Good Bye, Lenin!

Good Bye, Lenin!“ zeigt das Leben der Familie Kerner im Ost-Berlin der späten 1980er Jahre. Als Christiane Kerner nach einem Herzinfarkt ins Koma fällt, verändert sich alles. Während sie bewusstlos bleibt, fällt die Berliner Mauer. Der Alltag ihrer Kinder Ariane und Alexander wandelt sich grundlegend. Alex übernimmt Verantwortung, als seine Mutter Monate später unerwartet erwacht. Die Ärzte warnen, jede Aufregung könne für sie tödlich sein.

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Dauer: 121 Min.
FSK: ab 6 Jahren
Jahr:
Regie: Wolfgang Becker
Produzenten: Stefan Arndt
Hauptdarsteller: Daniel Brühl, Katrin Saß, Chulpan Khamatova
Nebendarsteller: Maria Simon, Alexander Beyer, Florian Lukas
Studio: X Verleih
Sprachen: Deutsch, English

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Alex fasst einen riskanten Plan: Er will seine Mutter vor der Realität schützen. Um die Illusion der DDR zu wahren, gestaltet er die Wohnung um und fälscht Nachrichtensendungen. Unterstützt wird er von seiner Schwester Ariane, der Krankenschwester Lara und seinem Freund Denis. Während sich Berlin im Umbruch befindet, kämpft Alex gegen die wachsenden Herausforderungen. Doch wie lange kann er die Scheinwelt seiner Mutter aufrechterhalten?

Besetzung, Drehorte & Infos

Good Bye, Lenin!“ ist ein deutscher Spielfilm aus dem Jahr 2003 unter der Regie von Wolfgang Becker. Das Drehbuch stammt von Bernd Lichtenberg und Wolfgang Becker. Die Tragikomödie zeigt Daniel Brühl als Alexander Kerner, Katrin Sass als Christiane Kerner und Maria Simon als Ariane Kerner. Weitere Rollen spielen Tschulpan Chamatowa als Lara, Florian Lukas als Denis Domaschke und Burghart Klaußner als Robert Kerner. Der Film dauert 121 Minuten, hat eine FSK 6-Freigabe und kombiniert Familien- mit Zeitgeschichte rund um die Wendezeit.

Gedreht wurde „Good Bye, Lenin!“ im Jahr 2001, wobei zahlreiche Schwierigkeiten, darunter schlechtes Wetter und unerwartete Drehunterbrechungen, den Zeitplan beeinflussten. Trotz dieser Herausforderungen schlossen Wolfgang Becker und sein Team die Dreharbeiten nach 58 Tagen ab. Die Musik stammt von Yann Tiersen, die Kamera führte Martin Kukula, und Peter R. Adam war für den Schnitt verantwortlich. Der Film wurde auf der Berlinale 2003 uraufgeführt und dort mit dem Blauen Engel ausgezeichnet. Kurz darauf lief er erfolgreich in deutschen Kinos an.

„Good Bye, Lenin!“ erhielt zahlreiche nationale und internationale Auszeichnungen. Unter anderem gewann er den Deutschen Filmpreis in mehreren Kategorien, darunter Bester Spielfilm, Beste Regie und Beste männliche Hauptrolle. International wurde der Film mit dem César als Bester ausländischer Film geehrt und bei den Golden Globes als Bester fremdsprachiger Film nominiert. Weltweit spielte der Film beeindruckende 79 Millionen US-Dollar ein.

Inhalt & Handlung vom Film „Good Bye, Lenin!“

Die Ost-Berliner Familie Kerner lebt bis 1978 in geordneten Verhältnissen. Plötzlich entscheidet sich der Vater, die Familie zu verlassen und in den Westen zu fliehen. Dieser Verlust stürzt Christiane, die Mutter, in eine tiefe Depression. Christiane, die Mutter, erleidet daraufhin eine schwere Depression. Nach acht Wochen in der Psychiatrie kehrt sie verändert zurück und widmet sich intensiv ihren Kindern Ariane und Alexander. Sie engagiert sich als leidenschaftliche Sozialistin und lebt für die Ideale der DDR. Am 7. Oktober 1989 wird sie als „verdienstvolle Persönlichkeit“ zum 40. Jahrestag der DDR eingeladen. Währenddessen nimmt Alex an einer Demonstration teil, wird verhaftet und Christiane erleidet einen Herzinfarkt.

