Prey
„Prey“ stellt eine junge Frau in den Mittelpunkt, die sich in einer Welt voller Gefahren behaupten will. Naru wächst in einem Comanche-Stamm auf, kennt Heilpflanzen und Traditionen, aber will mehr. Während ihr Bruder durch Jagderfolge geehrt wird, folgt sie eigenen Spuren im Wald. Dort stößt sie auf rätselhafte Hinweise, die auf eine fremde Bedrohung hindeuten. Niemand glaubt ihr, doch sie bleibt überzeugt.
Dauer: | 100 Min. |
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FSK: | ab 16 Jahren |
Jahr: | 2022 |
Regie: | Dan Trachtenberg |
Produzenten: | Jhane Myers, Marty Ewing, John Davis |
Hauptdarsteller: | Amber Midthunder, Mike Paterson, Stormee Kipp |
Nebendarsteller: | Julian Antelope, Dane DiLiegro, Nelson Leis |
Studio: | Lawrence Gordon Productions |
Sprachen: | Deutsch, English |
Mit jeder Begegnung wächst Narus Entschlossenheit, die wahren Hintergründe der Angriffe aufzudecken. Sie wird gefangen genommen, kämpft sich frei und beobachtet ihren Gegner genau. Ihre Entscheidungen basieren nicht auf Stärke, sondern auf Taktik und Mut. Während die anderen scheitern, erkennt sie entscheidende Details. Doch selbst kluge Beobachtung schützt nicht vor tödlichen Fehlern. Wird Naru rechtzeitig die Mittel finden, um den entscheidenden Schlag zu setzen?
Besetzung, Drehorte & Infos
„Prey“ erschien 2022 als Science-Fiction-Prequel der bekannten „Predator“-Reihe. Dan Trachtenberg führte Regie, das Drehbuch schrieb Patrick Aison. Produziert wurde der Film von John Davis, Marty P. Ewing und Jhane Myers. Die Filmmusik stammt von Sarah Schachner, die Kamera übernahm Jeff Cutter. Claudia Castello und Angela M. Catanzaro schnitten den Film. Amber Midthunder spielt die Hauptfigur Naru, Dane DiLiegro verkörpert den Predator. Dakota Beavers ist als Taabe zu sehen, Stormee Kipp spielt Wasape. Stefany Mathias übernimmt die Rolle von Sumu, Ray Strachan ist als Ralu dabei.
Gedreht wurde im Sommer 2021 rund um Calgary, unter anderem auf dem Land der Stoney Nakoda First Nation, am Elbow River und am Moose Mountain. Vor Drehbeginn absolvierten die Darstellenden ein Trainingscamp, bei dem unter anderem Waffenübungen und nonverbale Kommunikation eingeübt wurden. Midthunder trainierte intensiv das Werfen einer Axt mit Seil. Für besondere Szenen kamen Thermokameras, spezielle LED-Fackeln und ein künstliches Bisonfeld zum Einsatz. Produzentin Jhane Myers organisierte eine traditionelle Pipe-Zeremonie zur Eröffnung der Dreharbeiten. Der Hund Sarii, Narus Begleiter, wurde speziell für den Film adoptiert und trainiert.
Mit einer Laufzeit von 100 Minuten und einer Altersfreigabe ab 16 Jahren wurde der Film über Hulu und Disney+ veröffentlicht. Er erhielt zahlreiche Nominierungen, darunter bei den Emmys, Critics’ Choice Super Awards und Saturn Awards. Die Tonmischung und der Schnitt wurden mehrfach ausgezeichnet. Auch Amber Midthunder wurde mehrfach als beste Hauptdarstellerin nominiert.
Inhalt & Handlung vom Film „Prey“
Naru lebt 1719 in den Great Plains und gehört dem Comanche-Stamm an. Sie kennt sich mit Heilkunst aus, möchte aber eine Jägerin werden wie ihr Bruder Taabe. Als sie bei der Jagd seltsame Lichter am Himmel sieht, glaubt sie an ein Zeichen. Tatsächlich handelt es sich jedoch um das Raumschiff eines außerirdischen Wesens. Kurz darauf wird ein Stammesmitglied verletzt. Naru verarztet ihn mit einer Heilpflanze, die seine Körpertemperatur senkt. Bei der anschließenden Jagd begegnen sie ungewöhnlichen Spuren und einer gehäuteten Schlange. Der Angriff eines Pumas endet tödlich für einen Begleiter.
