The Order
„The Order“ beginnt mit einem Mord im Wald, dessen Folgen weitreichende Kreise ziehen. FBI-Agent Terry Husk übernimmt ein Büro in Idaho, um Abstand zu gewinnen. Doch bald führen neue Verbrechen ihn mitten in ein Geflecht extremistischer Gewalt. Gemeinsam mit dem lokalen Deputy Jamie Bowen untersucht er die Aktivitäten einer radikalen Gruppierung. Hinweise deuten auf Verbindungen zu den Aryan Nations, doch interne Machtkämpfe erschweren die Ermittlungen. Während Bowen persönliche Motive antreiben, versucht Husk, professionelle Distanz zu wahren.
Dauer: | 116 Min. |
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FSK: | ab 16 Jahren |
Jahr: | 2024 |
Regie: | Justin Kurzel |
Produzenten: | Bryan Haas, Stuart Ford, Justin Kurzel |
Hauptdarsteller: | Jude Law, Nicholas Hoult, Tye Sheridan |
Nebendarsteller: | Jurnee Smollett, Alison Oliver, Marc Maron |
Studio: | Amazon MGM Studios |
Sprachen: | Deutsch, English |
Die Situation eskaliert, als die Gruppe unter Bob Mathews eigene Ziele verfolgt. Ein gefährliches Spiel beginnt, in dem Täter und Ermittler sich näherkommen als gedacht. Der radikale Kern nennt sich nun „The Order“ und plant Anschläge, um den Staat herauszufordern. Mathews schreckt vor keiner Grenze zurück, während Husk auf Rückhalt angewiesen bleibt. Gleichzeitig stellt sich Bowen seiner Rolle in dem wachsenden Konflikt. Vertrauen bröckelt, Loyalitäten verschwimmen, und der Druck steigt. Bleibt genug Zeit, um den drohenden Zusammenbruch zu verhindern?
Besetzung, Drehorte & Infos
„The Order“ erschien 2024 unter der Regie von Justin Kurzel und basiert auf dem Sachbuch „The Silent Brotherhood“. Das Drehbuch schrieb Zach Baylin. Die Produktion übernahmen Stuart Ford, Bryan Haas und Jude Law. Die Filmmusik komponierte Jed Kurzel, für die Kameraarbeit war Adam Arkapaw verantwortlich, der Schnitt lag bei Nick Fenton. In Alberta, Kanada, fanden ab Mai 2023 die Dreharbeiten statt. Der Thriller dauert 116 Minuten und erhielt eine FSK-Freigabe ab 16 Jahren.
Jude Law verkörpert Terry Husk, während Nicholas Hoult als Robert Jay Mathews auftritt. Jurnee Smollett spielt Joanne Carney, Tye Sheridan übernimmt die Rolle von Jamie Bowen. Marc Maron erscheint als Alan Berg, Alison Oliver als Debbie Mathews, Odessa Young als Zillah Craig. Bradley Stryker ist als Sam Stinson zu sehen, Chantal Perron als Jean Craig und Sebastian Pigott als Bruce Pierce. Die Geschichte behandelt die wahre Terrorzelle „The Order“ aus den 1980er Jahren.
Der Film feierte seine Premiere am 31. August 2024 in Venedig und lief anschließend auf mehreren internationalen Festivals. Im Oktober eröffnete er das Zurich Film Festival, wo Jude Law mit dem Goldenen Auge geehrt wurde. Weitere Stationen waren Toronto, Austin, das AFI Fest und Marrakesch. Die internationalen Rechte liegen bei Prime Video. Das Einspielergebnis betrug 2,3 Millionen Dollar.
Inhalt & Handlung vom Film „The Order“
Terry Husk übernimmt 1983 die Leitung eines FBI-Außenpostens in Idaho, um ruhiger zu arbeiten. Doch ein Banküberfall in Spokane bringt ihn zurück in gefährliche Ermittlungen. Bob Mathews verteilt die Beute an zwei Frauen, während sein Umfeld in Gewalt und Untergrundaktivitäten rutscht. Deputy Jamie Bowen vermutet hinter der Tat eine Gruppe namens Aryan Nations, deren Methoden radikaler werden. Gemeinsam entdecken Husk und Bowen die Leiche eines vermissten Mannes, was die Ermittlungen beschleunigt. Der Fund eines Romans, der auch am Tatort lag, weist auf ein extremistisches Motiv hin.
Im Gespräch mit Richard Butler erfahren die Ermittler mehr über die Abspaltung von Aryan Nations. Während Butler legal Einfluss nehmen will, strebt Mathews mit Gewalt nach politischer Wirkung. Der Roman „The Turner Diaries“ dient offenbar als Vorlage für Anschläge. Bowen erhält das Buch anonym zugestellt, was ihn misstrauisch werden lässt. Yarbrough verübt einen Bombenanschlag, um einen weiteren Überfall zu tarnen. Husk greift ohne Verstärkung ein und scheitert. Bowen zögert zunächst, erkennt aber den Ernst der Lage. Währenddessen kreuzen sich Husk und Mathews Wege erstmals unbemerkt im Wald.