Christiane fällt ins Koma und verschläft somit alle politischen Umbrüche, darunter den Mauerfall. Während ihrer Abwesenheit verändert sich das Leben der Kinder drastisch. Ariane bricht ihr Studium ab, beginnt bei Burger King zu arbeiten und verliebt sich in ihren Chef Rainer. Alex verliert seinen Job, arbeitet jedoch bald in einer Firma für Satellitenschüsseln, wo er Denis kennenlernt. Alex verliebt sich zudem in Lara, die sowjetische Krankenschwester seiner Mutter. Als Christiane im Juni 1990 aufwacht, warnen die Ärzte, dass jede Aufregung lebensgefährlich sein könnte. Alex entscheidet sich, ihr die Wahrheit über die politischen Veränderungen zu verschweigen.

Ein bewegendes Familiengeheimnis

Um seine Mutter zu schützen, erschafft Alex eine detailreiche Illusion der DDR. Daher richtet er ein Zimmer im alten Stil her und füllt DDR-Verpackungen mit westlichen Inhalten. Gleichzeitig unterstützt ihn Denis, indem er gefälschte Nachrichtensendungen erstellt. Diese berichten angeblich von westdeutschen „Republikflüchtlingen“, die in die DDR einwandern. Dennoch lässt sich die Realität trotz aller Bemühungen nicht vollständig ausblenden. Einerseits erblickt Christiane ein Coca-Cola-Banner an der Hauswand, andererseits begegnet sie Neuankömmlingen aus dem Westen. Folglich drängen Ariane und Lara Alex zunehmend, die Täuschung zu beenden und Christiane die Wahrheit zu sagen.

Ein gemeinsamer Ausflug zur Familien-Datsche bringt schließlich unerwartete Enthüllungen. Christiane gesteht, dass die Republikflucht des Vaters mit ihr abgesprochen war. Zwar hatte sie geplant, mit ihren Kindern in den Westen nachzukommen, doch aus Angst vor Repressionen änderte sie ihre Meinung. Diese Beichte löst bei ihr einen zweiten Herzinfarkt aus. Deshalb sucht Alex, um Christianes letzten Wunsch zu erfüllen, den Vater in West-Berlin auf. Währenddessen erfährt Christiane jedoch von Lara die Wahrheit über die politischen Ereignisse. Trotzdem plant Alex weiterhin eine letzte große Täuschung, um seiner Mutter die Illusion der vertrauten DDR-Welt zu bewahren.

Alex organisiert mit Denis eine letzte gefälschte Nachrichtensendung. Darin wird verkündet, dass die DDR ihre Grenzen geöffnet habe und westdeutsche Bürger nun in den Osten strömten. Für die Rolle des neuen Staatsratsvorsitzenden, Sigmund Jähn, engagiert Alex einen Taxifahrer, der Jähn stark ähnelt. Auch das Feuerwerk zur Wiedervereinigung am 3. Oktober 1990 interpretiert Alex um, indem er den Kalender manipuliert. Drei Tage später stirbt Christiane. In einer symbolischen Geste schießt Alex ihre Asche in einer Spielzeugrakete in den Himmel – überzeugt, ihrer Vorstellung einer idealen DDR bis zuletzt treu geblieben zu sein.

Filmkritik und Fazit zum Film „Good Bye, Lenin!“

Good Bye, Lenin!“ beeindruckt durch seine originelle Handlung und emotionale Tiefe. Der Film erzählt die Geschichte einer ostdeutschen Familie während des Mauerfalls. Die Mutter, eine überzeugte Sozialistin, fällt ins Koma und verpasst die Wende. Ihr Sohn Alex versucht nach ihrem Erwachen, die Illusion der DDR aufrechtzuerhalten, um sie vor einem erneuten Schock zu bewahren. Diese Prämisse führt zu humorvollen und zugleich berührenden Momenten, die den Zuschauer fesseln.

Die schauspielerischen Leistungen sind herausragend. Daniel Brühl verkörpert Alex mit einer Mischung aus Hingabe und Verzweiflung, während Katrin Sass als seine Mutter Christiane eine beeindruckende Präsenz zeigt. Die Chemie zwischen den Darstellern verleiht dem Film Authentizität und Tiefe. Regisseur Wolfgang Becker gelingt es, die Balance zwischen Komödie und Drama zu halten, ohne in Kitsch abzudriften. Die sorgfältige Inszenierung der DDR-Ära und die detailgetreue Ausstattung tragen dazu bei, die Atmosphäre jener Zeit lebendig werden zu lassen.

Die Filmmusik von Yann Tiersen untermalt die Szenen auf eindrucksvolle Weise und verstärkt die emotionale Wirkung. „Good Bye, Lenin!“ ist nicht nur eine unterhaltsame Komödie, sondern regt auch zum Nachdenken über Themen wie Wahrheit, Lüge und die Bedeutung von Heimat an. Der Film erhielt zahlreiche Auszeichnungen, darunter den Europäischen Filmpreis für den besten Film, und wurde international gefeiert. Ein Meisterwerk des deutschen Kinos, das lange im Gedächtnis bleibt.

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