Alles steht Kopf 2
„Alles steht Kopf 2“ setzt Rileys emotionale Entwicklung genau dort fort, wo der erste Teil endete. Mit Beginn der Pubertät verändern sich nicht nur ihre Gefühle, sondern auch die Struktur ihres Innenlebens. In der Kommandozentrale ziehen neue Emotionen ein, die den bisherigen Ablauf durcheinanderbringen. Zweifel, Peinlich, Neid und Ennui verschieben die Rollenverteilung. Freude verliert langsam den Einfluss, den sie einst hatte. Gleichzeitig bringt ein Schulwechsel Unruhe in Rileys Freundschaften und Gewohnheiten. Erste Zweifel wachsen und alte Sicherheiten bröckeln.
Dauer: | 96 Min. |
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Jahr: | 2024 |
Regie: | Kelsey Mann |
Produzenten: | Mark Nielsen |
Hauptdarsteller: | Amy Poehler, Maya Hawke, Kensington Tallman |
Nebendarsteller: | Liza Lapira, Tony Hale, Lewis Black |
Studio: | Disney |
Sprachen: | Deutsch, English |
Der Wunsch, von älteren Mitschülerinnen akzeptiert zu werden, beeinflusst Rileys Verhalten stark. Neue Erinnerungen verdrängen frühere Erlebnisse. Während Freude den Kontakt zu ihrer Funktion verliert, versuchen die alten Emotionen zurück ins Zentrum zu gelangen. Es entsteht ein Ringen um Kontrolle, das weit über einfache Stimmungswechsel hinausgeht. Riley spürt, wie schwierig es ist, den eigenen Erwartungen gerecht zu werden. Kann sie ihr inneres Gleichgewicht wiederherstellen, bevor ihre Welt völlig ins Wanken gerät?
Besetzung, Drehorte & Infos
„Alles steht Kopf 2“ erschien 2024 als Fortsetzung des erfolgreichen ersten Teils. Die Regie übernahm Kelsey Mann, das Drehbuch stammt von Meg LeFauve und Dave Holstein. Produziert wurde der Film von Mark Nielsen, mit Musik von Andrea Datzman und Schnitt durch Maurissa Horwitz. Pixar Animation Studios verantwortete die Produktion, Walt Disney Studios Motion Pictures übernahm den Vertrieb. Der Animationsfilm feierte seine deutschsprachige Premiere am 13. Juni 2024, einen Tag vor dem US-Start.
Im Original spricht Amy Poehler die Figur Freude, Nana Spier übernimmt die deutsche Fassung. Kummer wird von Phyllis Smith und Philine Peters-Arnolds gesprochen. Tony Hale verleiht Angst seine Stimme, in der deutschen Fassung spricht Olaf Schubert. Wut wird von Lewis Black und Hans-Joachim Heist verkörpert. Liza Lapira als Ekel trifft auf Tanya Kahana in der deutschen Version. Maya Hawke als Zweifel wird von Derya Flechtner synchronisiert. Weitere Figuren wie Neid, Null Bock, Peinlich und Riley wurden unter anderem von Ayo Edebiri, Adèle Exarchopoulos, Paul Walter Hauser und Kensington Tallman gesprochen in Deutsch von Olivia Büschken, Jessica Walther-Gabory, Manuel Straube und Marlene Schick.
„Alles steht Kopf 2“ wurde bei zahlreichen Preisverleihungen berücksichtigt und erhielt viele Nominierungen in den Bereichen Animation, Schnitt, Musik, Drehbuch und Sprachleistung. Besonders Maya Hawke und Amy Poehler wurden mehrfach für ihre stimmliche Darstellung hervorgehoben. Der Film wurde innerhalb der Pixar Studios realisiert und ist 96 Minuten lang. Er erhielt eine Altersfreigabe ab 0 Jahren. Mit weltweiten Einnahmen von rund 1,699 Milliarden Dollar zählt der Film zu den erfolgreichsten Pixar-Produktionen. Bereits am Startwochenende spielte er rund 294,2 Millionen Dollar ein.
Inhalt & Handlung vom Film „The Lair“
Riley steht am Beginn der Pubertät, wodurch tiefgreifende Veränderungen in ihrem Inneren ausgelöst werden. Die Kommandozentrale ihrer Emotionen wird daraufhin umgebaut, was allerdings zunächst für Verwirrung sorgt. Neben den vertrauten Gefühlen Freude, Kummer, Angst, Wut und Ekel tauchen nun zusätzlich neue Emotionen auf. Zweifel, Neid, Peinlich und Ennui nehmen dabei zunehmend Einfluss. Die Ankunft dieser Gefühle bringt folglich das bisherige Gleichgewicht ins Wanken. Rileys emotionales System reagiert deshalb empfindlich auf den Umbau. Ihre Identität gerät immer stärker ins Rutschen, da die alten Emotionen schrittweise verdrängt werden. Besonders Zweifel beginnt daraufhin, Entscheidungen zu treffen, die Rileys Verhalten sowie ihre Selbstwahrnehmung stark verändern.
