The Accountant 2
„The Accountant 2“ knüpft an die Welt aus präziser Berechnung und kontrollierter Gewalt an, in der Loyalität und moralische Grauzonen untrennbar verbunden sind. Der Film verbindet die Härte eines modernen Actionthrillers mit einer Erzählstruktur, die wechselnde Perspektiven und verschlungene Zusammenhänge zulässt. Zwischen gezielten Konfrontationen und stillen Momenten formt sich ein Spannungsfeld, in dem Vertrauen immer wieder auf die Probe gestellt wird. Was geschieht, wenn familiäre Bande und berufliche Pflichten kollidieren?
Dauer: | 133 Min. |
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FSK: | ab 16 Jahren |
Jahr: | 2025 |
Regie: | Gavin O’Connor |
Produzenten: | Ben Affleck, Lynette Howell Taylor, Mark Williams |
Hauptdarsteller: | Ben Affleck, Jon Bernthal, Cynthia Addai-Robinson |
Nebendarsteller: | Daniella Pineda, Allison Robertson, J.K. Simmons |
Studio: | Amazon MGM Studios |
Sprachen: | Deutsch, English |
Ein früher Mordanschlag führt unterschiedliche Figuren zusammen, deren Wege von Geheimnissen und verdeckten Interessen geprägt sind. Während Ermittlungen neue Verbindungen zwischen Tätern und Opfern offenlegen, wächst ein Geflecht aus Gefahr und Entschlossenheit. Verbündete müssen ungewohnte Allianzen eingehen, um einem drohenden Unheil zuvorzukommen. Wird der gemeinsame Einsatz ausreichen, um das entscheidende Ziel zu erreichen?
Besetzung, Drehorte & Infos
„The Accountant 2“ erschien am 24. April 2025 in Deutschland und einen Tag später in den USA. Regisseur Gavin O’Connor inszenierte den Actionthriller nach einem Drehbuch von Bill Dubuque. Ben Affleck spielt erneut Christian Wolff, während Jon Bernthal als Braxton „Brax“ Wolff auftritt. Cynthia Addai-Robinson verkörpert Marybeth Medina, Daniella Pineda Anaïs und J. K. Simmons Raymond „Ray“ King. Zudem sind Allison Robertson als Justine, Robert Morgan als Burke, Grant Harvey als Cobb und Andrew Howard als Batu zu sehen.
Die Dreharbeiten begannen Ende März 2024 und endeten Mitte August desselben Jahres. Als Hauptdrehort diente Los Angeles, wobei Kameramann Seamus McGarvey die Bilder einfing. Der Bundesstaat Kalifornien unterstützte das Projekt mit Steuervergünstigungen von zehn Millionen US-Dollar. Bryce Dessner komponierte die Filmmusik, Richard Pearson übernahm den Schnitt. Produziert wurde der Film von Ben Affleck, Matt Damon, Lynette Howell Taylor und Mark Williams. Die Weltpremiere fand am 8. März 2025 beim South by Southwest Film Festival in Austin statt.
Mit einer Laufzeit von 133 Minuten und einer Altersfreigabe ab 16 Jahren lockte der Film zahlreiche Zuschauer an. Bis zum 8. Juni 2025 spielte „The Accountant 2“ weltweit 103,2 Millionen US-Dollar ein. In den USA und Kanada erreichte er 65,5 Millionen, in weiteren Märkten 37,7 Millionen. Beim South by Southwest Film Festival erhielt er den Publikumspreis in der Sektion Headliner.
Inhalt & Handlung vom Film „The Accountant 2“
In der ersten Handlungseinheit trifft der ehemalige FinCEN-Direktor Raymond King auf die geheimnisvolle Anaïs und bittet sie um Hilfe. Er zeigt ihr lediglich ein altes Foto einer salvadorianischen Familie mit Eltern und ihrem kleinen Sohn. Obwohl sie nicht direkt reagiert, weist Anaïs ihn darauf hin, dass er beobachtet wird. Danach eskaliert ein Angriff, in dessen Folge King stirbt. Anaïs bleibt unversehrt und tritt vom Schauplatz zurück, während Medina später seine Leiche entdeckt und auf dessen Körperarm die Worte „find the accountant“ liest. Sie nimmt daraufhin persönlich die Ermittlungen auf.
Im Anschluss bittet Marybeth Medina, nun FinCEN-Leiterin, Christian Wolff um Unterstützung bei der Suche. Obwohl sie Christians fragwürdige Methoden misstrauisch betrachtet, ordnet Wolff ein Informationsnetz aus Fotos, Dokumenten und Hinweisen. Es ergibt sich ein Bild, dass die Familie aus El Salvador flüchtete und in Los Angeles auf zahlreiche Gefahren stieß. Parallel dazu setzt der Killer Cobb seine Verfolgerrolle gegenüber Anaïs fort. Sein Vorgesetzter Burke drängt ihn, Anaïs unablässig zu jagen, bevor sie Burkes Machenschaften begreift und sich rächen kann.
