Kultige Rauchmomente: ikonische Zigarettenszenen in der Filmgeschichte

Bereits seit jeher spielen Zigaretten in der Kino-Geschichte eine mitunter tragende Rolle. Sie werden als Stilmittel eingesetzt, um Charaktere zu definieren, eine bestimmte Stimmung zu erzeugen oder auch um Szenen zu intensivieren. Aber wie hat sich das Image der Zigarette im Kino über die Jahre entwickelt, und welche Szenen haben tatsächlich Filmgeschichte geschrieben?

Kultige Rauchmomente: ikonische Zigarettenszenen in der Filmgeschichte

Während die Zigarette früher in den Filmen vor allem ein Zeichen von Rebellion, Coolness, Glamour und Erotik war, ist sie heute vergleichsweise weniger präsent. In den modernen Produktionen rücken die elektronischen Zigaretten in den Fokus. Die E-Zigaretten repräsentieren eine neue Generation, die sich vor allem nach Individualität und besonderem Stilbewusstsein sehnt, aber bewusster mit ihrem Image umgeht.

Rückblickend gab es einige ikonischen Momente, in denen Charaktere durch Rauchschwaden ihre Persönlichkeit ausdrückten oder mitunter ganze Filme geprägt haben. Ob Zigarette, Pfeife, Zigarillo oder E-Zigarette: Auch in Zukunft wird das Rauchen, Paffen oder Dampfen fester Bestandteil der Filmgeschichte bleiben – höchstwahrscheinlich nur in unterschiedlicher Art und Weise.

Blauer Dunst in goldenen Filmzeiten

In den 1940er- bis 1950er-Jahren galt die Zigarette nicht einfach nur als Accessoire – sie war ein echtes Statement. Schauspielikonen wie Humphrey Bogart nutzten den Zigarettenrauch als Ausdruck von Abgeklärtheit und Coolness. Die legendäre Szene im Filmklassiker „Casablanca“ (1942), in der Bogart mit einer Zigarette in der Hand Ilsa verabschiedet, bleibt unvergessen. Der Rauch seiner Zigarette verstärkte die Dramatik der Szene, während ihn gleichzeitig eine geheimnisvolle Aura umgab.

Auch im Epos „Vom Winde verweht“ (1939) wurde die Zigarette als Symbol für Stärke, aber auch der Verführung eingesetzt. Die rauchende Schauspielerin Vivien Leigh verkörperte in der Rolle als „Scarlett O’Hara“ eine selbstbewusste und unabhängige Frau. Diese Eigenschaften wurden im damaligen Hollywood eher Männern zugeschrieben.

Rauchen als Rebellion

In den 1970er- bis 1990er-Jahren wandelte sich das Bild der Zigarette etwas. Das Rauchen wurde mehr und mehr mit Rebellion und Unkonventionalität sowie Eigenwilligkeit assoziiert.

Besonders eindrucksvoll zeigte sich dies in Quentin Tarantinos Kultfilm „Pulp Fiction“ (1994). Uma Thurman rauchte hier als „Mia Wallace“ extrem lässig, gleichzeitig überlegen und provokant.

Legendär ist zudem die Verhör-Szene im Erotik-Thriller „Basic Instinct“ (1992). Schauspielerin Sharon Stone zog vor den Cops genüsslich an ihrer Zigarette. Ihr selbstbewusstes Verhalten gepaart mit der Unten-ohne-Szene, als Stone alias „Catherine Trammel“ ihre Beine lasziv übereinander schlug, wurde zu einem der berühmtesten Filmmomente der 90er-Jahre. Die Zigarette wurde hier filmisch als unterstützendes Stilmittel der Kontrolle und Macht eingesetzt.

Weniger Glamour mehr Realität

Die Rolle der Zigarette als stilbildendes Element im Kinofilm änderte sich ab den 2000ern. Grund hierfür war die zunehmende Aufklärung über die gesundheitlichen Gefahren des Rauchens und der damit verbundene gesellschaftliche Druck. Die Filmfiguren rauchten in der Regel überhaupt nicht oder seltener. Der Glimmstengel kam häufig nur dann ins Bild, wenn es die Charakterentwicklung der Filmfiguren untermauern sollte.

Das Rauchen in den Filmszenen

Heath Ledger rauchte selbst als Bösewicht „Joker“ im Batman-Film „The Dark Knight“ (2008) nicht. Der actiongeladene Film mit psychologischen Elementen spiegelte nicht zuletzt die Tendenz wider, dass in US-Blockbustern das Rauchen mittlerweile deutlich reduzierter gezeigt wurde.

Die Ära der E-Zigarette

E-Zigarette im Filmszenen Mit dem Aufkommen der E-Zigarette entwickelte sich in den vergangenen Jahren ein neuer Trend. Die elektronischen Zigaretten symbolisieren in den heutigen Filmen meistens Modernität oder technischen Fortschritt.

In „The Tourist“ (2010) pafft „Elise Clifton-Ward“, alias Angelina Jolie, eine E-Zigarette. Das Bild der klassischen Femme fatale durchkreuzt sie damit. Der Verzicht der klassischen Zigarette unterstreicht in diesem Fall den Wandel von Zigaretten als stilprägendem “Werkzeug“ hin zu einem technologischen Requisit.

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