Seit über zwanzig Jahren: Trashfilm-Festival 2025 in Kassel feiert Jubiläum

Ursprünglich war der Begriff nicht als Kompliment gemeint, doch schon seit vielen Jahrzehnten bilden Trashfilme ein eigenes Genre. Die besonderen Merkmale dieser Kategorie sind ein geringes Budget und eine absichtlich billig wirkende Umsetzung. Zwei große Vorteile hat das Genre. Zum einen kann fast jeder daran teilnehmen, denn ein großes Budget braucht es auf keinen Fall. Zum anderen aber verbergen sich zwischen den vielen Schundfilmen auch immer wieder Streifen und Szenen, die für Überraschungen sorgen, die Blockbuster schon lange nicht mehr bieten.

Seit über zwanzig Jahren: Trashfilm-Festival 2025 in Kassel feiert Jubiläum

Wer Lust auf diese Art der Filmkunst hat, war jetzt in Kassel an der richtigen Adresse. Hier fand bereits das 20. Trashfilm-Festival statt, womit ein rundes Jubiläum gefeiert werden konnte. Hier konnte man zahlreiche selbstproduzierte Filme sehen, die von Horror bis hin zu Dramen alles zu bieten hatten. Den Rückblick auf das Trashfilm-Festival in Kassel gibt es in diesem Artikel.

20. Trashfilm-Festival in Kassel

Auf der ganz großen Leinwand im Multiplex-Kino wird man diese Filme selten sehen, doch es hat sich schon lange eine Nische gebildet, die zeigt, dass die Nachfrage da ist. Ansonsten hätte man in diesem Jahr wohl kaum das 20. Trashfilm-Festival auf die Beine stellen können. Angefangen hat alles 2004. Über zwanzig Jahre später hat sich vieles verändert und doch ist auch vieles beim Alten geblieben. Tatsächlich ist der Vergleich mit alten Produktionen in diesem Genre einfacher, da sie ohnehin meist mit wenig Budget gedreht werden und sich daher auch eine gewisse Zeitlosigkeit bewahren.

In diesem Jahr wurde das Festival vom 8. bis zum 10. Mai 2025 ausgetragen. Dafür ging es ins Cineplex Capitol in Kassel, womit die besonderen Filme eben doch auch mal auf einer sehr großen Leinwand gezeigt werden konnten. Im Vorfeld gab es die Möglichkeit, dass man einen eigenen Film einreicht. Der erste Tag stand unter dem Motto “Creepy Thursday”, der Tag darauf wurde Geburtstag gefeiert. Und am Samstag gab es auch ein Programm für Kinder, sowie die Vorstellung von KI-Filmen. Trashfilm-Festivals gibt es immer wieder, unter anderem auch in Berlin. Für Filmfans durchaus immer interessant, da es oft einige Überraschungen gibt.

Programm beim Festival 2025

Am 8. Mai ging es direkt mit “Have a good day“ von Lisa Soper aus Kanada los. Darin geht es um die Figur Jodi Sloan, die eine Horrorautorin ist und in Ruhe Tee trinken möchte, doch permanent von ihrem Briefträger gestört wird. Weitere Filme an diesem Tag waren “Secrets of the Runes” von Christin Unwod Dorga (Norwegen), “The Soul Snatcher” von Biff Hartwell und Mitchell Pollitt (USA), “Wach” von Jennifer Rieger (Deutschland), “Frecuencia Z” von Charli Sangar (Spanien), “The Revenge of Shitters” von Jarno Mahlberg (Finnland) und “Splitting” von Betty Kaplan (Deutschland). Filme wurden also aus aller Welt eingereicht und sorgten für eine bunte Mischung.

Als letzter Film an diesem Tag wurde “Murder in the Park” von Rives Elliot und Corinne Halbert gezeigt. Zudem wurde der Creepy Thursday Audience Award verliehen. Über den ersten Preis durfte sich “The Soul Snatcher” freuen. Dahinter landete “Frecuencia Z”, während “Merkurio” von Sébastien Pesle aus Frankreich den dritten Platz belegte. Weiter ging es dann am Freitag.

Das Programm 2025

Auch am zweiten Tag gab es wieder einen Publikumspreis. “Johnny Kraftmeile gegen die Armee der Superreptiloiden” von Luca Kemper und Anton Dellit landete auf Platz 1. Dahinter teilten sich “The Last Stream” und “List Schule Trashfilm Medley” den zweiten Platz. “Les enfants et l’œuf de dragon” von Familie Hofmann durfte sich über Platz 3 freuen.

Der letzte Tag stand unter dem Motto “Red Carpet Day”. Um 15 Uhr war Einlass, eine halbe Stunde später wurde ein spezielles Trashfilm-Programm für Kinder gezeigt. Unter anderem mit den Filmen “20 Days Homeless”, “Menjaga Lingkungan”, “Wetsitales: The Sun and the Moon”, “Stupor”, “Super Ninja 2”, “The Conference”, “Evolution”, “Ámbar” und “Sharkheist”. Der Abschluss war besonders interessant, da eine Reihe von Filmen gezeigt wurde, die mit Künstlicher Intelligenz erstellt wurden.

Ausblick auf das 21. Trashfilm-Festival 2026

Ausblick auf das 21. Trashfilm-Festival 2026 Das letzte Festival war mal wieder ein voller Erfolg. Wer jetzt schon Lust auf das nächste Mal hat, der kann sich schon den Stift nehmen und eine Notiz in seinem Kalender machen. Das 21. Trashfilm Festival in Kassel wird im nächsten Jahr vom 4. bis zum 6. Juni 2026 stattfinden. Dafür wird es ins Theaterstübchen und Bühne 70 gehen. Die Filme können über FilmFreeway eingereicht werden und dürfen nicht länger als 30 Minuten dauern. Erlaubte Genres sind Horror, Comedy, Science-Fiction, Fantasy und Thriller. Alle weiteren Informationen gibt es auf der Webseite des Thrashfilm Festivals Kassel.

Fazit zum Trashfilm-Festival 2025

Fazit zum Trashfilm-Festival 2025 Sicherlich treffen diese Filme nicht jedermanns Geschmack, doch das ist auch gar nicht deren Ziel. Es sind eben Filme, die nicht unbedingt allen Menschen gefallen sollen. Hier können sich die Filmemacher noch austoben und ganz beliebige Inhalte liefern. Die Gefahr, dass es lächerlich wirkt, ist nicht gegeben, da bei dem Budget und der Herangehensweise Lachen ausdrücklich erlaubt ist. Das 20. Trashfilm-Festival in Kassel hat einmal mehr gezeigt, wie beliebt diese Richtung von Filmen ist. Es war ein runder Geburtstag, der entsprechend gefeiert wurde. Schon jetzt stehen die Daten für das nächste Jahr fest, wenn es für drei Tage in das Theaterstübchen und Bühne 70 gehen wird. Weitere interessante Filmfestivals sind unter anderem das Cineasia Filmfestival oder das Polit Film Festival, bei dem politische Filme im Vordergrund stehen.

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