Das zweite Gesicht

Das zweite Gesicht“ erzählt die Geschichte des zwölfjährigen Mark Evans, der nach dem Tod seiner Mutter zu Verwandten nach Maine zieht. Während er sich an das Leben bei Onkel Wallace und Tante Susan gewöhnt, lernt er seinen Cousin Henry kennen. Die Beziehung zwischen den beiden Jungen entwickelt sich zunächst positiv. Doch bald zeigt Henry ein verstörendes Interesse am Tod, das Mark zunehmend beunruhigt.

Das Zweite Gesicht
Dauer: 83 Min.
FSK: ab 16 Jahren
Jahr:
Regie: Joseph Ruben
Produzenten: Joseph Ruben
Hauptdarsteller: Macaulay Culkin, David Morse, Elijah Wood
Nebendarsteller: Wendy Crewson, Daniel Hugh Kelly, Quinn Culkin
Studio: FOX
Sprachen: Deutsch, English

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Die Spannung im Film steigt, als Henrys wahre Natur zum Vorschein kommt. Sein Verhalten wird immer bedrohlicher und Mark muss sich entscheiden, wie er damit umgehen soll. Der Film führt die Zuschauer durch ein Netz aus Lügen, Geheimnissen und familiären Konflikten. Marks Kampf um Verständnis und Sicherheit in dieser ungewohnten Welt fesselt von Anfang bis Ende.

Besetzung, Drehorte & Infos

Das zweite Gesicht“ ist ein packender US-amerikanischer Filmthriller aus dem Jahr 1993. Joseph Ruben führte Regie, und das Drehbuch stammt von Ian McEwan. Mit einer Länge von 83 Minuten hält der Film das Publikum in Atem. Er ist für Zuschauer ab 16 Jahren freigegeben.

Die Hauptrollen spielen Macaulay Culkin als Henry und Elijah Wood als Mark Evans. Ihre Darbietungen sind bemerkenswert. David Morse verkörpert Jack Evans, während Wendy Crewson als Tante Susan auftritt. Daniel Hugh Kelly und Quinn Culkin ergänzen das Ensemble als Onkel Wallace und Cousine Connie.

Für seine herausragende Schauspielleistung wurde Elijah Wood 1994 mit einem Saturn Award ausgezeichnet. Der Film selbst erhielt eine Nominierung in der Kategorie Bester Horrorfilm. Macaulay Culkins Darstellung brachte ihm 1994 eine Nominierung für den MTV Movie Award als Bester Bösewicht ein. Joseph Ruben war nicht nur Regisseur, sondern auch Produzent des Films.

Inhalt & Handlung vom Film „Das zweite Gesicht“

In „Das zweite Gesicht“, einem intensiven Filmthriller von 1993, erleben wir die Geschichte des zwölfjährigen Mark Evans. Nach dem Tod seiner Mutter Janice wird Mark von seinem Vater Jack von Arizona nach Maine gebracht. Dort soll er bei seinem Onkel Wallace und Tante Susan den Winter verbringen. In Maine trifft Mark nach langer Zeit wieder auf seine Cousins Connie und Henry. Anfangs kommen Mark und Henry gut miteinander aus, doch bald spürt Mark eine beunruhigende Faszination für den Tod in Henrys Verhalten.

Henry zeigt zunehmend psychopathische Tendenzen, die Mark nicht offenbaren kann. Henry bedroht ihn, um sein Schweigen zu sichern. In einer seiner gewalttätigen Aktionen wirft Henry eine Puppe, die er ‚Mr. Highway‘ nennt, von einer Brücke, was zu einem massiven Autounfall führt. Als Henry Andeutungen macht, Connie zu verletzen, verbringt Mark aus Angst die Nacht in ihrem Zimmer. Am nächsten Morgen erfährt er, dass Henry Connie zum Eislaufen mitgenommen hat. Dort stößt er sie absichtlich auf dünnes Eis, woraufhin sie einbricht und ins Koma fällt.

