Coco Chanel – Der Beginn einer Leidenschaft

Coco Chanel – Der Beginn einer Leidenschaft“ zeigt eine junge Frau, die sich nicht vereinnahmen lässt. Gabrielle Chanel wächst im Waisenhaus auf und entwickelt früh einen unabhängigen Charakter. Ihr Alltag ist geprägt von Regeln, Pflichten und Enttäuschungen. Als junge Erwachsene arbeitet sie in einer Kleinstadt, näht tagsüber Kostüme und singt abends im Cabaret. Dort erhält sie den Spitznamen „Coco“ – ein Name, der später weltweit bekannt wird. Während ihre Schwester sich mit dem Leben an der Seite eines reichen Mannes arrangiert, will Coco mehr. Sie sucht nicht nur Anschluss, sondern Einfluss.

Coco Chanel - Der Beginn einer Leidenschaft
Dauer: 106 Min.
FSK: ab 6 Jahren
Jahr:
Regie: Anne Fontaine
Produzenten: Simon Arnal, Caroline Benjo, Philippe Carcassonne
Hauptdarsteller: Audrey Tautou, Benoît Poelvoorde, Alessandro Nivola
Nebendarsteller: Marie Gillain, Emmanuelle Devos, Marie Parouty
Studio: Warner Bros.
Sprachen: Deutsch, English

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Auf dem Anwesen von Étienne Balsan entsteht für sie ein neuer Spielraum. Sie beobachtet, wie sich Frauen bewegen und was sie tragen. Während die anderen sich dem Schönheitsideal beugen, beginnt sie, eigene Kleidungsstücke zu entwerfen. Dabei nutzt sie einfache Stoffe und klare Linien. Die Begegnung mit dem Unternehmer Arthur Capel bringt ihre Ziele voran. Zwischen beiden entwickelt sich eine komplexe Beziehung. Coco muss jedoch erkennen, dass Unterstützung auch Abhängigkeit bedeuten kann. Wird sie es schaffen, ihre Unabhängigkeit zu bewahren und ihren Weg allein weiterzugehen?

Besetzung, Drehorte & Infos

Der Film „Coco Chanel – Der Beginn einer Leidenschaft“ aus dem Jahr 2009 stammt von Regisseurin Anne Fontaine. Das Drama dauert 106 Minuten und erhielt eine FSK-Freigabe ab sechs Jahren. Audrey Tautou verkörpert Gabrielle „Coco“ Chanel, während Benoît Poelvoorde die Rolle von Étienne Balsan spielt. Alessandro Nivola tritt als Arthur Capel auf, Marie Gillain als Adrienne Chanel. Emmanuelle Devos mimt Émilienne d’Alençon, Marie Parouty spielt Sophie.

Gedreht wurde in Frankreich unter anderem in Paris sowie an der Küste der Normandie in Trouville, Cabourg und Merville-Franceville-Plage. Auch das Haras National du Pin diente als Kulisse. Die musikalische Untermalung stammt von Alexandre Desplat. Für Kamera und Schnitt waren Christophe Beaucarne und Luc Barnier verantwortlich. Catherine Leterrier zeichnete sich für die aufwendige Kostümgestaltung verantwortlich. Das Produktionsbudget belief sich auf rund 23 Millionen US-Dollar.

Der Film feierte in Frankreich Premiere und spielte weltweit über 50 Millionen US-Dollar ein. Er erhielt zahlreiche Nominierungen, darunter einen Oscar und vier BAFTA Awards. Catherine Leterrier gewann einen César für das beste Kostümdesign. Alexandre Desplat wurde als Filmkomponist des Jahres bei den World Soundtrack Awards ausgezeichnet. Auch der European Film Award würdigte das Werk mit mehreren Nominierungen.

Inhalt & Handlung vom Film „Coco Chanel – Der Beginn einer Leidenschaft“

Gabrielle Chanel wächst nach dem Tod der Mutter im Kloster auf. Ihr Vater bringt sie und ihre Schwester Adrienne dorthin, verschwindet aber danach nach Amerika. Gabrielle wartet vergeblich sonntags auf seinen Besuch. Die frühen Erfahrungen von Verlust und Enttäuschung prägen ihre Haltung zum Leben. Bereits in jungen Jahren entwickelt sie einen starken Willen zur Selbstständigkeit. Während Adrienne sich anpasst, will Gabrielle nicht in die Rolle gedrängt werden, die man ihr aufzwingen will. Diese innere Haltung bestimmt später auch ihre modischen Entscheidungen.