Neubeginn für Anaïs und Alberto
Daraufhin lädt ChristianWolff seinen entfremdeten Bruder Braxton ein, der weiterhin als Auftragskiller arbeitet. Justine unterstützt sie vom New Hampshire-Komplex aus und setzt mit autistischen Kindern technologische Hacks um. Sie gelingt es, ein Porträt von Anaïs zu finden, doch die Identität bleibt ungeklärt. Medina zieht sich aufgrund ethischer Bedenken aus der Gruppe zurück. Später besucht sie ein Krankenhaus, das in Kings Notizen auftauchte, und erkennt dort, dass Anaïs die Mutter auf dem Foto ist. Anaïs hatte einen Unfall, verlor Erinnerungen und entwickelte Savant‑Fähigkeiten einschließlich Kampfkraft.
Alberto, der Sohn von Anaïs, lebt noch und befindet sich in einem Juárez‑Gefängnislager für Kinder von Frauen mit Opferhintergrund. Christian und Braxton schließen daraus, dass Burke die Familie zerteilte. Währenddessen lehnte Braxton einen Anschlag auf Medina ab. Wolff entdeckt einen entsprechenden Auftrag auf Braxtons Handy und eilt zur Verletzten. Bei Medinas Wohnung sieht Anaïs das alte Familienbild, gewinnt emotionale Erinnerungen zurück und erkennt Burke als Täter, der ihre Familie ermordete und sie einst einsperrte.
In der entscheidenden Actionsequenz greifen Christian und Braxton das Lager in Juárez an und befreien Alberto sowie weitere Kinder. Dabei töten sie Cobb sowie die Wachleute. Außerdem zwingt Justine Batu zur Rücknahme des Mordauftrags auf Medina. Später informiert sie Anaïs über Burkes Versteck in Costa Rica, woraufhin Anaïs Burke tötet. Schließlich kehren die geretteten Kinder in die Einrichtung in New Hampshire zurück. Justine bereitet Albero auf neue Gemeinschaft vor und Braxton mit Christian besprechen eine bevorstehende Wanderung in Chattahoochee als Brüderreise.
Filmkritik und Fazit zum Film „The Accountant 2“
„The Accountant 2“ überzeugt als unerwartet unterhaltsame Fortsetzung. Sie entfaltet in der Beziehung zwischen Christian und Braxton eine spürbare Energie. Diese Bruderbeziehung entwickelt sich zu einem emotionalen Mittelpunkt und beschert dem Film seine stärksten Szenen. Ihre Dynamik bringt Humor ins Geschehen und hebt den Film deutlich von typischen Actionthrillern ab. Während die Handlung komplex wirkt, bleibt die Beziehung der Brüder nachvollziehbar und trägt die Geschichte. Christian gelingt es, mit stoischer Präsenz und trockenem Charme zu punkten, während Braxton mehr Temperament ins Geschehen bringt. Ihre Szenen stechen heraus und hallen länger nach.
Andererseits wirkt der Plot stellenweise überladen und verwirrt. Die Geschichte um Menschenhandel und Spurenverfolgung verliert sich in verschlungenen Wendungen. Hintergründe bleiben nebulös und lassen zentrale Figuren vage. Die Erzählstruktur springt abrupt zwischen Themen und Tonlagen. Einige Szenen wirken nicht klar fokussiert und lenken eher ab. Die Balance zwischen Humor und Bedrohung gelingt nicht immer. Die Spannung nimmt spürbar ab, sobald die Brüder nicht eingebunden sind. Auch Nebenfiguren agieren selten über bloße Funktion hinaus und bleiben eindimensional. Der Film spart damit an emotionaler Bindung außerhalb des Hauptduos.
Trotz dieser Schwächen liefert der Film solide Action und keine Langeweile. Die Schlussszenen im Lager von Juárez enthalten klare Konsequenzen. Christian und Braxton setzen ihre Fähigkeiten determiniert ein und erreichen dramatische Wirkung. Ihr Einsatz erzeugt Tempo, Spannung und eine befriedigende Auflösung. Die Interaktion mit Justine und der Gemeinschaft neurodiverser Kinder lockert das Tempo auf, ruft aber gemischte Eindrücke hervor. Abschließend triumphieren Bruderzusammenhalt und moralischer Einsatz als stärkste Elemente. Zuschauer erhalten eine sehenswerte Mischung aus Action und Charakterdynamik, auch wenn Story und Nebenfiguren nicht gleich stark funktionieren.