In America

In America“ ist ein irisch-britischer Spielfilm. Produziert wurde der Film im Jahre 2002 und bekam in den folgenden Jahren einige Auszeichnungen. Zum Beispiel folgte 2003 auf dem AFI-Fest und dem High Falls Filmfestival der Publikumspreis oder bei dem Flanders International Filmfestival konnte die Goldene Spur erreicht werden. Im Ganzen waren es 14 Auszeichnungen und 17 Nominierungen.

In America
Dauer: 105 Min.
FSK: ab 6 Jahren
Jahr:
Regie: Jim Sheridan
Produzenten: Jim Sheridan, Arthur Lappin
Hauptdarsteller: Djimon Hounsou, Samantha Morton, Emma Bolger
Nebendarsteller: Sarah Bolger, Paddy Considine
Studio: FOX
Sprachen: Deutsch, English, Spanish

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Eine Familie aus Irland wandert in den 80er-Jahren nach Amerika aus. In der Zeit ist die Welt im Umbruch, aber es ändert nichts daran, dass Sarah und Johnny, mit den zwei Töchtern, herbe Rückschläge einstecken müssen.

Besetzung, Regie und Drehorte

Regieführung des preisgekrönten Dramas „In America“ übernahm Jim Sheridan. Zusammen mit seinen Töchtern Kirsten und Naomi schrieb der Regisseur auch das semiautobiografische Drehbuch, mit einer Handlungslänge von 101 Minuten. Der Film kam mit einer Altersfreigabe ab 12 Jahren in die Kinos. Die Produktion zum Kinofilm übernahmen Jim Sheridan und Arthur Lappin.

Gewidmet wurde der Film dem Bruder des Regisseurs, Frankie, denn dieser verstarb mit neun Jahren bei einem Sturz von der Treppe. Sheridan emigrierte selbst im Jahre 1981, mit seiner Familie, illegal über Kanada in die USA. So zeigen sich einige Szenen des Films, mit Situationen aus dem Leben von Sheridan identisch. Kameramann Declan Quinn unterstützte die Idee, dass einige Szenen aus der Sichtweise von Christy erzählt werden und so mit einem wackeligen Camcorder auf der Leinwand abgelichtet werden.

Die Hauptrollen spielen Paddy Considine (Vater Johnny), Samantha Morton (Mutter Sarah) sowie Sarah (Tochter Christy) und Emma Bolger (Tochter Ariel). Zudem spielt Djimon Hounsou die Rolle als Mateo.

Handlung & Inhalt vom Film „In America“

Die Geschichte dreht sich um eine irische Familie. Dazu gehören der gelernte Schauspieler Johnny, die Ehefrau Sarah und zwei junge Kinder. Ariel ist sechs Jahre und Christy hat bereits das zehnte Lebensjahr erreicht. In den 80er-Jahren emigriert die Familie illegal über Kanada in die Vereinigten Staaten. Zurückgelassen wurde Frankie, welches als drittes Kind der Familie schon früh sein Leben ließ. Mit fünf Jahren litt er unter einem Gehirntumor, der nach einem Treppensturz diagnostiziert wurde. Zu der Zeit war der Junge erst zwei Jahren alt. Hinter dem Umzug steckt, dass die Familie gerne alle Probleme in Irland lassen möchte, um in Amerika ein neues Leben zu beginnen.

Anfänglich ist es schwierig, für die Familie eine Bleibe in New York zu finden. Doch dann eröffnet sich eine Möglichkeit, ein heruntergekommenes Mietshaus in Hell’s Kitchen. In der Gegend gilt dies als Junkie-Haus. Doch die Familie renoviert die Wohnung und ist froh, ein Dach über dem Kopf zu haben. Währenddessen spricht Johnny bei zahlreichen Theatern vor. Jedoch findet er, noch seine Frau, einen Job, da beide seit dem Tod des Sohnes nichts mehr fühlen können. Schnell wird das Geld knapp und Sarah startet mit einer Arbeit in einer Eisdiele und Johnny als Taxifahrer.