Ein wichtiger Auslöser für Rileys innere Unruhe ist die Nachricht, dass ihre besten Freundinnen eine andere Highschool besuchen. Auf Zweifel hörend, zieht sie sich emotional zurück. Sie versucht, Anschluss bei älteren Mädchen aus dem Eishockey Team zu finden. Riley bewundert besonders Val und orientiert sich zunehmend an ihr. Während sie sich von ihren alten Freunden distanziert, wächst der Einfluss der neuen Emotionen. Zweifel übernimmt die Kontrolle und ersetzt frühere, positive Überzeugungen durch neue, unsichere Gedanken. Das Ich-Gefühl, das Freude einst aufgebaut hat, wird entsorgt, wodurch Riley sich selbst verliert.
Wachstum durch emotionale Vielfalt
Während Riley immer tiefer in die neue Gruppendynamik eintaucht, versuchen die alten Emotionen dennoch einen Weg zurückzufinden. Freude, Kummer, Angst, Ekel und Wut befinden sich weiterhin außerhalb der Kommandozentrale. Kummer bleibt in der Nähe und wartet geduldig auf ein Zeichen, um endlich zurückzukehren. Heimlich unterstützt Peinlich sie dabei, obwohl er selbst zögert. Die alten Emotionen erkennen zunehmend, dass ihre Rückkehr entscheidend für Rileys Wohlbefinden ist. Durch diese Umstände entstehen nicht nur Spannungen zwischen den Emotionen, sondern auch Einsicht. Freude begreift allmählich, dass nicht nur positive Gefühle wichtig sind. Diese Erkenntnis bringt daher einen Wandel in ihrer Einstellung.
Währenddessen nutzt Freude ausrangierte Erinnerungen, um mit Mühe zurück zur Kommandozentrale zu gelangen. Dabei erkennt sie schließlich den Wert der vermeintlich negativen Erfahrungen. Mit Zweifels Hilfe entsteht daraufhin ein neues Verständnis für Rileys innere Entwicklung. Das alte Ich-Gefühl wird nicht wiederhergestellt, sondern vielmehr durch etwas Neues ersetzt. Zweifel und Freude lernen dadurch, sich gegenseitig zu respektieren. Riley entwickelt eine komplexere und zugleich vielschichtigere Identität. Ihre Persönlichkeit verändert sich also nicht durch Verdrängung, sondern durch Integration. Die Rückkehr der alten Emotionen bedeutet daher nicht das Ende der neuen, sondern eine gemeinsame Zukunft.
Am Ende gelingt Riley die Rückbesinnung auf ihre wahren Freunde. Sie erkennt, dass der Wunsch, dazuzugehören, nicht bedeuten muss, sich selbst zu verlieren. Ihre neu gewonnene Vielschichtigkeit erlaubt es ihr, sowohl Selbstzweifel zu akzeptieren als auch Freude zu empfinden. Sie versöhnt sich mit ihren Freundinnen, ohne ihre Erfahrungen beim Trainingswochenende abzulehnen. Das Zusammenspiel der alten und neuen Emotionen schafft Raum für persönliche Reife. Rileys Entwicklung steht sinnbildlich für die emotionale Komplexität des Erwachsenwerdens.
Filmkritik und Fazit zum Film „The Lair“
„Alles steht Kopf 2“ knüpft logisch an den ersten Teil an und zeigt Rileys Entwicklung im Umbruch. Neue Emotionen wie Zweifel, Neid und Peinlich bringen Unruhe in das gewohnte Gleichgewicht. Diese Gefühle beeinflussen Rileys Handlungen deutlich, besonders in Momenten sozialer Unsicherheit. Die Animationen wirken klar strukturiert und unterstützen die Darstellung der inneren Vorgänge. Humor und Ernst wechseln sich ab, ohne den Ton der Zielgruppe zu verlieren.
Die Stimme von Maya Hawke verleiht Zweifel eine prägende Tiefe, die gut zum Figurenkonzept passt. Amy Poehler gelingt es erneut, Freude mit Energie und Wärme auszustatten. Die Handlung bleibt trotz der Komplexität gut nachvollziehbar. Rileys emotionale Kämpfe wirken nahbar und glaubwürdig. Dadurch entsteht eine Verbindung zur Realität, die auch ältere Zuschauer erreicht. Der Film behandelt innere Veränderungen ohne klischeehafte Zuspitzung, sondern mit Fingerspitzengefühl.
Durch die wachsende emotionale Vielfalt verändert sich Rileys Selbstwahrnehmung spürbar. Die Konflikte zwischen alten und neuen Gefühlen erzeugen nachvollziehbare Spannung. Die visuelle Gestaltung nutzt Farbe und Raum effektiv für emotionale Kontraste. Das Thema Selbstfindung erhält durch die dynamische Struktur eine starke Wirkung. Ein klug inszenierter Film, der aktuelle Themen kindgerecht, aber respektvoll verarbeitet.