Beim Kampf mit dem Puma wird Naru bewusstlos, woraufhin Taabe sie zurück ins Dorf trägt. Danach erlegt er das Tier allein und erhält dafür den Titel des Kriegshäuptlings. Naru bleibt jedoch überzeugt, dass in den Wäldern noch eine andere Bedrohung lauert. Deshalb zieht sie mit ihrem Hund Sarii erneut los und überlebt nur knapp einen plötzlichen Angriff durch einen Grizzly. In letzter Sekunde tötet der Außerirdische den Bären, wodurch Naru entkommen kann. Auf dem Rückweg trifft sie auf mehrere Krieger, doch der Predator greift brutal an und tötet sie. Kurz darauf gerät Naru in eine ausgelegte Falle und wird von französischen Fallenstellern gefangen genommen. Diese haben auch Taabe in ihrer Gewalt, da sie ihn bereits zuvor festgesetzt haben.
Ein tödlicher Plan nimmt Gestalt an
Die Franzosen misshandeln beide Geschwister, weil sie Informationen über den Angreifer wollen. Anschließend binden sie sie als Köder an Bäume, um das Wesen anzulocken. Während der Predator daraufhin die meisten Franzosen tötet, gelingt den Geschwistern gemeinsam die Flucht. Kurz darauf findet Naru den schwer verletzten Raphael. Im Austausch für Hilfe zeigt er ihr den Umgang mit seiner Pistole. Als der Predator Raphael entdeckt, beobachtet Naru genau dessen Reaktion. Dadurch erkennt sie den Zusammenhang zwischen Körperwärme und Sichtbarkeit. Sie begreift, dass das Wesen seine Beute anhand der Wärmesignatur ortet. Diese Erkenntnis bringt sie schließlich auf eine konkrete Idee für einen Gegenschlag.
Taabe stellt sich dem Wesen erneut im Kampf, doch er wird dabei tödlich verletzt. Naru bleibt zurück, doch sie zögert nicht und startet entschlossen ihren Plan. Sie findet den letzten überlebenden Franzosen, setzt ihn gezielt als Köder ein und versteckt sich. Mithilfe der orangefarbenen Heilpflanze verschleiert sie wirksam ihre Körpertemperatur. Anschließend nutzt sie Raphaels Pistole, greift das Wesen an und entreißt ihm seine Zielmaske. In einem durchdachten Hinterhalt lockt sie den Predator in ein Sumpfloch. Dort bringt sie ihn schließlich dazu, sich selbst mit seiner eigenen Waffe zu töten.
Nach dem Sieg trennt Naru dem Predator den Kopf ab. Mit grünem Blut bemalt sie ihr Gesicht und kehrt ins Dorf zurück. Sie übergibt das abgetrennte Haupt als Trophäe und wird von ihrem Stamm zur neuen Kriegshäuptling ernannt. Ihre Worte deuten auf einen bevorstehenden Ortswechsel hin. Die Geschichte endet mit einer Warnung: Drei weitere Raumschiffe nähern sich. Die Bedrohung scheint also nicht vorbei zu sein.
Filmkritik und Fazit zum Film „Prey“
Der Film „Prey“ bringt frischen Wind in die bekannte „Predator“-Reihe. Mit einem reduzierten Setting, klarer Bildsprache und konzentrierter Handlung schafft Dan Trachtenberg eine dichte Atmosphäre. Die Entscheidung, die Geschichte im Jahr 1719 anzusiedeln, gibt dem Film eine neue Perspektive. Dabei überzeugt Amber Midthunder mit einer starken und glaubwürdigen Darstellung. Ihre Figur Naru zeigt sich entschlossen, klug und körperlich präsent.
Die Actionszenen sind präzise inszeniert und lassen Raum für Spannung. Dabei wirkt nichts überladen oder willkürlich. Die Kamera nutzt geschickt die Weite der Landschaft, um Kontraste zwischen Mensch und Bedrohung zu schaffen. Gleichzeitig erzeugt der gezielte Musikeinsatz eine konstante Grundspannung. Die Inszenierung bleibt bewusst geerdet, was den Film von vielen Genrevertretern abhebt. Dabei bleibt das Tempo konstant und steigert sich zum Finale. Die Reduktion auf wenige Figuren macht die Handlung nachvollziehbar.
Kritisch fällt auf, dass einige Nebenfiguren kaum Tiefe entwickeln. Trotzdem bleibt die Geschichte nachvollziehbar und packend. Besonders positiv wirkt der kulturelle Kontext, der authentisch eingebettet wurde. Die Darstellung indigener Perspektiven wirkt respektvoll und glaubwürdig. „Prey“ setzt nicht auf Spektakel, sondern auf kluge Entscheidungen und atmosphärische Dichte. Dadurch gelingt ein bemerkenswerter Beitrag zu einem bekannten Franchise.