Das Feuergefecht und Bowens Tod
Bowen analysiert das Buch gründlich und erkennt darin eine gezielte Anleitung zur Gewalt gegen den Staat. Die Gruppe nennt sich inzwischen „The Order“ und verübt daraufhin weitere Anschläge. Mathews befiehlt Pierce, nach Denver zu reisen, um den jüdischen Radiomoderator Alan Berg zu töten. Ein neuer Rekrut wird nach einem Überfall festgenommen und kooperiert anschließend mit der Polizei. Mithilfe seiner Informationen arrangieren die Ermittler ein Treffen mit Mathews. Als Husk den Zugriff wagt, trifft eine Kugel Bowen. Während Husk das Feuergefecht überlebt, stirbt Bowen noch am Einsatzort.
Nach dem Angriff flieht Mathews gemeinsam mit seinen letzten Verbündeten in ein Versteck auf Whidbey Island. Dort plant er einen groß angelegten Anschlag gegen staatliche Einrichtungen. Die FBI-Einheit unter Leitung von Husk und Carney bereitet daraufhin einen finalen Zugriff vor. Zwei Mitglieder ergeben sich sofort, doch Mathews verschanzt sich und verteidigt das Gebäude. Die Einsatzleitung entscheidet, das Haus in Brand zu setzen, um Mathews zur Aufgabe zu zwingen. Husk dringt allein ein, um mit Mathews zu sprechen. Dabei stehen sie sich scheinbar gegenüber, doch ein Spiegel trennt sie. Mathews bleibt regungslos, während die Flammen außer Kontrolle geraten.
Husk entkommt knapp den Explosionen, ausgelöst durch versteckte Munition. Später kehrt er allein zur Jagd zurück, an denselben Ort wie zuvor. Die Kamera bleibt auf dem Moment stehen, in dem Husk sein Ziel anvisiert. Die letzten Worte des Films liefern historische Hintergründe: Mathews starb in den Flammen, seine Mitstreiter wurden inhaftiert. Das Buch „The Turner Diaries“ beeinflusste weitere reale Attentate, darunter Oklahoma City und den Angriff auf das Kapitol 2021.
Filmkritik und Fazit zum Film „The Order“
„The Order“ setzt auf präzise Inszenierung und strukturiert deshalb seine Erzählung ohne Ausschweifungen. Justin Kurzel zeigt eine Entwicklung, die sich ruhig entfaltet und dennoch gezielt eskaliert. Die Kameraarbeit wirkt dabei stets kontrolliert und bleibt konsequent nah an den Figuren. Gleichzeitig entsteht eine intensive Atmosphäre, die sich durch die reduzierte Musik noch weiter verdichtet. Jude Law verkörpert überzeugend einen Agenten mit brüchiger Fassade, während Nicholas Hoult seinen Gegenspieler kühl und entschlossen anlegt. Das Wechselspiel zwischen öffentlicher Bedrohung und privatem Zerfall zieht sich konsequent durch den gesamten Film.
Stilistisch bleibt „The Order“ nüchtern, wirkt dadurch aber keineswegs distanziert oder kalt. Die Handlung verzichtet bewusst auf emotionale Überladung, verliert dabei jedoch nie an Wirkung. Jede Szene erfüllt gezielt ihren Zweck, ohne jemals übertrieben zu wirken. Besonders die Dialoge zwischen den Figuren erzeugen Spannungen, ohne sich dabei künstlich aufzuschaukeln. Die gezeigte Gewalt wird gezielt eingesetzt und unterstützt dadurch spürbar die Dynamik. Das Skript lässt keine einfachen Urteile zu, sondern zeigt komplexe strukturelle Verwicklungen. Gleichzeitig bleibt das visuelle Konzept konsequent und verleiht der Geschichte einen klaren Rahmen.
Inhaltlich stellt „The Order“ Fragen nach Verantwortung, Staatsgewalt und persönlichem Versagen. Der Film nutzt reale Vorbilder, ohne sie zu glorifizieren. Vielmehr liegt der Fokus auf Entwicklung und Folgen extremistischer Strukturen. Die Verbindung von Einzelschicksal und gesellschaftlichem Kontext gelingt durch starke darstellerische Leistungen. Dabei entsteht kein didaktischer Ton, sondern eine sachliche Auseinandersetzung. Der Schluss verweigert eine klare Auflösung und spiegelt die Komplexität des Themas. Die Inszenierung bleibt durchgängig konzentriert und setzt auf innere Spannung statt plakative Wirkung. Durch diese Zurückhaltung gewinnt das Werk an Ernsthaftigkeit und Schärfe. „The Order“ überzeugt durch Konsequenz, stilistische Klarheit und inhaltliche Stringenz.