Psycho
„Psycho“ ist ein amerikanischer Psychothriller in Schwarzweiß und Alfred Hitchcock inszenierte den Film im Jahre 1960. Der Horrorstreifen, der vier Oscar-Nominierungen erhielt, zählt zu den bedeutendsten Werken Hitchcocks und ist ein Klassiker des amerikanischen Kinos. „Psycho“ landete im Jahre 2001, gewählte durch das American Film Institute, auf Platz eins der 100 besten Thriller. Es handelt sich um den ersten Teil einer Filmreihe, womit er den Grundstein für die Fortsetzungen von „Psycho II“ (1983), „Psycho III“ (1986) und „Psycho IV – The Beginning“ (1990) legte. Zum Glück verzichtete Hitchcock auf seine Gage und entschied sich stattdessen für eine Gewinnbeteiligung von 60 Prozent. Diese Entscheidung zahlte sich aus, denn er verdiente in etwa 15 Millionen US-Dollar damit.
| Dauer: | 109 Min. |
|---|---|
| FSK: | ab 12 Jahren |
| Jahr: | 1960 |
| Regie: | Alfred Hitchcock |
| Produzenten: | Alfred Hitchcock |
| Hauptdarsteller: | Anthony Perkins, Janet Leigh, Vera Miles |
| Nebendarsteller: | John Gavin, Martin Balsam, John McIntire |
| Studio: | Universal Pictures |
| Sprachen: | Deutsch, English |
Besonders berühmt ist die ikonische Duschszene, in der die weibliche Hauptfigur brutal erstochen wird. Diese meisterhafte Sequenz, sowohl für die Schnitttechnik als auch für die unvergessliche musikalische Untermalung, ist weltweit bekannt. Auch Anthony Perkins’ Darstellung des psychisch gestörten Serienmörders Norman Bates hinterließ einen bleibenden Eindruck und machte die Figur zu einer der bekanntesten in der Filmgeschichte.
Besetzung, Drehorte & Infos
Der „Psycho“ Regisseur Alfred Hitchcock vollführte mit dem Endprodukt von 109 Filmminuten ein wahres Highlight. Das Drehbuch stammt von Joseph Stefano. Eigentlich wollte Hitchcock Robert Bloch, der Romanvorlage schrieb, als Drehbuchautor nutzen. Leider funktioniert dies aufgrund eines Fehlers nicht.
„Psycho“ ist für Zuschauer ab zwölf Jahren freigegeben. Kameramann John L. Russell filmte die Szenen, die danach in den Schnitt zu George Tomasini gingen. Im Anschluss komponierte Bernard Herrmann die Musik dafür. In der Hauptrolle ist Anthony Perkins als Norman Bates zu sehen und Janet Leigh als Marion Crane. Weitere Nebenrollen gingen an: Vera Miles, John Gavin, Martin Balsam, John McIntire, Simon Oakland, Frank Albertson, Patricia Hitchcock, Vaughn Taylor, John Anderson, Mort Mills und Lurene Tuttle. Ein Großteil des Filmteams setzte sich aus Personen zusammen, die bereits an der Fernsehserie „Alfred Hitchcock Presents“ mit ihm zusammenarbeiteten. Dies war eine Kosteneinsparung und zudem arbeitet Hitchcock lieber mit vertrauten Kollegen zusammen.
Inhalt & Handlung vom Film „Psycho“
Marion Crane, Sekretärin in Phoenix, hat genug von ihrer heimlichen Beziehung mit Sam Loomis, die sich oft nur in billigen Motels abspielt. Sie wünscht sich eine Heirat. Doch Sam fühlt sich finanziell nicht bereit, diesen Schritt zu gehen. Eines Tages beauftrag Chef George seine Mitarbeiterin Marion, eine große Summe Geld zur Bank zu bringen. Kurz entschlossen stiehlt sie das Geld und flieht aus der Stadt. Auf der Flucht beobachtet sie aber ihr Chef und bald darauf beäugt sie ein Polizist misstrauisch. Nervös tauscht Marion hastig ihren Wagen, was wiederum einen Autohändler argwöhnisch macht.
Auf ihrer Flucht gerät Marion in einen starken Regensturm und beschließt, in einem abgelegenen Motel zu übernachten. Dort trifft sie auf den Besitzer Norman Bates, der mit seiner kranken Mutter in einem alten Haus nebenan lebt. Norman wirkt zurückhaltend, aber freundlich, und lädt Marion zum Abendessen ein. Beim Essen sprechen sie über seine isolierte Lebensweise und Hobbies. Schnell wird deutlich, dass seine Mutter seine Kontakte zu anderen Frauen verbietet.
Marions tragisches Ende im Badezimmer
Nach dem Gespräch überlegt Marion, das gestohlene Geld zurückzubringen. Bei dem Gedanken fühlt sie sich fast erleichtert. Doch bevor sie die Entscheidung umsetzt, ermordet eine unbekannte Gestalt Marion unter der Dusche. Diese Person trägt Frauenkleider. Norman entdeckt die Leiche und ist entsetzt über das Verbrechen, das scheinbar seine Mutter beging. In Panik beseitigt er alle Spuren, versteckt die Leiche und das Geld in ihrem Auto und versenkt es im Sumpf.
Währenddessen sucht Marions Arbeitgeber nach ihr und nutzt den Privatdetektiv Milton Arbogast. Auch Marions Schwester Lila und ihr Freund Sam machen sich auf die Suche. Arbogast befragt Norman im Motel und wird aufgrund von Widersprüchen misstrauisch. Als Arbogast heimlich ins Haus zurückkehrt, wird er dort von Normans „Mutter“ erstochen. Norman beseitigt auch diese Spuren. Als Lila und Sam den Kontakt zu Arbogast verlieren, suchen sie selbst das Motel auf. Vom örtlichen Sheriff erfahren sie, dass Normans Mutter bereits seit zehn Jahren tot ist. Sie checken heimlich im Motel ein, um mehr herauszufinden.
Während Sam Norman ablenkt, schleicht sich Lila in das Haus und entdeckt im Keller die schockierende Wahrheit: Die mumifizierte Leiche von Normans Mutter. Norman, verkleidet als seine Mutter, versucht auch Lila zu töten, doch Sam überwältigt ihn rechtzeitig. In der anschließenden Untersuchung stellt ein Psychiater fest, dass Norman eine gespaltene Persönlichkeit entwickelt hat. Er lebt in zwei Identitäten: als er selbst und als seine dominante, eifersüchtige Mutter. Wenn er Interesse an einer Frau zeigte, übernahm die „Mutter“-Persönlichkeit die Kontrolle und tötete aus Eifersucht.
Filmkritik und Fazit zum Film „Psycho“
In dem eindringlichen Vorspann von „Psycho„, ausgelöst durch die schneidende Titelgestaltung und Bernard Herrmanns dissonante, unvergessliche Musik, wird die innere Zerrissenheit des Films vorweggenommen. Bereits in den ersten Minuten werden die zentralen Themen des Films erkennbar: gespaltene Seelen und die Machtlosigkeit des Zuschauers. Besonders beeindruckend ist die minutiös inszenierte Abfolge von Marions Mord und der anschließenden Tatortreinigung.
Die gleiche Sorgfalt, mit der Hitchcock Marions Tod in schnellen Schnitten darstellt, verwendet er auch, um Norman beim Säubern der blutigen Spuren zu zeigen. Aus heutiger Sicht wirkt der Film „Psycho“ etwas plakativ, dennoch bleibt es ein wegweisendes und nervenaufreibendes Meisterwerk. Der Film kriecht langsam unter die Haut des Zuschauers.

