Falco – Helden von heute

Im Film „Falco – Helden von heute“ steht der österreichische Popstar Falco im Zentrum des Geschehens. Durch eine Aneinanderreihung von Musikvideos seines Albums „Junge Roemer“ erzählt der Film eine Geschichte, die weit mehr ist als eine gewöhnliche Biografie. Hier wird die Odyssee eines Mannes gezeigt, der von einem unbekannten Musiker zum internationalen Star aufsteigt. Der einleitende Hinweis „A PARODY. Not to be taken seriously!“ setzt sofort einen humorvollen Ton, der die Zuschauer auf eine unterhaltsame und kritische Reflexion von Ruhm vorbereitet.

Helden Von Heute [Musikkassette]
Dauer: 49 Min.
Jahr:
Regie: Rudi Dolezal, Hannes Rossacher
Produzenten: Peter Hofbauer
Hauptdarsteller: Falco, Brigitta Cimaroll, Cordula Reyer
Nebendarsteller: Robert Ponger, Marcus Thill, Henry Thomas
Studio: Drei Freunde
Sprachen: Deutsch, English

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Die Einführung beginnt in einer beeindruckenden Wüstenlandschaft und wird dabei mit orientalischen Klängen unterlegt, die sofort eine mystische Atmosphäre schaffen. Zudem verspricht diese Szene, in der Falcos legendäres Bühnen-Outfit in den Katakomben einer Pyramide scheinbar auf ihn wartet, ein visuelles Erlebnis, welches die Grenzen eines herkömmlichen Musikfilms sprengt. Indem Falco in einem weißen Cadillac die Stadt durchquert, wird zugleich die Bühne für seine Geschichte gesetzt, die nicht nur von einer beeindruckenden musikalischen Karriere, sondern auch von persönlichen Herausforderungen zeugt.

Besetzung, Drehorte & Infos

Rudi Dolezal und Hannes Rossacher führten 1984 Regie bei „Falco – Helden von heute„. Sie setzten Falcos zweites Album „Junge Roemer“ filmisch um. Hans Selikovsky sorgte für die Kameraarbeit und Klaus Hundsbichler für den Schnitt. Die Musik stammte von Robert Ponger, der auch im Film auftrat.

In den Hauptrollen glänzten Falco selbst, Brigitta Cimarolli als Frau im Chelsea Hotel und Cordula Reyer. Marcus Thill überzeugte als Reporter. Die Produktion übernahm Peter Hofbauer. Er feierte am 20. Oktober 1984 Premiere. Seine Ausstrahlung erfolgte im ORF und Bayerischen Fernsehen.

Inhalt & Handlung vom Film „Falco – Helden von heute“

„Falco – Helden von heute“ etabliert sich als eine außergewöhnliche Symbiose von Musik und filmischer Erzählung. Zu Beginn wird der Zuschauer durch eine surreale Einführung in eine traumgleiche Wüstenlandschaft versetzt, die von orientalischen Klängen untermalt ist. In dieser Szene wartet anscheinend das Bühnen-Outfit des Kommissars in den Katakomben einer Pyramide auf Falco, was sogleich einen geheimnisvollen und voller Erwartung stehenden Ton setzt. Anschließend, während Falco im schwindenden Licht der Abendsonne ein Lied aus seinem Cabrio singt, wird die Leichtigkeit und das Freiheitsbestreben eingefangen, welche den Film durchweg prägen.

Als Falco in einer Gefängniszelle in Chicago erwacht, signalisiert dies einen abrupten Wechsel der Stimmung. Seine spektakuläre Flucht, untermalt von der Hip-Hop-Nummer „Zacadaca“, und die anschließende Beobachtung eines Tanzes zwischen rivalisierenden Straßengangs, verleihen dem Film eine urbane, dynamische Atmosphäre. Diese Sequenz unterstreicht Falcos Fähigkeit, sich in verschiedenen, auch herausfordernden Umgebungen zurechtzufinden und seine Reise fortzusetzen, ungeachtet der Widrigkeiten.

In New Yorker Hotel

In der Szene im Chelsea Hotel in New York, wo Falco auf eine Verführungssituation trifft, erhalten wir einen tiefen Einblick in zwischenmenschliche Beziehungen. Während er vergeblich versucht, eine Telefonverbindung herzustellen, entfaltet sich eine Kombination aus Enttäuschung und Verlangen. Anschließend, als der Film in eine Kinoszene übergeht, in der ein Film Noir-Stil die Oberflächlichkeit und Vergänglichkeit der Unterhaltungsindustrie aufzeigt, wird Falcos zunehmende Desillusionierung noch deutlicher. Dabei unterstreicht die Flucht seiner Begleitung das Thema der Unbeständigkeit und des Verlassenseins, welches insbesondere in der Welt des Ruhms eine Rolle spielt. Dieser fließende Übergang zwischen den Szenen verdeutlicht eindrucksvoll, wie Falco mit den Herausforderungen des Lebens und des Erfolgs konfrontiert wird.

In der Sequenz, die im „Institut für Höhere Töchter“ spielt, und dem unmittelbar darauffolgenden Einbruch ins Aufnahmestudio, offenbart sich symbolisch Falcos künstlerischer Durchbruch. Dabei wird die Szene, in der das Bühnenequipment sorgfältig in LKWs verladen wird, gekonnt mit der Musik des Säbeltanzes unterlegt, was den Höhepunkt seines Erfolges eindrucksvoll hervorhebt. Dieser entscheidende Moment erweist sich als Kulmination, die sowohl Falcos künstlerischen als auch seinen persönlichen Triumph aufzeigt und verbindet.

Abschließend, und doch gleichzeitig als eine Art Neuanfang, reflektiert der Film mit der Rückkehr zur Wüstenlandschaft und der eindringlichen Interpretation von „Tut-Ench-Amon“ im Abspann nachdenklich über die unvermeidliche Zyklik des Ruhms und die essentielle Rückkehr zum Ursprung. Dabei wird Falcos eindrucksvolle Odyssee durch unterschiedlichste Lebensphasen und Erfahrungen – beginnend in der Anonymität, aufsteigend zum Glanz des Starstatus und schließlich die Rückbesinnung auf den Startpunkt – nicht nur erzählt, sondern vielmehr durch die Musikvideos seines Albums „Junge Roemer“ kunstvoll in Szene gesetzt.

Filmkritik und Fazit zum Film „Falco – Helden von heute“

Falco – Helden von heute“ verzaubert vor allem durch seine vielseitige Musik. Der Film beginnt zwar mit einer erkennbaren Handlung, die jedoch nach dem Lied „Ihre Tochter“ abrupt endet, was schade ist. Besonders beeindruckend sind die Dreharbeiten zum Video „Hoch wie nie“, die auf einem Flugzeugfriedhof nahe Tucson, Arizona, stattfanden. Die Lieder, eine Mischung aus New Wave, Electropop, Funk und Schlager, stammen größtenteils aus dem Album „Junge Roemer“. Trotz seines Erfolgs in Österreich und der späteren Anerkennung als unterschätztes Werk, blieb der internationale Durchbruch aus. Die Zusammenarbeit zwischen Falco und seinem Produzenten Robert Ponger, der die Musik schrieb während Falco die Texte verfasste, liefert hier ein letztes gemeinsames Highlight, bevor kreative Differenzen sie trennten.

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