahr 2025 unter der Regie von James Hawes. Das Drehbuch verfassten Ken Nolan und Gary Spinelli, basierend auf dem gleichnamigen Roman von Robert Littell. Produzenten waren Joel B. Michaels, Hutch Parker und Dan Wilson. Für die Musik zeichnete Volker Bertelmann verantwortlich, während Martin Ruhe die Kamera führte und Jonathan Amos den Schnitt übernahm. Der Film hat eine Laufzeit von 123 Minuten und erhielt in Deutschland eine FSK-12-Freigabe.
In den Hauptrollen sind Rami Malek als Charles „Charlie“ Heller, Laurence Fishburne als Henderson und Rachel Brosnahan als Sarah zu sehen. Weitere Rollen übernahmen Jon Bernthal als The Bear, Caitríona Balfe als Inquiline, Michael Stuhlbarg als Schiller und Holt McCallany als CIA Deputy Director Moore. Ursprünglich war auch Takehiro Hira besetzt, dessen Szenen jedoch nicht im finalen Schnitt enthalten sind. Die Produktion nutzte bekannte Drehorte und setzte auf ein internationales Ensemble.
Die Dreharbeiten begannen im Juni 2023 in London und wurden in Frankreich sowie der Türkei fortgesetzt. Teile entstanden zudem in den Pinewood Studios. Nach einer Unterbrechung durch den SAG-AFTRA-Streik konnten die Arbeiten im Dezember 2023 abgeschlossen werden. Die Europapremiere fand am 31. März 2025 in London statt, Kinostart in Deutschland war der 10. April. Weltweit erzielte der Film ein Einspielergebnis von rund 96 Millionen Dollar.
Inhalt & Handlung vom Film „The Amateur“
Der CIA-Kryptologe Charlie Heller arbeitet in der Abteilung für Entschlüsselung, wo er verschlüsselte Nachrichten analysiert und entschlüsselt. Während seine Frau Sarah geschäftlich in London weilt, widmet er sich der Restaurierung einer alten Cessna als Geschenk für sie. In seiner Arbeit freundet er sich mit dem Außendienstmitarbeiter Jackson O’Brien, genannt „The Bear“, sowie einer geheimen Quelle mit dem Codenamen „Inquiline“ an. Als Inquiline ihm vertrauliche Informationen zuspielt, entdeckt Charlie Beweise, dass sein Vorgesetzter Alex Moore politisch motivierte Drohnenangriffe als Selbstmordattentate getarnt hat. Kurz darauf erfährt er, dass Sarah bei einem Anschlag getötet wurde.
Getrieben von Trauer und Wut beginnt Charlie, die Ereignisse selbst zu untersuchen. Er findet heraus, dass Sarah während eines gescheiterten Waffendeals als Geisel genommen und von einer Gruppe internationaler Söldner ermordet wurde. Die Täter sind Mishka Blazhic, Ellish, Gretchen Frank und Horst Schiller, der als Drahtzieher gilt. Moore und sein Stellvertreter Caleb Horowitz planen, Schillers gesamtes Netzwerk auszulöschen. Charlie konfrontiert Moore mit belastendem Material über dessen illegale Einsätze, bei denen zahlreiche Zivilisten starben. Er fordert Ressourcen und Ausbildung, um Sarahs Mörder eigenhändig zu stellen, und droht, die Wahrheit öffentlich zu machen.
Der Zusammenbruch der Verschwörung
Charlies Ausbildung beginnt in Camp Peary unter Colonel Robert Henderson. Obwohl er geschickt mit Sprengstoff umgeht, gilt er als ungeeignet zum Töten. Inzwischen durchsuchen Moore und Caleb seine Wohnung und entdecken eine versteckte CD, die sich jedoch als Ablenkung erweist. Henderson erhält den Befehl, Charlie zu eliminieren, doch dieser hat längst das Land verlassen und Moore mit abgehörten Dokumenten getäuscht. Charlie reist nach Paris, spürt Gretchen auf und folgt ihr in eine Klinik. Er zögert, sie zu erschießen, und zwingt sie stattdessen, Schillers Aufenthaltsort zu verraten. Als sie flieht, wird sie bei einem Unfall tödlich verletzt.
Nach Gretchens Tod führt Charlies Spur nach Marseille, wo ihn Henderson kurzzeitig festnimmt. Mit einer Explosion gelingt ihm die Flucht. Über seine Quelle Inquiline, die sich als Davies entpuppt, erhält er Hilfe und gelangt nach Istanbul. Davies ist die Witwe eines ermordeten KGB-Offiziers und arbeitet nun verdeckt gegen Schiller. Gemeinsam reisen sie nach Madrid, um Blazhic aufzuspüren. Dort lockt Charlie ihn in einen Hinterhalt und tötet ihn durch eine manipulierte Tauchausrüstung. Währenddessen versucht Samantha O’Brien, die CIA-Direktorin, Charlie zu schützen, da sie Hendersons Loyalität anzweifelt. Doch Caleb spürt Davies auf, woraufhin sie von einem russischen Einsatzteam getötet wird.
Schließlich reist Charlie nach Rumänien, wo er Ellish unter einem Vorwand trifft und ihn mit einer Bombe ausschaltet. Bevor Ellish stirbt, verrät er, dass Schiller sich auf einem Schiff in der Ostsee versteckt. Charlie reist nach Primorsk, wird jedoch von Schillers Männern gefasst und an Bord gebracht. Im letzten Moment enthüllt er, dass er das Schiff sabotiert und in die Hände von Interpol und der finnischen Marine gelenkt hat. Schiller und seine Komplizen werden festgenommen, ebenso Moore und Caleb. Nach den Ereignissen vollendet Charlie die Restaurierung seines Flugzeugs und fliegt allein in den Himmel.
Filmkritik und Fazit zum Film „The Amateur“
Der Film „The Amateur“ präsentiert sich als kalkulierter Spionagethriller, der eher auf innere Spannung als auf Explosionen setzt. Er arbeitet mit nüchterner Dramaturgie und konzentriert sich auf Kontrolle, Verrat und moralische Konflikte. Er verzichtet bewusst auf übertriebene Spektakel und erlaubt eine präzise Darstellung individueller Fragestellungen. Zuschauer treten in eine Welt ein, in der Wissen und Entscheidungskraft miteinander konkurrieren.
Regie und Bildgestaltung erzeugen eine kühle Distanz, die Spannung durch Reibung erzeugt statt durch konventionelle Effekte. Jedes Setting folgt einer klaren Logik, Kameraführung und Schnitt ergänzen sich konsequent. Darsteller vermitteln innere Dissonanz mit zurückhaltenden Mitteln. Der Ton bleibt beherrscht, Dialoge wirken funktional und auf Wirkung bedacht. Erzählstruktur setzt auf Knappheit, verzichtet auf unnötige Szenen und priorisiert Konsequenz vor Emotionalität.
Thematisch stellt der Film Institution gegen Individuum ins Zentrum und verzichtet auf Polarisierungen. Er demonstriert Verantwortungskonflikte und zeigt, wie weit Menschen unter Druck gehen. Der Fokus liegt weniger auf persönlichen Abgründen als auf Systemmechanismen. Manche Momente wirken deshalb zurückgenommen statt spektakulär. Für Zuschauer, die rationale Thriller und subtile Charakterarbeit schätzen, bietet er eine fokussierte und anspruchsvolle Machart. Diese Ausrichtung überzeugt durch Stil und Kohärenz.