The Black Phone

Kennt ihr das Pseudonym Joe Hill? Eine kleine Hilfestellung – Joseph Hillström King, der Sohn des Schreckensmeisters Stephen King. Mit „The Black Phone“ wächst seine Liste der Horrorthriller-Verfilmungen. Der Film basierend auf die gleichnamige Kurzgeschichte, dort taucht Hills, mit Gespür für Zeitkolorit, ins Jahr 1978 ein. Anfänglich erlebt der Zuschauer in dem Streifen eine ausgelassene Stimmung, die jedoch abrupt endet und in eine finstere Entführungsserie übergeht.

The Black Phone [dt./OV]
Dauer: 103 Min.
FSK: ab 16 Jahren
Jahr:
Regie: Scott Derrickson
Produzenten: Jason Blum, Scott Derrickson, C. Robert Cargill
Hauptdarsteller: Ethan Hawke, Mason Thames, Madeleine McGraw
Nebendarsteller: Jeremy Davies, James Ransone
Studio: Universal Pictures
Sprachen: Deutsch, English

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„The Black Phone“ feierte seinen deutschen Kinostart Juni 2022, bis jetzt konnten bereits sechs Nominierungen erreicht werden. Diese Auszeichnungen beziehen sich auf Hollywood Critics Association Midseason Awards und die Saturn-Award-Verleihung im Jahre 2022. Die Filmpremiere erfolgte am 25. September 2021 auf dem Fantastic Fest.

Besetzung, Drehorte & Infos zum Film

Regisseur Scott Derrickson versprüht rund 104 Horrorminuten, mit einer Altersfreigabe ab dem sechzehnten Lebensjahr. Die Geschichte von „The Black Phone“ basiert auf die Kurzgeschichte von C. Robert Cargill und wurde von Scott Derrickson zum Drehbuch geändert. Beide Männer arbeiten, zusammen mit Jason Blum, in der Produktion. Diese Geschichte wurde bereits von dem Vater Stephen King adaptiert.

Im Februar 2021 starteten die Dreharbeiten und fanden im März ihr Ende. Drehort war Wilmington in North Carolina. Brett Jutkiewicz fungierte dabei als Kameramann. Nach dem Schnitt von Frédéric Thoraval untermalte die Komposition von Mark Korven die Szenen. Insgesamt 16 Musikstücke befinden sich auf dem Soundtrack-Album, was am 24. Juni 2022 als Download veröffentlicht wurde.

Ethan Hawke spielt den Kindesentführer „The Grabber“, der sein Gesicht hinter eine Kabuki-Maske mit Teufelshörnern versteckt. Zudem taucht der Kinderdarsteller Mason Thames als Finney Shaw auf. Weiter in der Reihenfolge sehen wir Jeremy Davies in der Rolle von Mr. Shaw und James Ransone als drogensüchtigen Max. Weitere Nebenrollen gingen an Madeleine McGraw, E. Roger Mitchell, J. Gaven Wilde und Gina Jun.

Inhalt & Handlung vom Film „The Black Phone“

Jahre 1978: Der maskierte Serien-Kindesentführer streift durch die Straßen im Vorort von Denver, sein Spitzname ist „Der Greifer“. In derselben Gegend leben die Geschwister Gwen und Finney Blake, mit ihrem alkoholkranken Vater. Finney leidet in der Schule häufig unter Mobbing, weswegen er mit Robin befreundet ist, der die Mobber abwehrt.

Eines Tages wird Bruce von dem Greifer entführt. Währenddessen versucht Gwen verzweifelt, ihren vermissten Bruder zu finden. Von der verstorbenen Mutter hat Gwen über hellseherische Fähigkeiten geerbt, die sie dafür nutzt, ihren Bruder zu finden. Schon bald kann sie Hinweise auf die vermissten Kinder gegeben. Ein Traum zeigt die Entführung von Bruce, ein maskierter Mann fährt einen schwarzen Lieferwagen und nimmt Bruce mit.