Kurz darauf, zu Halloween, lernen die Kinder die amerikanische Tradition kennen, denn an dem Tag gehen alle Kinder von Haus zu Haus, um Süßigkeiten zu erbetteln. Bei der Schulveranstaltung allerdings sind die beiden, die einzigen mit selbst gebastelten Kostümen. Auch das „Junkie-Haus“ wird nicht ausgelassen, aber erst der vierte Bewohner macht die Tür auf. Es ist ein verbitterter Schwarzer mit Namen Mateo. Im Haus kennen ihn alle Mieter als schreiender Mann, mit einer vollgestopften Wohnung bestehend aus selbst gemalten Bildern und Kunstwerken. Ariel und Christy freunden sich schnell mit ihm an. Allerdings bleibt Johnny dem Mann gegenüber misstrauisch. Die Sympathie kommt erst durch als er erfährt, dass Mateo nicht mehr lange zu leben hat, weil er an HIV leidet.

Kurze Zeit später stellt Sarah fest, dass sie schwanger ist. In der Schwangerschaft treten Komplikationen auf, sodass das Baby schon vor dem neunten Monat geboren werden muss. Bei einer späteren Geburt gibt es keine Garantie für die Überlebenschancen der Mutter. Sarah muss somit Wochen vor der Geburt ins Krankenhaus. Gleichzeitig verschlechtert sich der Zustand von Mateo zunehmend. Jedoch sind die Kosten für das Krankenhaus Sarah zu hoch, weshalb Johnny verzweifelt nach einer Stelle als Schauspieler sucht.

Das Baby wird zu früh geboren und der Zustand ist zunächst instabil. Mithilfe einer Bluttransfusion von Christy wird das Leben des kleinen Kindes gerettet. Mateo stirbt und gleichzeitig erwacht sie, ohne zu wissen, dass er die kompletten Krankenhauskosten gezahlt hat. Daraufhin werden Sarah und das Baby schnell aus dem Krankenhaus entlassen. Johnny findet Arbeit an einem Theater. Eines Abends sitzt Johnny auf dem Balkon, starrt in den Mond und ruft die beiden Kinder. Zusammen rufen die Drei Abschiedsgrüße in die Nacht hinaus, die an Mateo gerichtet sind. Christy gelingt es, ihren Vater zu bewegen, sich von dem toten Bruder Frankie zu verabschieden. Erst dann ist es Johnny möglich wieder Schmerz und Trauer zu fühlen.

Fazit & Kritiken zum Film „In America“

Der Ire Jim Sheridan lieferte mit „In America“ einen melancholischen Film mit einem besonderen Hoffnungsschimmer ab. So ist bekannt, dass die Geschichte starke autobiografische Züge aufweist. Die Berichterstattung erfolgt aus der unschuldigen Sicht der älteren Tochter Christy, was dem Film einen wunderbaren Tagebuchstil verleiht. Gelegentlich spricht Christy mit dem toten Bruder, wodurch ein Funke Magie mit Übersinnlichkeit aufblitzt. Ständig beobachtet Christy den Alltag durch den Camcorder.

Immer wieder wird das Publikum von einer erwachsen wirkenden Christy abgeholt. Jim Sheridan quetscht das Beste aus den Schauspielern heraus, denn als ein Regisseur mit Theatererfahrungen hält er nichts von großen Effekten und schnellen Schnitten. Somit kann sich der Zuschauer wunderbar von der Stimmung des Films verzaubern und tragen lassen. Zudem gelingt es ihm, das Ganze nicht in Sentimentalität abdriften zu lassen.

Ergebnis: Amerika-Fans sehen deutlich, dass nicht alles Gold ist, was glänzt. Dagegen erkennen Pessimisten, dass es immer einen Hoffnungsschimmer gibt, egal wie schlimm die Situation erscheint. „In America“ ist ein tolles Kinomärchen für Realisten und Träumer.

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