Jahre später arbeitet Gabrielle in einer Kleinstadt als Näherin und abends als Sängerin im Cabaret. Mit ihrer Schwester tritt sie dort auf und erhält den Spitznamen „Coco“. Beide geraten in den Einfluss wohlhabender Männer. Gabrielle beginnt eine Beziehung mit dem reichen Aristokraten Étienne Balsan, die zwar nicht auf Liebe basiert, ihr aber neue Chancen eröffnet. Auf seinem Landsitz begegnet sie einer neuen Welt. Sie reitet, entwirft erste Kleidungsstücke und gewinnt erste Unterstützerinnen. Ihr Stil ist schlicht, frei von Korsetts und künstlicher Verzierung und damit radikal anders als die Mode der Zeit.

Der Anfang einer Mode-Revolution

Im Umfeld von Balsan lernt Coco den englischen Geschäftsmann Arthur Capel kennen. Zwischen ihnen entwickelt sich eine intensive Beziehung. Gemeinsam verbringen sie Zeit an der Küste der Normandie, was Gabrielle tief berührt. Obwohl Balsan um ihre Aufmerksamkeit kämpft und sogar eine Ehe vorschlägt, bleibt Coco konsequent. Als sie erfährt, dass Capel bereits verlobt ist, enttäuscht sie das zwar, doch sie hält an der Affäre fest. Eine Ehe kommt für sie jedoch nicht infrage. Stattdessen wächst ihr Wunsch, beruflich unabhängig zu werden und eigene Wege zu gehen.

Arthur erkennt Gabrielles Talent und ermutigt sie zur Gründung eines Geschäfts in Paris. Als sie bemerkt, dass Capel die Bürgschaft für ihren Bankkredit übernimmt, lehnt sie das ab. Coco möchte nicht von einem Mann abhängig sein, auch wenn er gute Absichten hat. Kurz darauf verunglückt Capel tödlich bei einem Autounfall. Der Verlust trifft sie emotional schwer. Dennoch bleibt sie entschlossen, ihre Pläne umzusetzen. Ihre persönliche Trauer wandelt sich in Entschlossenheit, mit ihrem Stil neue Maßstäbe in der Mode zu setzen.

Der Film endet mit Coco, die auf einer Treppe sitzt und Models beobachtet, die ihre Kreationen tragen. Diese Szene steht sinnbildlich für den Durchbruch der Designerin. Sie hat sich von einer verlassenen Waise zu einer selbstbewussten Frau entwickelt, die sich gegen Konventionen stellt. Ihre Geschichte zeigt nicht den Ruhm am Ende, sondern die Kraft des Anfangs. Die letzten Bilder fassen ihre Vision zusammen: Mode als Ausdruck von Freiheit, Selbstachtung und Würde.

Filmkritik und Fazit zum Film „Coco Chanel – Der Beginn einer Leidenschaft“

Anne Fontaine inszeniert mit „Coco Chanel – Der Beginn einer Leidenschaft“ einen zurückhaltend komponierten Blick auf die frühen Jahre der Modeikone. Der Film konzentriert sich bewusst auf einen begrenzten Lebensabschnitt und verzichtet auf das gängige Biopic-Format mit zeitraffender Lebensdarstellung. Stattdessen entstehen eindrucksvolle Momente aus alltäglichen Beobachtungen, aus Blicken, Pausen und Handgriffen. Audrey Tautou verleiht der Hauptfigur eine stille Entschlossenheit, ohne in Klischees zu verfallen. Ihre Darstellung wirkt präzise und kontrolliert, wodurch Gabrielle Chanel stets ambivalent erscheint.

Visuell überzeugt die Produktion mit durchdachten Bildern, die die damalige Zeit greifbar machen. Die Ausstattung unterstreicht die sozialen Unterschiede zwischen der bürgerlichen Welt und der adligen Sphäre, in die Coco Chanel vorstößt. Alexandre Desplats Musik bleibt dezent und unterstützt die Erzählung unaufdringlich. Dialoge setzen klare Akzente und fördern die Charakterentwicklung. Der Film zeigt konsequent die Spannung zwischen Anpassung und Selbstverwirklichung. Dabei entsteht ein glaubhaftes Bild einer Frau, die sich gegen gesellschaftliche Erwartungen stellt und schrittweise eine neue Form weiblicher Unabhängigkeit definiert.

Trotz ruhiger Inszenierung entwickelt sich die Geschichte stetig. Konflikte entstehen nicht laut, sondern durch präzise gesetzte Kontraste. Die Darstellung von Capel wirkt überzeugend, ohne die Hauptfigur zu überstrahlen. „Coco Chanel – Der Beginn einer Leidenschaft“ bleibt nah an seiner Protagonistin und zeichnet ein klar strukturiertes Porträt.

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