Wright und Miller, Ermittler in dem Fall, befragen Gwen, doch sie zweifeln an der Aussage. Kurz darauf werden Robin und Finney entführt. Finney wacht im schallisolierten Keller auf, an der Wand befindet sich ein schwarzes Telefon, was angeblich kaputt ist. Aber schon bald klingelt es und Finney nimmt ab. Es ist Bruce, der Finney von einer Bodenfliese berichtet, er könnte sie entfernen und einen Fluchttunnel graben.

Finney erhält jeden Tag Essen, dabei lässt der Greifer die Kellertür absichtlich unverschlossen. Finney möchte die Gelegenheit nutzen, doch Billy ruft an und hält ihn ab. Der Mann würde oben warten, falls Finney den Keller verlässt, schlägt er ihn mit einem Gürtel. In der Zwischenzeit träumt Gwen von Billys Entführung und erzählt es dem Vater.

Gleichzeitig sprechen Wright und Miller mit einem exzentrischen Max, der Mann hält sich mit seinem Bruder in der Gegend auf. Bei Finneys vorerst geglückten Flucht dauert es nicht lange, bis der Greifer ihn wieder einfängt. Völlig verzweifelt hört er am Telefon ein weiteres Opfer, vor dem Finney Angst hat. Seine Lösung scheitert kläglich und da ruft Robin an, der Finney tröstet. Er ermutigt ihn, aufzustehen und für sich selbst zu kämpfen: Nimm lieber den Telefonhörer als Waffe.

In dem nächsten Traum sieht Gwen das Haus des Greifers, welches sie am nächsten Tag auch findet. Daraufhin kontaktiert sie Wright und Miller. Plötzlich erkennt Max, dass in seinem Keller Finney festgehalten wird. Schnell eilt er in den Keller, um Finney zu befreien. Dabei tötet ihn sein Bruder. Als die Polizei eintrifft, ist der Keller leer, bis auf mehrere begrabene Leichen. In der Zwischenzeit schafft es Finney, der Axt des Greifers auszuweichen und ihn mit einer Schnur zu Fall zu bringen. Daraufhin fällt er in den Fluchttunnel und verletzt sich am Fuß. Nun ist es möglich, den Greifer mit dem Telefonkabel zu erdrosseln. Danach verlässt Finney das Haus auf der gegenüberliegenden Seite und trifft auf Gwen. Selbst die Polizei eilt zum Grundstück.

Filmkritik und Fazit zum Film „The Black Phone“

Gwen ist ohne ihren Bruder hilflos, nur gemeinsam können sie das Böse bezwingen. Sei es in der Gefangenheit oder in der häuslichen Situation. Dieses Motto ist in „The Black Phone“ stark zu erkennen. Das angespannte Klima ist zum Beispiel zum Greifen nahe, als ein Knallen des Brotkorbs für einen Wutausbruch des Vaters sorgt. Lobend zu erwähnen ist, dass der nervlich angeschlagene Vater der beiden Geschwister, im Drehbuch, nicht zum dumpfen Schläger abgestempelt wird, sondern vielmehr der tiefe Verlust über seine Gattin durchscheint.

Den typischen Mainstream-Effekten fürs Horrorkino bedient sich „The Black Phone“ eher selten. Gwens Traumerfahrungen werden in einem grobkörnigen Stil visualisiert gezeigt. Allerdings ist die Suche nach Finney nicht elegant mit der Haupterzählung verwoben. Einen Pluspunkt erfährt der Film durch die geschwisterliche Solidarität, ansonsten bleibt nur wenig Hoffnung übrig, in dem dunklen Horrorstreifen. Regisseur Scott Derrickson nutzt einen grandiosen Cast, eingebettet in einem furiosen und atmosphärisch dichten Horrorfilm. Im dritten Akt geht der Film so richtig unter die Haut.

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