Ein Kampf um Leben und Moral

Susan, Marks Tante, glaubt ihm zunächst nicht, wird aber misstrauisch. Sie unterbricht Henry, als er versucht, die bewusstlose Connie zu ersticken. In Henrys Schuppen findet Susan eine Gummiente, die einst Henrys jüngerem Bruder Richard gehörte. Richard ertrank in der Badewanne, und die Ente verschwand danach. Als Susan Henry damit konfrontiert, reagiert er kalt und verlangt die Ente zurück. Nach einem heftigen Kampf wirft er sie in einen Brunnen.

Die Beziehung zwischen Susan und Mark vertieft sich, woraufhin Henry droht, Susan zu töten. Als sich die beiden Jungen streiten, sperrt Wallace Mark ein. Henry überredet Susan zu einem Spaziergang. Mark entkommt und folgt ihnen. Susan konfrontiert Henry mit dem Verdacht, Richard getötet zu haben. Henry antwortet sarkastisch, woraufhin Susan erkennt, dass Mark recht hatte. Sie sagt Henry, dass er Hilfe braucht, aber er flieht.

Auf einer Klippe stößt Henry Susan über den Rand. Sie hängt an einem Ast, als Henry versucht, einen großen Stein auf sie fallen zu lassen. Mark greift ein, und beide Jungen rollen über die Klippe. Susan hält sie beide fest, aber sie muss eine Wahl treffen. Mit aller Kraft rettet sie Mark und lässt Henry los, der in den Tod stürzt. Susan zieht Mark hoch, und sie blicken auf Henrys Körper, der ins Meer gespült wird.

Zurück in Arizona reflektiert Mark über Susans Entscheidung, ihn statt Henry zu retten. Er fragt sich, ob sie dieselbe Wahl noch einmal treffen würde. Doch er weiß, dass er sie niemals danach fragen wird.

Filmkritik und Fazit zum Film „Das zweite Gesicht“

Das zweite Gesicht„, ein Film von Joseph Ruben aus dem Jahr 1993, stand vor einer besonderen Herausforderung. Der Film wurde zur gleichen Zeit veröffentlicht wie der tragische Fall des James Bulger, was sein Scheitern an den Kinokassen mitbeeinflusste. Die Parallelen zwischen der Realität und der Darstellung mordlustiger Kinder im Film waren für viele zu erschütternd. Diese zeitliche Koinzidenz überschattete die Wahrnehmung des Films. Das Publikum konnte sich kaum für eine Geschichte mit solch düsteren Themen begeistern, insbesondere in einem Jahr, das bereits von echtem Kindermord gezeichnet war.

Joseph Ruben, ein Veteran im Bereich düsterer Thriller, nutzte seine Erfahrung, um Macaulay Culkin in einer untypischen Rolle zu inszenieren. Culkin, bekannt aus familienfreundlichen Weihnachtsfilmen, wird hier zum diabolischen Unruhestifter. Seine Darstellung des Henry ist überzeugend und stellt einen deutlichen Bruch mit seinem bisherigen Image dar. Rubens Fähigkeit, die dunklen Seiten seiner Charaktere hervorzuheben, ist bemerkenswert. Er schafft es, Culkins Talent in einer völlig neuen Facette zu präsentieren.

Im Zentrum der Geschichte steht jedoch nicht Culkin als der Antagonist, sondern Elijah Wood als Mark. Nach dem Tod seiner Mutter lebt Mark bei seiner Tante und seinem Onkel und trifft auf seinen Cousin Henry. Wood füllt die Rolle des Mark mit einer Mischung aus Unschuld und Angst, während Culkin als manipulativer Psychopath glänzt. Der Film neigt zu drastischen Darstellungen, die oft übertrieben wirken. Trotzdem bleibt er im Rahmen des Genres glaubwürdig. Henry verkörpert das personifizierte Böse, das Trauma und die Schrecken des Abschieds, und bietet damit einen tiefen Einblick in Marks eigenen Kampf mit Verlust und Trauer.

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